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BLOG 011: kolumne eines junkies





ja - ich hab es wieder getan, die welt digital abonniert, nachdem ich sie erst vor ein paar tagen wutentbrannt in den orkus getrampelt hatte.

und dieses hin & her  geschieht schon jetzt so zum 3. oder 4. oder 5. mal.

vielleicht ist das auch eine der verkaufsstrategien der welt: der poschardt schreibt seine unverbesserlichen kanzelreden für seine art von falsch verstandener "rechtsliberalität" und sein vielleicht pr-mäßig finanziert & abgerechnetes hochschreiben einer am boden liegenden und winselnden f.d.p. in den meisten seiner unsäglichen kolumnen, bei denen es auch regelmäßig um das plattschreiben der "öffentlich-rechtlichen" geht, was übrigens jetzt nach dem brexit zwischen bbc und boris johnson nach dem gleichen strickmuster abgeht - und wer da von wem abgeguckt hat, lässt sich kaum noch ausmachen ... - und daneben lästert der broder in unnachahmlicher manier sein kaffeebraunes polit- und kabarettzeugs ab - und von einem gewissen "don alphonso" habe ich noch nie nicht eine zeile gelesen - so dass man eben gar nicht anders kann - als den ganzen mist ab und zu schnurstracks in den papierkorb zu pfeffern.

und kaum hat man sich befreit - und liest nur noch "seriös" - die taz, die f.a.z., die zeit, die sz, den spiegel, 3 gazetten aus dem befreundeten ausland, um nur einiges zu nennen - übermannt mich auf alle fälle die neugier - & vielleicht sogar "sehnsucht" oder "lessucht": "was wohl die "rechtsliberale" welt jetzt da & dazu schreibt, wie sie wohl jetzt wieder herumpöbelt und randaliert vor lauter gespielter journalistischer "seriosität" - aber immer gegen die versozialdemokratisierte kanzlerin und gegen den allerletzten rest des von stefan aust mit der wünschelrute in der hinterletzten ecke unter deutschem herbstlaub aufgespürten "links-terrorismus - (man muss ja um der abonnentenzahl willen gegen den offensichtlichen rechten terrorismus mal ein gleichgewicht versuchen aufzumachen - wäre auch ganz im sinne des ollen springer) - ich kann da nichts machen: es scheint von mir eine art "hassliebe" zu dieser gazette zu existieren - eine seuche - eine infektion - eine abhängigkeit.

immer wenn ich mit dieser zeitung "breche", vermeide ich auch konsequenterweise zunächst alle "clicks" dorthin, denn mit den täglichen "clicks" und "likes" oder "dislakes" oder "haters" und "hates" begründen die ja ihre "beliebtheit" und ihre gesellschaftliche und werbewirksame stellung, was sich dann auf den verkauften millimeter- und sendeminutenpreis niederschlägt.

aber ich bekomme dann regelmäßig - kann ich inzwischen mit fug & recht sagen - bei totaler abstinenz entzugserscheinungen - und kehre "heim" bzw. um - und abonniere erneut - mit ein zwei clicks ist man wieder drin.

du musst wissen, ich bin als gelernter schriftsetzer in einem zeitungsverlag seit über 60 jahren ein gazettenaffiner journaillenjunkie: immer süchtig & auf der suche nach infos und meldung und news - und nach dem zusammenspiel der demokratisch-freiheitlichen kräfte in diesem unserem lande und anderswo.

fernsehen und radio sind für mich nebensächlich - es interessiert einzig & allein die presse - in ihrer journalistischen vielfalt. und wenn die noch einigermaßen vielfältig daherkommt, funktioniert unsere demokratie, sag ich mir - und hat mein bürgerkundelehrer mir immer wieder mit appellen eingebläut.

um aber "vielfalt" in etwa aufrechtzuerhalten, brauchts in meinem weltbild eben auch die welt - als antipoden, als projektionsfläche, als igittigitt-erlebnis - unmöglich, was die da wieder verzapfen - das kann doch nicht deren ernst sein - und so einfach zu durchschauen.

ja - was hab ich mich gefreut, als poschardts offensichtlicher spezie merz neulich allen unkenrufen zum trotz - aber völlig zu recht aus meiner sicht - gegen laschet verloren hat mit pauken & trompeten. was war das für ein jubilieren in mir - und jetzt zu beobachten wie seitdem von merz zumeist nur noch nackte unkommentierte dpa-meldungen in der welt erscheinen.

ich habe eigentlich drauf gewartet , dass man den poschardt nun endlich mit austauscht - und den dort im gnadenbrotkäfig gehaltenen vielfalts- oder einfaltspinsel henryk m. gleich mit - aber so weit sind sie mit ihrer auflage dann doch (noch) nicht eingebrochen, weil ja die oben angedeutete geschäftsidee scheinbar nicht nur mit mir ganz gut funktioniert: wartet nur ein kurzes weilchen, dann kommen die abtrünnigen junkies alle zurück: wir haben sie soweit angefüttert und geködert, die lassen nicht mehr ab vom haken - und ansonsten: es gibt genug menschen innerhalb dieser eigenartigen blase, die jeden pups unseres blattes mit allerlei frenetischem beifall überschütten - schon aus irgendwelchen psychisch tiefliegenden unergründlichen gründen heraus - irgendwie einfach nur vollgekifft...

ach so - eins muss ich noch feststellen: als gelernter schriftsetzer achte ich ja auch auf layout und typografie und ästhetik - und da ist die welt - noch vor der zeit - allen anderen um längen voraus.

denn was man nicht zu schreiben hat, füllt man mit wohlgestalteten freiräumen und schriftkaskaden in großfotos - aber echt gut anzusehen - & die anderen haben einfach wohl mehr zu schreiben & weniger platz... si