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Dora ist endlich zurück

Der niederländische Kunstdetektiv Arthur Brand posiert hier mit Pablo Picassos „Portrait of Dora Maar - Buste de Femme“ in seinem Haus in Amsterdam. Foto: Credit Agence France-Presse - Getty Images - New York Times



Gestohlenes Picasso-Gemälde wurde in Amsterdam geborgen

Von Nina Siegal | New York Times



AMSTERDAM - Ein Ermittler für Kunstverbrechen in den Niederlanden gab jetzt bekannt, er habe Pablo Picassos 1938 fertiggestelltes Gemälde "Portrait of Dora Maar - Buste de Femme" "gefunden", das 1999 von der Yacht seines saudi-arabischen Besitzers in Südfrankreich gestohlen wurde. Sein Wert wird heute auf 25 Mio. €uro geschätzt.

Arthur Brand, ein unabhängiger Kunstdetektiv mit Sitz in Amsterdam, habe das Gemälde vor zwei Wochen an eine Versicherungsgesellschaft übergeben, sagte er. Herr Brand hatte seit 2015 versucht, das Picasso-Gemälde aufzuspüren, aber alle seine Spuren gingen nirgendwo.

Anfang dieses Monats wurde er von „zwei Personen mit guten Kontakten in die Unterwelt“ kontaktiert, die sagten, das Gemälde sei in den Niederlanden.

"Sie sagten mir: 'Es liegt in der Hand eines Geschäftsmannes, der es als Bezahlung erhalten hat, und er weiß nicht, was er damit anfangen soll'", sagte Mr. Brand in einem Interview. "Ich habe mit den beiden Jungs gesprochen und wir haben dann einen Plan ausgeheckt, um es  zu bekommen."

Die beiden Kontaktpersonen, deren Namen Herr Brand nicht nennen wollte, stellten das Gemälde in zwei Plastikmüllsäcken bei Herrn Brand in Amsterdam ab, so sagte er. "Sie haben es direkt an meine Tür geliefert."

Pablo Picasso 1938: „Portrait of Dora Maar - Buste de Femme“ - sinedi-repro nach einem foto



Mr. Brand sagte, man hätte einen Schluck auf das Bild getrunken und danach den Picasso an die Wand gehängt. "Der Drang war zu groß - ich konnte da nicht widerstehen", sagte er. Am nächsten Tag flog ein Picasso-Spezialist aus der Pace Gallery in New York in die Niederlande, um das Gemälde zu überprüfen auf seine Echtheit, sagt Brand. (Der Sprecher von Pace lehnte dazu einen Kommentar ab.)

Herr Brand übergab das Gemälde dann einem ehemaligen britischen Detektiv, namens Dick Ellis, dem Begründer des Kunst- und Antiquitätenkommissariats von Scotland Yard, der jetzt Vertreter einer Versicherungsgesellschaft ist, die Mr. Brand jedoch nicht nennen wollte. Herr Ellis bestätigte gegenüber Agence France Presse (afp): "Es besteht kein Zweifel, dass dies der gestohlene Picasso ist."

Die Frau auf dem Picasso-Porträt, Mme. Dora Maar, war eine französische Fotografin, Malerin, Dichterin und eine der Liebhaberinnen des Künstlers. Er porträtierte sie in vielen Gemälden und Zeichnungen. Dieses 1938 gemalte Porträt war offenbar eines seiner Favoriten, das er bis zu seinem Tod in seiner Privatsammlung aufbewahrte.

Herr Brand sagte jetzt, dies sei ein Teil des Grundes, dass es schwierig gewesen sei, es zu beschreiben und zu identifizieren. "Es wurde fast nie veröffentlicht, es gab fast keine Bilder davon und es war noch nie in einem Museum", sagt er. Er selbst habe für seine "Fahndung" nur ein schlechtes zerknittertes Photo besessen. "Picasso ist einer der Künstler, deren Werke am meisten gestohlenen werden."

Der Besitzer war 1999 ein saudi-arabischer Milliardär, Sheikh Abdul Mohsen, der das Bild auf seiner Luxusyacht im französischen Antibes hatte, als es gestohlen wurde. Der Scheich soll damals 4 Mio. €uro für die "Buste" bezahlt haben. Herr Brand sagte, es sei wahrscheinlich in die Niederlande als "Zahlung für Drogen oder Waffengeschäfte" gekommen.

Herr Brand meint ganz bescheiden, dass er wahrscheinlich keine Zahlung für die Wiederbeschaffung des Kunstwerks erhalten werde: "Damals - direkt nach dem Diebstahl - gab es eine Belohnung von 400.000 Euro - aber ich weiß nicht, ob die Belohnung auch jetzt noch ausbezahlt wird - der Raub ist juristisch längst verjährt", meint er. "Wenn es eine Belohnung gibt, sollte sie aber nicht an ihn, sondern an die Leute gehen, die es ihm gebracht haben. Meine Belohnung war, einen Picasso für eine Nacht an meiner Wand zu haben. Ich kann sagen, es war großartig.“

(Der Text aus der NYT wurde mit Google-Translator automatisch ins Deutsche übersetzt - bearbeitet - und mit Infos aus einem WESTFALEN-BLATT-DPA-Artikel ergänzt...)




Ein Literaturhinweis von mehreren: James Lord: Picasso und Dora Maar: eine persönliche Erinnerung. Aus dem Amerikanischen übers. von Astrid von dem Borne und Irmengard Maria Gabler - München: Matthes und Seitz, 1994. 414 S. 


ja - es ist wahrscheinlich kompliziert, gestohlenes diebesgut mit dieser "provenienz" wieder "an den mann - an die frau" zu bringen. das geht dann über einige halbseidene mittelsmänner* oder ...frauen und hin und her - und im kopf werden die summen zusammengezählt, damit keine schriftstücke auftauchen oder irgendwo liegenbleiben - und dann läuft so etwas wahrscheinlich übers "darknet" und über "bitcoins" - und alles weitere übers telefon - so dass höchstens noch nsa weiß, was da wirklich lief - und wer was wem wann schuldet und überweisen muss - ohne quittung - versteht sich - auf gutdünken und "vertrauen" ...

hoffentlich ist es nun wirklich das echte kunstwerk, das ja immerhin 20 jahre unterwegs war - und nun in alten mülltüten übergeben wurde... da war wohl nichts mit weißen galerie-baumwollhandschuhen mit noppen - aber wenigstens hat man ja einen schluck "oude genever" zu sich genommen bei der übergabe - prost - und chuat choan - und nix für ungut

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