Der Schwulen-Hass der Nazis
In den Jahren nach 1945 war Schwulsein noch tabu. Historiker Christian Rathmer aus Lübeck erforscht die Geschichte homosexueller Männer, die von den Nazis verfolgt und oft ermordet wurden.
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die ns-mordopfer-gruppe der menschen mit einer homosexuellen identität ist in der historischen aufarbeitung sicherlich am wenigsten durchleuchtet und erforscht worden - eben weil auch bis in die neunziger jahre über dem thema historisch und auch gesellschaftlich eher ein tabu lag - und sie werden und wurden in der aufzählung der opfergruppen auch kaum erwähnt - und wenn, dann noch nachgeschoben zum schluss.
wenn heute homosexuelle und queere Identitäten offen gelebt werden können und zum teil auch regelrecht zur schau gestellt werden, so ist das sicherlich als eine reaktion zu werten auf diese unterdrückte verheimlichte randexistenz von früher - und es ist ein sehr deutliches zeichen eines neuen gesellschaftlichen bewusstseins mit der doch allmählich vorurteilslosen integration dieser gruppe.
umso wertvoller ist es, dass der historiker christian rathmer zumindest das lübecker und schleswig-holsteinische geschehen dieser opfergruppe nun beleuchtet und vor dem endgültigen verdrängen und vergessen bewahrt, denn hinter der gruppe und ihren gelebten identitäten stehen ja immer einzelne menschen mit namen und biografie, an die erinnert werden muss und deren schicksal zu beleuchten ist.
- "das vergessen der vernichtung ist teil der vernichtung selbst"
aber - vergangenes ist ja niemals tatsächlich aus, schluss und vorbei: und die biografie der schauspielerin lieselotte pulver heißt deshalb auch richtigerweise: "was vergeht ist nicht verloren"... - sicherlich mit einem positiv gemeinten ansinnen: vergangenes bleibt und es ist - immer wenn wir es aufsuchen und damit kultivieren und integrieren in unser kollektives bewusstsein - und dazu zählen last not least auch alle morde und verbrechen an menschen mit homosexuellen neigungen, deren liebe zu ihren partnern niemals an sich strafwürdig sein kann ...
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