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Banksy: Ein Rohrbruch im System

„Es ist nicht ihr Problem. Es ist meins“

Der Street-Art-Künstler Banksy findet, nicht nur Schwarze sollten nach dem Tod von George Floyd für Veränderungen kämpfen. Ihm zufolge müssen vor allem Weiße ihr „fehlerhaftes System“ reparieren.


Ein gerahmtes Bild mit einer schwarzen Silhouette steht an eine Wand gelehnt. Daneben Blumen und eine Kerze, deren Flamme gerade eine über ihr aufgehängte US-amerikanische Flagge in Brand steckt. Das ist das neueste Bild, das der Street-Art-Künstler Banksy auf seinem Instagram-Account veröffentlicht hat.

Seine Botschaft macht er in einem Text dazu deutlich: Es sei Zeit, dass ein "fehlerhaftes System" repariert werde. Wenn es nach Banksy geht, dann ist auch klar, wer sich für die Veränderung einsetzen muss: Die Weißen.

"Zuerst dachte ich, ich sollte bei diesem Thema einfach den Mund halten und Schwarzen zuhören", schrieb er. "Aber warum sollte ich das tun? Es ist nicht ihr Problem. Es ist meins." People of Color würden von "diesem weißen System" im Stich gelassen.

Dann führt Banksy in Form einer Analogie die Situation aus:

  • Das System sei wie ein gebrochenes Rohr, das die Wohnung der Menschen flute, die eine Etage tiefer wohnten. Das System "macht ihnen das Leben zur Qual, aber es ist nicht ihre Aufgabe, es zu reparieren." Sie könnten das auch nicht, denn niemand lasse sie in die Wohnung im Stockwerk über ihnen.

"Das ist ein weißes Problem", schreibt er. "Und wenn die Weißen es nicht beheben, wird jemand nach oben kommen und die Tür eintreten müssen."

Banksy ist weltweit für seine Graffitis berühmt, mit denen er auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam macht. Zuletzt veröffentlichte der Künstler auf Instagram ein Bild mit Bezug zur Corona-Pandemie. Das Bild, das an einer Wand der Universitätsklinik von Southampton enthüllt wurde, zeigt einen kleinen Jungen, der eine als Krankenschwester verkleidete Puppe mit Superhelden-Umhang durch die Luft schweben lässt.

Text: SPIEGEL-online



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ach ja - ich lästere ja gerne über die publicity-künste und pr-gags dieses undurchschaubaren "banksy" - aber hier, zu diesem thema - diesen themen, verbietet ja eine gewisse "pietät" jegliche schräge bemerkung.

schon banksy's "corona-bild" und jetzt seine schaffe zum tragischen tod von george floyd zeugen ja zunächst mal von echter betroffenheit und echtem angerührtsein.

und beides sind ja jeweils eher "ikonen", zeugen einer gewissen verzweifelten erschütterung, als nun etwa raffinierte gags, um verkaufsauflagen mit den abzügen zu erzielen, wie das sonstwie ja auch bei banksy schon mal zelebriert wird.

ich bin ja auch in erster linie betroffen und "sprachlos", über das, was da in den letzten wochen über die welt gekommen ist - und über diejenigen bzw. denjenigen, die/der da immer weiter zündelt - nur um zu beweisen, wie ein verschrobenes narzissten-hirn an der "richtigen stelle" platziert die ganze welt in den kl[tr]ump hauen kann.

und wenn man "sprachlos" ist, findet ja am ehesten ein bild zu "mehr als 1000 worte"...

okay, trump war nicht die direkte anstiftung dazu, dem george floyd 8 min. 46 sek. das knie ins genick zu stemmen - aber das klima dafür, hat er schon mit seiner amtszeit angezettelt und unterstützt - auf alle fälle mit keiner silbe einzudämmen versucht - von dem trump'schen eiertanz um das coronavirus mal jetzt ganz zu schweigen: da stünde ja nach meinem empfinden noch eine strafverfolgung für 100.000-fache beihilfe zur fahrlässigen körperverletzung mit todesfolge in "weiße haus"...

aber in diese obere etage kommen wir nicht, um da mal den wasserrohrbruch ein für allemal zu stopfen...

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