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otto malt auch für's museum


OTTO Coming Home (he kummt na Huus) from Kunsthalle Emden on Vimeo.

Otto bildschön

Die Kunsthalle Emden zeigt den Maler im Waalkes: „Coming Home - he kummt na Huus“

Von Alexandra Knief | Tagesspiegel

Es ist wohl eines der populärsten Kunstwerke überhaupt: „Nighthawks“ („Nachtschwärmer“) von Edward Hopper aus dem Jahr 1942. Drei einsame Gestalten sitzen in einer beleuchteten Bar, draußen menschenleere Straßen. Zu sehen ist das Bild aktuell in der Kunsthalle Emden. Aber Moment. Irgendetwas stimmt hier nicht. Statt rothaariger Frau sitzt ein glubschäugiges Faultier rechts an der Theke. Statt zweier Männer mit Anzug und Hut belagern ein Ottifant und ein Mann mit Zipfelmütze die Bar. Und steht da außen am Gebäude wirklich „Leber an Großhirn“?

Es ist keine Hopper-Ausstellung, die in Emden aktuell für eine gut besuchte Kunsthalle sorgt. Es ist der wohl berühmteste Bürger der ostfriesischen Stadt, der hier geehrt wird: Otto Waalkes. Die Ausstellung „Otto Coming Home - he kummt na Huus“ versammelt ein buntes Potpourri an Werken des Emder Ehrenbürgers, der in seiner einstigen Heimat seit Kurzem sogar eine eigene Ampel hat, die einen hopsenden Otto anstelle des grünen Ampelmännchens zeigt.

Neben alten Bühnenrequisiten, Fernsehbeiträgen, Fotos aus Kinder- und Jugendzeiten, Skizzen aus jungen Jahren und selbst gestalteten Schallplatten findet sich in der Ausstellung vor allem eins: jede Menge Kunst - gemalt auf Teeuntergrund mit Mischtechnik. Denn Otto ist nicht nur Komiker, Musiker und Regisseur, er hat auch Kunstpädagogik studiert - und er hat künstlerisch richtig was drauf.

In den vergangenen Jahren hat der Entertainer sich diesem Talent wieder verstärkt gewidmet, dabei sind vor allem diverse Persiflagen berühmter Gemälde entstanden. Caspar David Friedrich, Leonardo da Vinci, Pablo Picasso, Jean Baptiste August Ingres, Edvard Munch, Edward Hopper, Franz Marc, Roy Lichtenstein, Salvador Dalí, Banksy und diverse andere große Namen der Kunstgeschichte werden von Otto in seinen Bildern zitiert, kopiert, imitiert, verfremdet.

Waalkes hatte schon immer seinen ganz eigenen Humor, der zieht sich auch durch seine Kunst - neben allem Witz nicht ohne ein hohes Maß an künstlerischem Ernst: Gekonnt greift er die unterschiedlichsten Stile auf und imitiert die großen Meister auf technisch hohem Niveau. In die Bilder setzt er natürlich seine eigenen Akzente, oder um genau zu sein: seine eigenen Ottifanten. Die sind die Stars in so gut wie jedem Werk.

Da hat Jan Vermeers „Mädchen mit dem Perlenohrring“ plötzlich einen Ottifantenohrring, da wünscht sich die blonde Frau im Pop-Art-Werk Roy Lichtensteins auf einmal nichts sehnlicher als einen Plüschottifanten. Aus Munchs „Der Schrei“ wird „Der letzte Schrei“, ein Werk, das Otto selbst zeigt, kreischend, das Gesicht in die Hände gestützt, weil im Hintergrund jemand singt und Gitarre spielt, der verdächtig nach Heino aussieht. David Hockneys Poolkulisse wird zum Ottifanten-Arschbomben-Paradies, und Leonardo da Vincis „Dame mit Hermelin“ trägt in der Ottoversion ein Faultier auf dem Arm.

Auch Größen aus Film und Fernsehen treffen auf Ottos Ottifanten, darunter zum Beispiel Star-Wars-Charaktere oder Disney-Figuren. Das Bild „Breakfast At Ottili I“ zeigt Audrey Hepburn mit einem Ottifanten auf der Schulter; ein anderes Gemälde beweist, dass es Ottifanten waren, die einst Marilyn Monroes weißes Kleid nach oben pusteten, und kein Windstoß aus einem Lüftungsgitter. Und auch wenn die Idee, immer wieder kleine Rüsseltiere in weltberühmte Gemälde und ikonische Darstellungen zu schmuggeln, eine simple ist, sorgt sie bei den Besuchern mit jedem neuen Bild für ein weiteres Schmunzeln, das nicht selten in ein lautes Lachen übergeht. Langweilig wird der Witz nie. Nach jedem Ausstellungsraum freut man sich bereits auf den nächsten.

Otto weiß auch nach Jahrzehnten im Rampenlicht noch, wie es gelingt, Menschen egal welchen Alters zu begeistern. Zu seinem Geheimrezept gehört wohl, das seine Witze nie bösartig sind oder auf Kosten anderer gehen. Im vergangenen Jahr wurde der 70-jährige Ostfriese nicht nur zum Ehrenbürger Emdens ernannt, er erhielt auch das Bundesverdienstkreuz. Bilder von der Ehrung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und auch das Kreuz selbst sind ebenfalls in der Ausstellung zu sehen.

Aktuell, so vermeldet die Kunsthalle, die sich wohl vom Humor des Ostfriesen hat anstecken lassen, diskutiere man über die Ernennung Otto Waalkes' zum Weltkulturerbe. Damit stünde Otto als einziger Mensch auf der gleichen Liste wie der Kölner Dom oder das Bremer Rathaus. Absurd? Mehr als absurd. Aber bei Otto kann man nie wissen.

Bis 22. September, Kunsthalle Emden, Tel.: 04921-97 50 50, kunsthalle-emden.de


„Otto, Sittin' in the Morning Sun“ heißt dieses Bild nach Edward Hoppers Gemälde „Morning Sun“. Bei Otto fehlt natürlich auch der Ottifant nicht.Foto: Otto Waalkes












Lichtenstein oder Picasso? Für den Künstler geht es bei „Her Desire II“ und bei „Pablos Geschenk II“ vor allem darum, Ottifanten unterzubringen. Fotos: Otto Waalkes









































otto ist also nicht nur der blödel-barde, sondern er kann ja auch musizieren und sich inszenieren - und hat last not least kunstpädagogik studiert, was ihn nun mit 70 in die kunsthalle emden gebracht hat, wo er natürlich ein heimspiel hat.

und er hat auch bei seinen kunstwerken nicht etwa einfach "kopiert", sondern er hat gekonnt und sauber zumeist seinen unverwechselbaren original-marken-ottifanten mit dem pinsel überall gut platziert - ansonsten hat er die verschiedensten malstile aller kunstepochen natürlich ausgezeichnet nachempfunden, was den kult-komiker dann ja auch nicht nur als ein später geburtstags-"gag" jetzt museal und künstlerisch ehrt.

helmut schmidt hat mal im alter im fernsehen klavier gespielt - geradezu ein konzert gegeben - und otto stellt nun seine kunst im museum aus - ich meine schon: da stimmt es wieder: die politische kunst des vormaligen alt-kanzlers und auch die "blödel"-kunst von otto mit seinem ottifanten kommen wohl doch letztlich von "können". danke - otto

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