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corona - mal tragikomisch



Corona zu Zweit

Stück zur Corona-Krise als Videoproduktion jetzt online!

Schauspiel

Ein tragikomisches Zweipersonen-Stück von Joachim Zelter

Theater Gütersloh

Digitale Uraufführung



Regie: Christian Schäfer, Musik: Miriam Berger, Videoproduktion: Marwin Gansauge, Kai Uwe Oesterhelweg

Es spielen Christine Diensberg und Fabian Baumgarten

„Corona zu zweit“ zeigt eine tragikomische Begegnung zweier Menschen in Corona-Zeiten, auf sich zurückgeworfen in ihrer häuslichen Umgebung. Rita findet ihren neuen Nachbarn hinreißend schön. Doch wie kann sie seine Aufmerksamkeit auf sich lenken. Sie hat eine grandiose Idee. Sie ist so durschlagend gut, dass ihr Nachbar schon nach kurzer Zeit an ihrer Tür steht und klingelt. So entfaltet sich ein wahnwitziges Kammerspiel, während um sie herum das Coronavirus das Land zunehmend in einen surrealen Ausnahmezustand versetzt, in welchem Liebe und Tod sich immer näherkommen.

Das Theater Gütersloh möchte in der aktuellen Situation zumindest innovative Lebenszeichen senden und mit Kulturschaffenden und Publikum in Verbindung bleiben. Je nach Dauer der Krisenzeit sind weitere Projekte in Planung. So bleibt das Theater Gütersloh auch jetzt Produktionsstätte für neue Dramatik.

Der Online-Zugang ist frei. Um Spenden für den Förderverein Theater in Gütersloh e. V. unter dem Betreff "Corona zu zweit" wird gebeten.

Volksbank Gütersloh
IBAN DE58 4786 0125 0000 4001 00
BIC GENODEM1GTL

Sparkasse Gütersloh
IBAN DE86 4785 0065 0000 0614 40
BIC:WELADED1GTL

Das Stück „Corona zu zweit“ ist kostenfrei bis zum 30. Mai auf der Homepage des Theater Gütersloh abrufbar. Spenden an den Theaterförderverein sind willkommen.

www.theater-gt.de

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Zwiefach infiziert

Das Theater Gütersloh produziert „Corona zu zweit“, ein Drama-Video zu Seuchenzeiten als kulturelles Lebenszeichen.

Gut, dass die Bilder schon vor langer Zeit laufen lernten. Und ein Zimmer- (Film-) Theater kann sich heute ja auch jeder in der Wohnung einrichten. Während manche Bühnen Aufzeichnungen ihrer Inszenierungen ins Netz stellen, entwickelte das Theater Gütersloh ein eigenes Drama-Video. Damit dürfte dem Künstlerischen Leiter und Regisseur, Christian Schäfer, wohl die erste Uraufführung während der Corona-Pandemie in Deutschland gelungen sein, sicherlich aber eine, die das Virus zum Thema hat.

Mit „Corona zu zweit“ sendet das Haus, das über kein eigenes Ensemble verfügt, sich aber auch nicht als Bespieltheater alten Stils, sondern wegen etlicher Eigenproduktionen als Programmtheater versteht, im Corona-Stillstand jetzt ein starkes Lebenszeichen.

Es ist ein ermunterndes Signal im Vergleich zu dem des Weckers in der Nachbarwohnung, der einem Mann in dem Zwei-Personen-Stück auf die Nerven geht. Der Tübinger Autor Joachim Zelter, dessen Auftragsarbeit „Der Prediger“ voriges Jahr in Gütersloh sehr gut ankam, schrieb es schon unter dem Eindruck der Pandemie ab Mitte März auch nach Ideen von Theaterleiter Christian Schäfer, der Regie führte (Soundtrack: Miriam Berger).

Das war auch für den erfahrenen Regisseur eine Herausforderung, filmten doch die Schauspieler Fabian Baumgarten und Christine Diensberg ihre Parts jeweils selbst per Smartphone in ihren Wohnungen. Baumgarten sogar unter erschwerten Bedingungen: er befand sich bei den Dreharbeiten in freiwilliger Quarantäne in einem Ferienhaus seiner Familie im Harz, nachdem er mit der Familie Flöz auf Tournee in Frankreich und in einem kurz danach zum Risikogebiet erklärten Kanton der Schweiz war. Aus mehreren Versionen wählte Schäfer dann aus.

Kai Uwe Oesterhelweg und Marwin Gansauge fügten das Ganze filmtechnisch zusammen, schnitten zwischen die Aufnahmen schwarz-weiße Impressionen aus Gütersloh: leere Innenstadt, leere Straßen, aber auch mal Frühlingsvögel.

Denn der Wecker bewirkt Positives. Das Lärmen des Geräts erweist sich als Lockmittel, mit dem Rita ihren Nachbarn endlich kennenlernen möchte. Das klappt auch bestens, beide landen in seinem Bett. Die Uhr aber meldet sich weiter frühmorgens. Auf diese Weise hält Rita die Fiktion eines nebenan schlafenden Ehemanns aufrecht. So soll die neue Beziehung spannend bleiben. Szene für Szene bringen Fabian Baumgarten und Christine Diensberg, die schon mehrere Schäfer-Inszenierungen trugen, die beiden erst einzeln, dann gemeinsam isolierten Charaktere des leicht tragikomischen 40-Minuten-Stücks näher. Den Mann verstört zunehmend die zeitlupenartig „schleichende Schnelligkeit“, die „unwirklich werdende Wirklichkeit“, die „wirklich werdende Unwirklichkeit“. Das ganze Land scheint geschlossen, er will schon konfus fliehen. Rita indes weiß den Geliebten einfallsreich zu binden. Noch einmal setzt sie ihren Mann ein, der so unsichtbar, so wenig fassbar wie das Virus bleibt.

Es ist schließlich Paul Celans tiefschönes, nicht nur des Titels wegen in diesen Zeiten in der Luft liegende Gedicht „Corona“ aus dem Band „Mohn und Gedächtnis“, das die nun zweifach Infizierten hoffen lässt. Es endet:

„Wir stehen umschlungen im Fenster, sie sehen uns zu von der Straße:
Es ist Zeit, dass man weiß!
Es ist Zeit, dass der Stein sich zu blühen bequemt,
dass der Unrast ein Herz schlägt.
Es ist Zeit, dass es Zeit wird.
Es ist Zeit.“

Text: NEUE WESTFÄLISCHE . 15.04.2020, S.8 - Kultur/Medien

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dieser tage gibt es ja in ganz europa hier & da den rudelapplaus vom balkon speziell für die helfenden und dienstleistungs-berufe, die dafür sorgen, dass der laden trotz und auch wegen #corona-krise am laufen bleibt. eine gute gemeinschafts-geste - von der ich hoffe, dass es nicht allein bei gesten bleibt, sondern sich das bei den akteuren auch auf dem konto dauerhaft bemerkbar bleibt - und sich auch insgesamt in der gehaltsskala und im ansehen dieser berufe etwas tut, und sie ein paar dutzend positionen nach oben klettern. 

und da wohnen beispielsweise in einem haus auf 6 ebenen jeweils mitglieder eines orchesters - und die treten zu sechst mit ihren unterschiedlichen instrumenten auf den balkon und spielen klassik - in ungewohnter und bis dato nie wahrgenommener konsistenz.

ja - die gebeutelte kultur lässt sich dieser tage etwas einfallen, um diese immense #corona-bedingte durststrecke irgendwie zu überwinden.

und so hat sich das theater gütersloh etwas einfallen lassen, dem ich hier im blog und auf meiner website gern eine"spielstätte" einräumen möchte.

und wenn dir in deinem derzeitigen #corona-fuchsbau die höhlendecke auf den kopf zu drücken beginnt, dann schau dir dieses 40-minuten-stück an - und vergiss nicht, die ticket-spende auf die angegebenen konten zu überweisen... danke!

un chuat choan in diesen zeiten...