tja - als billie eilish ihre 5 grammys eingesackt hatte - und sie plötzlich auf den schild gehoben wurde, den nächsten 007-song zu singen, habe ich immer gefahndet: wann kommt der song endlich raus...
und hier nun ist er: es ist ein bisschen so, als wäre etwas aus der zukunft in das hier & jetzt zurückgerudert: ach ja - ich bin zwar der titelsong eines films aus einer legendären serie, aber ich will schon mal ein wenig "stallgeruch" verbreiten - und dich einstimmen auf das, was da kommt.
als leidlich visuell konnotierter mensch habe ich nun versucht, zu dem gehörten song und dem übersetzten text ganz unabhängig von seiner in aussicht stehenden filmkarriere bei 007 6 arbeiten aus meinem fundus herauszufischen, die mir im moment zumindest, passend erscheinen - aber sieh selbst:
Text:
Ich hätte es wissen müssen
Ich würde allein gehen.
Das zeigt sich einfach.
Dass das Blut, das Sie bluten, nur das Blut ist, das Sie schulden
Wir waren ein Paar.
Aber ich habe Sie dort gesehen.
Zu viel zu ertragen
Du warst mein Leben, aber das Leben ist weit davon entfernt, fair zu sein
War ich dumm, dich zu lieben?
War es leichtsinnig von mir, zu helfen?
War es für alle anderen offensichtlich?
Dass ich auf eine Lüge hereingefallen war.
Sie waren nie auf meiner Seite.
Mich einmal täuschen, mich zweimal täuschen
Sind Sie der Tod oder das Paradies?
Jetzt wirst du mich nie weinen sehen.
Wir haben keine Zeit zum Sterben.
Ich lasse es brennen.
Sie sind nicht mehr meine Sorge, mmm
Gesichter aus meiner vergangenen Rückkehr
Eine weitere Lektion, die ich noch lernen muss,
dass ich auf eine Lüge hereingefallen war
Sie waren nie auf meiner Seite.
Mich einmal täuschen, mich zweimal täuschen
Sind Sie der Tod oder das Paradies?
Jetzt wirst du mich nie weinen sehen.
Es gibt einfach keine Zeit zum Sterben
Keine Zeit zum Sterben, mmm
Keine Zeit zum Sterben, ooh
Mich einmal täuschen, mich zweimal täuschen
Sind Sie der Tod oder das Paradies?
Jetzt wirst du mich nie weinen sehen.
Wir haben einfach keine Zeit zum Sterben
(Liedtext: Genie)
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
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Lyrics:
I should have known
I’d leave alone
Just goes to show
That the blood you bleed is just the blood you owe
We were a pair
But I saw you there
Too much to bear
You were my life, but life is far away from fair
Was I stupid to love you?
Was I reckless to help?
Was it obvious to everybody else?
That I’d fallen for a lie
You were never on my side
Fool me once, fool me twice
Are you death or paradise?
Now you’ll never see me cry
There’s just no time to dieI let it burn
You’re no longer my concern, mmm
Faces from my past return
Another lesson yet to learnThat I’d fallen for a lie
You were never on my side
Fool me once, fool me twice
Are you death or paradise?
Now you’ll never see me cry
There’s just no time to dieNo time to die, mmm
No time to die, ooh
Fool me once, fool me twice
Are you death or paradise?
Now you’ll never see me cry
There’s just no time to die
(Songtext: Genius)
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UPDATE
ich war mal wieder hier im blog viel zu ungeduldig - zu aktuell - um dir & mir den neuesten 007-titelsong noch handwarm zu präsentieren. und ich habe ja noch rasch zu der vevo-audio-version proforma eine bunte bildfolge zusammengestellt mit spontan-imaginationen zum song, die mir mein fundus dazu gerade anbot - und die ich zu einer gif-datei zusammenknipste.
das hat mir viel spaß gemacht - und billie eilish ist mit ihren 18 ja schon viel zu abgezockt, um sich mit solchen amateurhaften kinkerlitzchen abzugeben.
und trotzdem - so würde ich mir eine enkelin wünschen: so ein wenig erinnert sie mich von ihrer biografie her an die fast gleichaltrige greta thunberg - natürlich nicht vom äußeren - da liegen schon welten dazwischen - aber ihrer beider leistungsansporn sind ja anscheinend früh mitgeschleppte normabweichungen: bei greta das asperger-syndrom als form einer autistischen störung. und bei billie die frühe diagnose eines tourette-syndroms, einer form von motorischen und manchmal auch verbal geäußerten ungesteuerten tic-störungen, die sich aber wohl derzeitig ziemlich verflüchtigt haben - vielleicht auch durch die übernommenen aktivitäten im künstlerischen und öffentlichen publikumswirksamen bereich.
vor ein paar jahr(zehnt)en wären beide vielleicht auf irgendeiner sonderschule gelandet und man hätte nichts von ihnen gehört.
aber diese "normabweichungen" sind hier triebfeder zu großen einzigartigen einzelleistungen, denn billie schreibt und arrangiert ja mit ihrem bruder die songs - und wie bei greta sind jeweils auch die eltern im begleittross und wahrscheinlich agenturen im hintergrund.
billie lebt weiterhin mit einer massiven schlafstörung und mit verschiedenen panikattacken und depressionen, die sie in ihren video-umsetzungen zu ihren songs oft recht absurd bearbeitet (spinnen-phobie u.a.).
hier nun also ein artikel zum 007-song aus dem berliner "tagesspiegel" - und dazu dann das erste offizielle music-video, das erst seit kurzem im billie-youtube-channel zu sehen ist.
von der titelseite des tagesspiegels |
Lizenz zum Sterben
Mit ihrem James-Bond-Titelsong „No Time To Die“ steht die 18-jährige Sängerin Billie Eilish in der Tradition großer Pop-Diven. Die düstere Ballade befeuert Spekulationen, dass der 007-Darsteller Daniel Craig einen Filmtod stirbt
Von Christian Schröder | Tagesspiegel
Eines immerhin hat die Vergangenheit der Zukunft voraus: die Verlässlichkeit. Was passiert ist, lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Solche Gewissheiten kennt das Morgen nicht, eine Erkenntnis, die Ringo Starr einst im Bonmot „Tomorrow never knows“ zusammenfasste. Wobei auch da eine Ausnahme gilt. Jedes Leben wird irgendwann mit dem Tod enden. Nur, dass der Moment zum Sterben eigentlich nie der richtige ist.
„No Time To Die“ heißt der Titelsong zum gleichnamigen neuen James-Bond- Film, den Billie Eilish ausgerechnet am Valentinstag veröffentlicht hat. Denn der Tod, den sie da mit einem anfangs vor Schmerz bebenden Vibrato besingt, ist ein Liebestod, das Ende einer Beziehung, die auf Lüge und Betrug aufgebaut war. „You were never on my side / Fool me once, fool me twice“, konstatiert die Sängerin im Refrain und fragt: „Are you death or paradise?“ Himmel oder Hölle, manchmal ist die Liebe beides.
Über den Punkt, an dem Verletzung in Wut umschlägt, ist das lyrische Ich dieser Trauerballade bereits hinaus. Den letzten Triumph, sie weinen zu sehen, will die Hintergangene ihrem Missetäter nicht gönnen. Natürlich lässt sich die Bitterkeit dieser Zeilen auf die Figur des James Bond beziehen, eines notorischen Schwindlers und Schwerenöters, der in jedem seiner Filme von immer neuen, stets jungen Bond-Girls umschwärmt wird. Andererseits könnte auch der Darsteller gemeint sein.
Die düstere Getragenheit von „No Time To Die“ erinnert an Eilishs Version des Beatles-Klassikers „Yesterday“, die sie am Sonntag mit grün gefärbten Haaren und geschlossenen Augen bei der Oscar-Verleihung vortrug, während hinter ihr Bilder der im letzten Jahr verstorbenen Preisträger zu sehen waren, von Doris Day über Peter Fonda bis zu Kirk Douglas. Auch der James-Bond-Abgesang wirkt wie ein Totenlied. Der 25. Teil der Filmreihe, der am 2. April in die Kinos kommt, wird der letzte mit Daniel Craig sein, so viel steht fest. Das Lied befeuert Spekulationen, dass der Schauspieler „Keine Zeit zu sterben“ - so der deutsche Titel - maximal endgültig verlässt: letal.
Billy Eilish ist kein Fall für Feelgoodsongs, ihr introspektiver Gothpop handelt von dysfunktionalen Beziehungen und seelischen Nöten. Als Kind war bei ihr das Tourette-Syndrom diagnostiziert worden. „Ich tue immer das, was mir Angst macht“, hat sie in einem Interview erzählt. „In meinen Videos glorifiziere ich meine Ängste, Spritzen und Spinnen zum Beispiel.“
Das vierminütige „No Time To Die“ beginnt mit tröpfelnden Klaviertönen und schwebenden Synthieteppichen, rafft sich erst nach zwei Minuten zu dem für Bond-Hymnen obligatorischen Bläser- und Geigenpathos auf, um dann gleich wieder in sich zusammenzusacken. In seiner spröden Entrücktheit ist das Stück großartig, doch von der auftrumpfenden Dramaturgie einer sogenannten Powerballade, wie die Soulerneuererin Adele sie zuletzt für „Skyfall“ einspielte, trennen sie Welten.
Komponiert hat Billy Eilish „No Time To Die“ zusammen mit ihrem Bruder Finneas. An den dreitägigen Aufnahmen in den Londoner Air-Studios, in denen schon Pink Floyd und Queen arbeiteten, waren neben einem 30-köpfigen Orchester auch der Filmkomponist Hans Zimmer und der ehemalige Smiths-Gitarrist Johnny Marr beteiligt. „Den Titelsong für einen Bond-Film zu schreiben, ist etwas, von dem wir unser ganzes Leben lang geträumt haben“, sagt Finneas. Sie stehe noch unter dem Schock, nun „Teil einer solch legendären Serie“ zu sein, fügt Billie hinzu. Erstmals live aufführen will sie das Lied bei den Brit-Awards am kommenden Dienstag.
Billy Eilish, das kalifornische Pop- Wunderkind, feierte erst im Dezember ihren 18. Geburtstag. Damit ist sie mit Abstand die jüngste Sängerin, die sich jemals mit einem Bond-Titelstück verewigte, seit Shirley Bassey 1964 den Filmbösewicht Goldfinger mit flammendem Sopran als „man with the midas touch“ besungen hat. Bassey nahm außerdem die Theme-Songs für „Diamonds Are Forever“ und Moonraker auf, auch dies ein Rekord. Eilish, die 2015 ihr erstes Lied auf der Online-Plattform Soundcloud veröffentlichte, hat bislang 40,7 Millionen Tonträger verkauft. Für ihr 2019 veröffentliches Debütalbum „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“ wurden sie und ihr Bruder mit fünf Grammys ausgezeichnet.
Eilish, als „Anti-Superstar“ gefeiert, steht jetzt in einer Reihe mit Pop-Diven wie Nancy Sinatra („You Only Live Twice“), Gladys Knight („Licence to Kill“), Tina Turner („Goldeneye“) oder Madonna („Die Another Day“), die vor und nach ihrem Bond-Song eine jahrzentelange Weltkarriere absolvierten. Die Lizenz zum Schreiben eines Hits für die Agentenfilmserie gilt neben dem Grammy als Ritterschlag der Musikindustrie. Michael G. Wilson und Barbara Broccoli, die Produzenten von „Keine Zeit zu sterben“, betonen in einem Statement, dass Eilish einen „unglaublich kraftvollen und bewegenden Song“ geliefert habe, der perfekt in „die emotionale Geschichte des Films“ passe.
Allerdings benötigt die 1962 mit „James Bond - 007 jagt Dr. No“ begonnene Blockbuster-Reihe dringend eine Verjüngungskur. Zuletzt war sie für ihr steinzeithaftes Bild von Geschlechterrollen und die toxische Männlichkeit des Helden kritisiert worden. Forderungen, dass es nach fast sechzig Jahren nun endlich an der Zeit sei, die Geheimagentenrolle mit einer Schauspielerin zu besetzen, wies Broccoli schroff zurück: „Er kann jede Hautfarbe haben, aber er ist männlich“.
Der Pop ist längst weiter. Nicht nur seine Zukunft, auch seine Gegenwart - Billie Eilish beweist es - ist weiblich.
aus: Tagesspiegel von Samstag, 15.02.2020, S. 19 Kultur
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