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wie man aus blitzen geld macht - 10-jährige lichtblitz-performance des ordnungsamt am bielefelder berg auf der a 2



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Das Millionending

Es blitzt und blitzt ohne Unterlass: Vor zehn Jahren ging die Radaranlage an der A 2 in Betrieb

Von Jens Heinze | WESTFALEN-BLATT/owl am sonntag

sundaycruiser.de
Bielefeld. Seit mehr als zehn Jahren hält das Blitzgewitter an, ein Ende ist nicht in Sicht: Der Blitzer am Berg, die Radaranlage in der Tempo-100-Zone an der A 2 in Fahrtrichtung Hannover, ist seit dem 11. Dezember 2008 aktiv. Ein Rückblick auf eine Erfolgsgeschichte für die Stadt Bielefeld, mit der zu Beginn keiner gerechnet hat.

Mit zwei trockenen Sätzen kündigte der damalige Stadtsprecher Dietmar Schlüter vor nunmehr gut zehn Jahren den Start für die digitale Radaranlage Traffistar S330 der Firma Jenoptik mit drei separaten Blitzern und ebenso vielen Kameras für jede Fahrbahn an. Was da keiner ahnte: Der emsige Blitzer am Berg (510 Fotos pro Tag im Zehn-Jahres-Durchschnitt) erlangte schnell bundesweit Berühmtheit, sogar das russische Fernsehen berichtete und eine Wirtschaftsdelegation aus Saudi-Arabien kam zum Ortstermin.

Betrieben wird der Blitzer am Bielefelder Berg an der kurvigen A-2-Gefällstrecke hinter der Talbrücke Lämershagen von Beginn an von der Stadt Bielefeld. Die Raserfotos gehen von der Anlage via verschlüsselter Internetverbindung an die Stadtverwaltung. Ausgewertet werden die Blitzerbilder von Mitarbeitern des hiesigen Ordnungsamtes. Die Verwarn- und Bußgelder, die quer durch Deutschland und Europa verschickt werden, müssen an die Kasse der Stadt gezahlt werden. Grundlage dafür ist das NRW-Gesetz zur Anpassung landesrechtlicher Straf- und Bußgeldvorschriften an das Bundesrecht, sagt Norman Rosenland, Geschäftsbereichsleiter Verkehrsordnungswidrigkeiten im Ordnungsamt.

Würde die Stadt Bielefeld den Blitzer an die Börse bringen, wären die Papiere heiß begehrt. Denn die Rendite ist einzigartig. Exakt 155.414 Euro hat die Anschaffung des Digitalblitzers vor zehn Jahren gekostet. Dazu kommen 11.765,01 Euro Installationskosten und etwa 60.000 Euro für neue Kameras im Jahr 2017, sagt Rosenland.

Diese sechsstelligen Anschaffungskosten haben sich inzwischen im hohen achtstelligen Bereich rentiert. 62,22 Millionen Euro aus Verwarn- und Bußgeldern flossen vom 11. Dezember 2008 bis zum 31. Dezember 2017 in die Stadtkasse.

Bis Anfang Dezember löste der Blitzer am Berg seit Bestehen 1,86 Millionen Mal aus. Fotografiert werden überwiegend rasende Pkw-Fahrer, obwohl die Radaranlage vorher zweimal auf Schildern angekündigt wird. Weil nicht jedes Foto verwertbar ist und die Kommune nur im Bereich der Europäischen Union Gelder eintreiben kann, blieben unter dem Strich 1,163 Millionen verwertbare Fälle übrig.

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Zweck des Blitzers am Berg ist es nach Darstellung von Stadt und Polizei, einen Unfallschwerpunkt zu entschärfen. Auf diesem viel befahrenen Streckenabschnitt der A 2 mit durchschnittlich 46.400 Autos täglich kam es vor der Installation der Radaranlage immer wieder zu schweren Unfällen. Grund für jede zweite Karambolage im Bereich der vierprozentigen Gefällstrecke war überhöhte Geschwindigkeit, teilte der damalige Polizeipräsident Erwin Südfeld per Brief im Februar 2008 dem ehemaligen Oberbürgermeister Eberhard David mit. Die Zahl der Unfälle steige trotz des seit 1995 bestehenden Tempo-100-Limits, es gebe 19 Prozent mehr Schwerverletzte.

Am 23. Juni 2008 wurde der »Grundstein« für den Blitzer am Berg gelegt. Die Unfallkommission Autobahn (Polizei Bielefeld, Landesbetrieb Straßenbau NRW, Bezirksregierung Detmold) beschloss die Installation der Radaranlage. Dass sie korrekt funktioniert, dies wird vorm Amtsgericht Bielefeld bei Einspruchsverfahren gegen Bußgelder immer wieder bezweifelt. Nachgewiesen wurden Fehlfunktionen aber nie. »Mehr als 150 Gutachten – Radaranlage arbeitet fehlerfrei« hieß es am 22. Juli 2016 im WESTFALEN-BLATT. Unbestritten ist, dass manche Blitzerbilder hohen Unterhaltungswert haben. Der Jagdhornbläser am Steuer oder das Kind hinter dem Autolenkrad mit den Eltern als Beifahrer sind nur zwei Beispiele. Den Negativ-Rekord hält aktuell ein Raser, der 232 Kilometer in der Stunde bei erlaubtem Tempo 100 fuhr.

Das Blitzer-Fazit nach zehn Jahren zieht Norman Rosenland, der die Anlage seit dem Start begleitet. Nach Inbetriebnahme der Radaranlage habe es keine schweren Unfälle mehr gegeben. Das Geschwindigkeitsniveau auf der A 2 sei am Bielefelder Berg deutlich gesenkt worden. Inzwischen würden mehr Verwarngelder für geringfügige Tempoverstöße als Bußgelder für massive Überschreitungen erhoben.

Aber eine wichtige Frage bleibt nach einem Jahrzehnt offen. »Warum immer noch Tausende Autofahrer pro Woche geblitzt werden, das können wir auch nicht beantworten«, sagt Rosenland.

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Klagen ohne Ende: Blitzer am Berg ist bis heute umstritten

Abzocke, Gelddruckmaschine für die Stadt, ungeeignet, die Verkehrssicherheit zu erhöhen: Die Vorwürfe von Rasern auf der A 2 und ihren Anwälten gegen die Radaranlage sind ebenso lang wie vielfältig. Bis heute wird gegen den Blitzer am Berg geklagt. Aktuell hat das Oberverwaltungsgericht Münster damit zu tun. Nachdem ein Gütersloher Installateur mit seiner Klage gegen die Tempoüberwachung vor dem Verwaltungsgericht Minden gescheitert war, ging der Fall in die nächste Instanz zum Oberverwaltungsgericht. Das will im ersten Quartal nächsten Jahres entscheiden.

Inzwischen beschäftigt dieser Fall seit 2014 verschiedene Gerichte in Bielefeld, Minden und Münster. Das ist kein Einzelfall. Eineinhalb Jahre lang dauerte es beispielsweise, bis Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe im Frühjahr 2011 sein Urteil – Fahrverbot und Geldbuße – endlich akzeptierte. Der Adelige hatte bis zum Oberlandesgericht Hamm gekämpft.

Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe befindet sich in guter Gesellschaft. Abgelichtet vom Blitzer am Berg wurden unter anderem Dressur-Olympiasiegerin Isabelle Werth, der Maler Markus Lüpertz, der Sänger Peter Maffay und die Schauspielerin Simone Thomalla.

Ihre Fälle wurden überregional bekannt, weil diese Promis sich vor dem Amtsgericht Bielefeld in öffentlicher Verhandlung gegen ihre Strafen wehrten. Es gibt weitere Prominente, die ebenfalls auf der A 2 geblitzt wurden, heißt es vom Ordnungsamt. Ihre Fälle wurden aber nie öffentlich, weil diese Promis keinen Einspruch einlegten. hz

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Gnadenlos unterschätzt

Ex-Ordnungsamtsleiter Roland Staude über den Blitzer-Start

Bielefeld (hz). Roland Staude (53) war vor zehn Jahren, als der Blitzer am Berg in Betrieb ging, Ordnungsamtsleiter in Bielefeld. »Den 11. Dezember 2008 werde ich nicht vergessen. Das ist so, als wenn ein guter Freund Geburtstag hat«, sagt er im Rückblick.

Ein Fazit Staudes lautet: Die Auswirkungen des Blitzers wurden anfangs gnadenlos unterschätzt. 15.000 Fälle, so die erste Prognose, seien pro Jahr wegen der neuen Radaranlage an der A 2 zu bearbeiten. Dafür sollten drei Sachbearbeiter ausreichen, glaubte man bei der Stadt Bielefeld.

Die Realität sah völlig anders aus. »Allein in der ersten Woche gab es um die 7000 Blitzvorgänge«, erinnert sich Staude. 2009, im ersten vollen Blitzerjahr, wurden es schließlich 134.779 bußgeldpflichtige Verstöße, die die Stadt Bielefeld verfolgte. Verwarngelder bis 30 Euro wurden damals noch gar nicht erhoben. Auf einen Schlag, sagt Roland Staude, wurden 25 Mitarbeiter in der Bußgeldstelle des Ordnungsamtes gebraucht. 19 davon wurden neu eingestellt. Mehr als 500 Bewerbungen, »von der Kassiererin bis zum Verwaltungsdirektor der Post«, gingen auf die Stellenausschreibungen ein. Was heute der Computer macht, wurde vor zehn Jahren noch per Handarbeit erledigt. Staude: »Jedes Jahr gab es einen Kilometer laufende Akten.«

Das große Erwachen wegen des Blitzers am Berg gab es nicht nur bei der Stadt. »Auf Justiz rollt gewaltige Klagewelle zu« titelte das WESTFALEN-BLATT am 18. Juli 2009. Zu diesem Zeitpunkt waren 71.728 Bußgeldverfahren gegen Raser auf der Autobahn eingeleitet worden. Nicht jeder wollte widerstandslos zahlen. 3146 Autofahrer legten Einsprüche gegen die verhängten Bußgelder ein, gleich 896 dieser Verfahren wurden an das Amtsgericht Bielefeld abgegeben. Von Ende Juli 2009 an sollte vor dem Amtsgericht Bielefeld verhandelt werden. Die Folge: Richter mussten extra Sitzungstage einlegen.

WB/owl am sonntag, Sonntag, 06.Januar 2019 | S. 10



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trotz dieses geldregens seit 10 jahren sind unsere straßen hier zumindest an der peripherie in bi-sennestadt immer noch nicht saniert - und längst nicht alle schulen sanitär- und digitalmäßig auf dem neuesten stand - und die seit einem halben jahrhundert versprochene direkte stadtbahnanbindung wird im schneckentempo weiter ge- und verplant ...: frei nach dem motto: langsam patt kommt auch nach stadt ...

da bielefeld chronisch klamm ist, werden mit den rund 70 millionen in 10 jahren nur notdürftige löcher gestopft - nehme ich an - und arminia bielefeld hat man jetzt etwas über 1 million erlassen, damit sich der verein finanziell wieder etwas erholen kann nach der offensichtlichen misswirtschaft in all den vergangenen jahren ...

auch jetzt hat sich arminia vorzeitig vom funktionierenden trainer jeff saibene getrennt, und einen anderen trainer quasi zusätzlich eingestellt - und bei dieser vorübergehenden doppelbesetzung geht die million von der stadt schon fast wieder drauf - profi-fußball in unteren gefilden der ersten und der zweiten liga ist eine eigenartige zirkus-show...

also - diese ganze abgeblitzte knete geht direkt von der hand in den ewig hungrigen mund, denn auch die kunsthalle in bielefeld hat schon munterere jahre erlebt - und muss dringend saniert werden ... - oetker-pudding hin - oetker-pizza her ...

und man hat sich ja andernorts versucht über wasser zu halten, in dem man - so als gag - behauptete, bielefeld gäbe es gar nicht, doch spätestens mit den bußgeldbescheiden vom ordnungsamt und den gerichtsverfahren mit widerspenstigen geblitzten kraftfahrern aus dem in- und ausland konnte man auch diese verleugnungs-behauptung nicht länger aufrecht erhalten - und musste aus der deckung kommen ...

BI-Sparrenburg 
BI-Logo
bielefeld gibt es - und wie ... blitz-tausend noch einmal: und vor einiger zeit erfanden ein paar studenten sogar das schlagwort: "liebe💗feld" statt "bielefeld"... - das ist doch sowas von originell und niedlich - aber anstatt man dieses wortspiel nun entsprechend touristisch vermarktet, betätigt man sich lieber als a 2-straßenräuber - und macht sich auf diese weise für hunderttausende "unvergesslich" und be-lieb💗... und entwickelt stattdessen aus den 3 buchtaben b-i-e ein ganz staksig-abstraktes logo, das die ehrwürdige sparrenburg wohl abbilden soll ... - hoffentlich waren das kunststudenten im ersten semester, die dieses neue logo "entwickelten" - einer profi-grafikagentur - die dafür eventuell auch noch knete abzockt - ist ein solches gebilde auf alle fälle nicht würdig: "sechs - setzen" ...

aber - nix für ungut - immer chuat choan ...


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