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BLOG 135: LONGTERMISM

  • Eine "neue Denkschule" der Superreichen aus Silicon Valley: Hitlers "1000-jährige Reich" im neuen Gewand...
Photo by Dino Reichmuth on Unsplash - PhilMag

Longtermism

mit übersetzten Texten aus Wikipedia, the free encyclopedia: 

"Longtermism" - Langfristigkeit - ist die Praxis,

  • unmittelbare Ergebnisse zugunsten weitreichender zu opfern.

Es ist das Antonym von "Shorttermism" - Kurzfristigkeit - und ein wichtiges Konzept im effektiven Altruismus . Es ist ein bedeutender philosophischer Strom - eine neue Denkschule, besonders an der Oxford University und in Silicon Valley - mit Auswirkungen auf die öffentliche Politik, der auf umfangreiche Mittel und hochkarätige Unterstützer zurückzuführen ist, darunter Elon Musk und Peter Thiel, einem Trump-Verehrer.

 Geschichte und Konzept 

Das Konzept der Langfristigkeit basiert in erster Linie auf den Arbeiten von Nick Bostrom, Gründer des Future of Humanity Institute (FHI) und Nick Beckstead. Es basiert auf der Annahme, dass das Wohlergehen jedes Einzelnen gleichermaßen zählt und aktuelle Handlungen am besten anhand ihrer Auswirkungen auf zukünftige Individuen beurteilt werden. 

 Kritik 

In der Praxis kann Langfristigkeit insbesondere in Extremfällen dazu führen, dass aktuell relevante Themen außer Acht gelassen werden. Betrachtet man beispielsweise die Zukunft der Menschheit in Bezug auf die nächsten 10.000 oder 10 Millionen Jahre, könnte dies dazu führen, die kurzfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels herunterzuspielen.

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... Im besten Fall klingt der "Longtermism" abschreckend, im schlimmsten Fall weist die Theorie proto-faschistische Züge auf. Fest steht: Die utilitaristische Absicht, das Gute für möglichst viele Menschen zu bewirken, und die Hoffnung auf ein utopisches Leben für kommende Generationen bringen mit dem Longtermism eine Moraltheorie hervor, die die Gegenwart im Stich lässt. Die Klimakrise wird sehenden Auges in Kauf genommen, Kriege werden kleingerechnet, gegenwärtiges Leid wegrationalisiert, alles im Namen eines optimierten Morgen. Der Longtermism scheint jenen gefühlskalten Fortschrittsglauben zu verkörpern, vor dem Walter Benjamin schon vor rund hundert Jahren gewarnt hat.

In Über den Begriff der Geschichte beschreibt Benjamin den Fortschritt als einen Sturm, der verheißungsvoll „vom Paradise her“ weht. Er reißt in seiner Geschwindigkeit den „Engel der Geschichte“ gewaltsam mit sich und während der Engel zurück in die Vergangenheit blickt, sieht er nur noch „eine einzige Katastrophe, die Trümmer auf Trümmer häuft“. Er will diesen Trümmerhaufen wieder aufbauen, kann dem Sog des Fortschritts aber nicht entkommen und wird erbarmungslos weiter Richtung Zukunft gezogen. Es bleibt nur zu hoffen, dass der Longtermism nicht vor lauter Weitsicht den Blick fürs Wesentliche verliert, und unbemerkt einen solchen Trümmerhaufen auf den Weg in die die paradiesische Zukunft ansammelt.

aus: PhilosophieMagazin (click)

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Einflussreiche Philosophie im Silicon Valley

Ist »Longtermism« die Rettung – oder eine Gefahr?
Eine Kolumne von Christian Stöcker

Die Klimakrise zeigt, wie kurzsichtig die Menschheit handelt. Eine von Bitcoin-Milliardären und Leuten wie Elon Musk üppig finanzierte Denkschule will das ändern. Eine gute Sache? Nur auf den ersten Blick.

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Mein Kurzkommentar zu dieser "neuen Denkschule" des "Longtermism":

Hitler sprach auch immer vom "1000-jährigen Reich" ...

Quelle: