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Frohe Weihnacht & ein gutes neues Jahr




wie das amen in der kirche, so steht es trotz corona auch in diesem jahr fest: es weihnachtet sehr. gerade in diesem jahr müssen wir uns diese unwirtlichkeiten zur geburt des kleinen jesus mal wieder vor augen halten, denn es dauerte schon eine ganze weile, bis da die himmlischen heerscharen den jubelgesang anstimmten in ihrem lichterglanz.

zuvor streunte da ein ungleiches paar von nazareth nach betlehem, um sich registrieren zu lassen: sie - eine junge frau, vielleicht erst so um die 16 jahre alt - und er - ein alter mann so um die 60, 70 - der sich ihrer angenommen hatte, um sie in obhut zu nehmen, denn sie war hochschwanger - und konnte den tatsächlichen vater ihres kindes nicht einwandfrei benennen und angeben.
 
und so hatte joseph, der alte mann, sie rasch geehelicht, um die damalige schande einer unehelichen und illegitimen geburt von ihr zu nehmen - und weil er mitleid hatte - und nun - um ihre "papiere in ordnung zu bringen"- machten sie sich zu fuß auf den 150 kilometer langen weg von nazareth nach betlehem, um sich amtlich dort in der geburtsstadt seiner vorfahren im standesamt registrieren zu lassen - und diese ungleiche notehe auch zu legitimieren und absegnen zu lassen.

150 kilometer - das konnte man damals vielleicht in 6 oder 7 tagen schaffen - aber es war "mit einem kind unter dem herzen" natürlich äußerst beschwerlich und prekär. dieses ungleiche paar wurde natürlich überall misstrauisch angestarrt und von den hotels und herbergen abgewiesen - so wie heutzutage bei einem "beherbergungsverbot" zur corona-zeit. 

sie ruhten die kalten nächte deshalb oft unter freiem himmel oder unter einem notdürftigen zeltdach aus einem mantelumhang an einem kleinen lagerfeuerchen, in dem sie trockenes dornengestrüpp verfeuerten, was joseph zusammengeklaubt und abgerissen hatte.

in bethlehem nun, dem zielort ihres fußmarsches gegen die "schande", setzten bei der jungen maria die wehen ein - und die geburt kündigte sich an.

überall bekam joseph eine abfuhr, wo er anklopfte und fragte, ob seine junge frau bei ihnen die geburt ihres ersten kindes abwickeln könnte.

man vehöhnte ihn - und empfand es geradezu unverschämt, sie ausgerechnet damit zu belästigen.

Glasfenster "Menschwerdung" von Gabi Weiss - in der Herz-Jesu-Kirche BI-Brackwede 


























endlich erbarmte sich jemand - und wies hinaus aufs feld, wo die schafe weideten - und zeigte einen notdürftigen unterstand, wo sich das vieh in der nacht und bei regen unterstellte: eine echte alte hölzerne "bruchbude" mit einer futterkrippe darin für das vieh, in der etwas heu und stroh gelagert wurde.
daraus wurde nun ein kleines "nest" zusammengetragen - und joseph legte kleidungsstücke darauf, um es etwas abzupolstern.

und die geburt nahm unter diesen umständen in der nacht ihren lauf: unter der wärmend schnaubenden "aerosole" des dampfenden viehs, das gerade im unterstand zugegen war, trat das köpfchen aus - und jesus, ein junge, wurde schließlich abgenabelt: eine notgeburt in einer kalten nacht im feuerschein des kleinen 
lagerfeuers, auf dem der alte joseph auch das benötigte wasser erwärmte, um das ganze prozedere notdürftig abzuwischen und in etwa zu säubern.

das ist die eigentliche geschichte der geburt dieses jesus von nazareth: und da war nicht viel mit zuckerschlecken und hallelujah und kerzenglanz mit goldkugeln und weihnachtsgans - und die großfamilie mit geschenken um den gabentisch unterm weihnachtsbaum versammelt - im allerneuesten festtagsstaat. das war mehr wie in einem heutigen corona-lock- oder shutdown - alles trist und leer und armselig und kalt - und nur der flackernde schein des feuerchens konnte dem ganzen nach heutigen maßstäben etwas "romantisches" verleihen

damals hörte man wohl ab und zu das ächzen und aufstöhnen der jungen maria unter der geburt und ab und zu den schrei eines esels und die mäh-rufe der ewig grasenden schafe - und dann - dann den ersten weinerlichen laut, ein erstes wimmern des kleinen jesus.

alles war  nach heutigem ermessen zunächst ziemlich trostlos und nach unseren heutigen steril-hygienemaßstäben einfach nur igitigitt - aber doch: mutter und kind überlebten "wie durch ein wunder" diese notgeburt - ganz ohne späterem kindbettfieber oder sonstigen infektionen etwa - und joseph hüllte sie in seinen alten umhang ein, damit allmählich ihr heulen und zähneklappern nachließ: 

so einfach und simpel war und ist diese echte ursprüngliche und mancherorts noch immer aktuelle weihnacht - immer wieder neu - wir müssen nur genau hinschauen und wahrnehmen ... si