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war jesus ein arzt und heiler ???


also ich bin heute - man glaubt es kaum - heute am karfreitag also - erneut auf dieses von martin andree so überzeugend nachgewiesene placebo-phänomen gestoßen. als ich nämlich bei "spiegel plus" einen artikel zum neuesten stand der jesus-forschung fand, der für spiegel-verhältnisse erstaunlich positiv gestaltet ist - und viele "beweise" und annahmen bekräftigt zu einer tatsächlichen existenz und zum gewaltsamen tod des jeschua ben josef, übersetzt: jesus - also "unseres" jesus von nazareth.

aber in diesem artikel stand auch eine kleine passage, die mir nun nicht so gut gefiel - und die aber viel mit den thesen von martin andree zu tun haben:

da stand nämlich - jetzt wieder in alter bekannter spiegel-"aufklärer"attitüde - etwas lapidar: “natürlich hatte er [jesus] keine wunderkräfte, aber womöglich arbeitete er mit suggestion, wie es auch heute noch wunderheiler durch ihr charisma fertigbringen – zumindest für eine weile.”

doch dazu möchte ich bemerken, dass die gesamte medizin vor 2000 jahren aus wunderglauben, handauflegen, placebo-effekten und nichts als die stärkung von außen der inneren körpereigenen abwehrkräfte bestand, die man damals aber nur instinktiv "annahm" und diffus verspürte bzw. konstatierte - aber im einzelnen noch gar nicht richtig kannte und erforschen konnte - und selbst heute sind da ja noch blinde flecken zu beackern. 

neben salben und kräutern und tees und vielleicht wein und packungen und wickel kannte man keinerlei medizin in unserem heutigen sinne - geschweige denn einen wissenschaftlich fundierten "doppel-blindversuch" ... - es ging mehr um das pure "daran glauben", um das "mantra" und ritual - und um versuch und irrtum ...

martin andree hat das seinerzeit in der faz überzeugend referiert [click]

also jesus war sicherlich schon ein damals besonderer "wunder"heiler, der mit der anrufung seines "abbas", seines "papa"-gottes, die wunden und schmerzenden stümpfe und geschwüre und pocken besprach und hand auflegte und eben versuchte, mit gebeten zu heilen - und mit dem was wir heute als heil-suggestion und hypnose bezeichnen - und was auch die schamanen und homöopathen mit ihren ritualen auszulösen verstanden und verstehen – alles was eben die körpereigenen abwehrkräfte stärkt und damit krankheitskeime vertreibt.

und als ich vorgestern nach einer ausgiebigen 2-tägigen zahnfleischbehandlung nachts plötzlich schüttelfrost bekem und danach eine hitzwelle, habe ich meines erachtens die “austreibung der bösen geister” (der krankmachenden keime) am eigenen leibe zu spüren bekommen ...


Thomas Rehehäuser
Community piqd

Was tun wir, wenn der Placebo die bessere Medizin ist?

Es geht um deine Gesundheit. Ein Artikel über die westliche Medizin. Er beginnt mit zwei Beispielen, wo die Medizin neue Erkenntnisse über viele Jahrzehnte ignoriert hat:

»Wie tragisch solche Fälle sein können, dokumentiert eine Entdeckung von Antonie van Leeuwenhoek aus den Frühzeiten der Mikroskopie. Schon am 17. September 1683 fertigte er Zeichnungen von Mikroben an. Obwohl damals durchaus bereits Theorien einer Verbreitung von Krankheiten von Mensch zu Mensch vorlagen, dauerte es nicht weniger als zweihundert Jahre, bis man die entscheidenden Schlussfolgerungen zog. Als Joseph Lister 1867 die Hypothese aufstellte, die hohe Sterberate nach Operationen werde durch Infektionen verursacht, war dies noch ein Schenkelklopfer der Zunft. Man wusch sich nicht vor, sondern nach Operationen die Hände. John Hughes Bennett, ein führender Mediziner der Zeit, meinte dazu: „Wo sind diese kleinen Biester? Zeigen Sie sie uns, und wir werden daran glauben. Hat sie bisher schon irgendwer gesehen?“«

Martin Andree führt von diesem Punkt zum Placebo-Effekt.

»Die Vortäuschung einer Behandlung (die sogenannte „Bedeutungswirkung“) erzeugt ebenfalls biophysiologische Effekte im Körper, die derjenigen einer echten Behandlung ähneln.«

Seine Thesen sind erstaunlich und lesenswert:

»Man könnte das Wissen um Placebo-Wirkungen ferner auf ganze Disziplinen wie etwa die Medizingeschichte hetzen und diese in wenigen Minuten pulverisieren. Die hippokratische Selbstgewissheit: Dahin. Die ganze angebliche Geschichte der Medizin: Eine Farce, weil sie allenfalls noch als Geschichte der Placebos bestehen bleibt, wenn man bedenkt, dass das erste spezifisch wirkende Arzneimittel (Chinin) überhaupt erst zweitausend Jahre nach Hippokrates, im 17. Jahrhundert, entdeckt wurde.«

Der Text enthält viele denkenswerte Ansätze. So schlägt er vor, dass Ärzte zu besseren Schauspieler ausgebildet werden sollten. Doch lest selbst. (click)

Lesenswert für alle, die über den medizinischen Tellerrand schauen wollen.

Die Macht der Einbildung: Ein Placebo ist die beste Medizin 
Es gibt epochale Revolutionen in der Wissenschaft, die auf fatale Weise unbemerkt bleiben, und es könnte sein, dass uns dies auch aktuell gerade widerfährt. Wie tragisch solche Fälle sein können, dokumentiert eine Entdeckung von Antonie ...  click here

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CLICK ON PLACEBO: 
Martin Andree über Placebo-Effekte WDR 3 Mosaik  (AUDIO)


Placebo-Effekte: Heilende Zeichen, toxische Texte, ansteckende Informationen


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Sind Zeichen und Medien in der Lage, Wirkungen auszulösen, die sich mit denjenigen von Drogen und Arzneimitteln vergleichen lassen? Die Studie erschließt die Potenzen ›heilender Zeichen‹ und ›toxischer Texte‹ sowie die Bedeutungswirkungen von Placebo-Effekten.

Im Gegensatz zu breit erforschten Effekten wie Gänsehaut oder Herzrasen wurden genuin pharmakologische körperliche Wirkungen in den Medien- und Kulturwissenschaften bislang allenfalls marginal beschrieben. Die Studie erschließt die umfangreiche Phänomenologie der erheblichen biophysiologischen Beeinflussung des Körpers durch semantisch-mediale Inputs, die im günstigen Fall organische Krankheiten heilen, aber auch schädliche Effekte verursachen können, bis hin zu ›Tod durch Zeichen‹. Dabei dienen die Bedeutungswirkungen von Placebo-Effekten als Paradigma der kultur- und medienwissenschaftlichen Untersuchung. Sie liefert damit aus einer neuen Perspektive auch eine umfangreiche Validierung der verschiedenen ›Körperdiskurse‹ bzw. ›Krankheitskulturen‹ aus den siebziger und achtziger Jahren.

abb: oben - heilpraxisnet



wer heilt hat recht - das placebo ist nicht mehr das "leere" kügelchen oder die "wirkstofflose" tablette, die einem etwas vorgaukeln sollen: - sondern es sind neben dem pülverken und den droppen selbst auch die "flankierenden" mittelbeigaben, die im konglomerat miteinander zusammenspielen und etwas "bewirken": aussehen, sogar das unverwechselbare und "zauberhafte" marken"zeichen", der geheimnisvolle beipackzettel mit seinen warnungen und dosierungsanleitungen - der spruch, den der arzt bei der verschreibung auf den rezeptblock mit auf den weg gibt: "morgens & abends mit einem kleinen schluck wasser - bitte reines leitungswasser - nach dem essen - aber ohne gleichzeitig steinobst zum nachtisch zu verzehren ... - sie dürfen dann 20 - 30 minuten nichts zu sich nehmen" ... sein handling, sein kittel, sein stethoskop, sein kniehämmerchen, sein kopf- oder stirnspiegel, sein blutdruckmessgerät usw. seine stimme, seine "performance" insgesamt - und alles was sie dann dazu googeln, wenn sie nach hause kommen: das alles zeigt "wirkung" - zielgerichtete heilende wirkung - und macht ein "placebo" aus ...

und die tatsche, das mit dem "chinin" der erste wirksame arznei-wirkstoff ab dem 18. jahrhundert verwendet wurde zeigt, dass eigentlich der heute manchmal belächelte "placebo-effekt" über jahrtausende das "mittel der wahl", die medizinische waffe überhaupt für das überleben des menschen bis heute war - und ist (!) ... 

es gibt ja auch daneben die rätselhaften aber irgendwie verwandten phänomene der fremd- und selbstsuggestion und -programmierung oder die hypnose, die bei dafür zugänglichen menschen oft schmerzlose eingriffe ermöglichen, wo sonst anästhesie und narkosemittel mit der gefahr von nebenwirkungen oder überdosierungen verabreicht werden müssen ...

das wirklich neue und schöne ist: dass alle seiten gleichzeitig mit diesen heildenden untermauerungen der placebos zu gleichen teilen in der öffentlichen diskussion auf- und gleichzeitig auch ab-gewertet werden müssen: schulmedizin und homöopathie und schamanismus gleichermaßen: denn ein großteil aller pharmazeutischen medikamente und aller heilungsrituale überhaupt funktionieren auf genau den gleichen prinzipien wie die kügelchen und tropfen oder traubenzuckertabletten aus "heel"- oder dhu-fläschchen oder -packungen und -röhren - und wie das handauflegen und die akupunkturnadeln und die magnetresonanzfelder und die chakrenlehre und der beschwörungstanz - oder der starre blick ...

und auch die von der "wissenschaft" belächelte "esoterik" darf sich mal etwas putzen und bekommt etwas vom neuen licht ab ...

und da kann ich ja aus vollem herzen wünschen: chuat choan - und nix für ungut ... - und frohes fest ...



und click dazu auch hier ...

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