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guten tag!



eine meldung auf der titelseite der "neuen westfälischen" zum welt-frauentag lautete:

Mehrheit für Frauentag 
Die Mehrheit der Bundesbürger ist dafür, den internationalen Frauentag am 8. März nach dem Vorbild Berlins zum gesetzlichen Feiertag zu erklären. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes You Gov. Der Frauentag ist im Bundesland Berlin von heute an jedes Jahr arbeitsfrei. Diesem Beispiel würden 54 Prozent der Befragten folgen, nur 34 Prozent sprachen sich dagegen aus. 
Auch für eine gleichberechtigte Vertretung von Frauen in den deutschen Parlamenten werden immer mehr Stimmen laut.
und aus einem dieser derzeitig zahlreichen pr- und werbe-interviews mit der feministin sophie passmann zu ihrem buch: "alte weiße männer - ein schlichtungsversuch" in vielen deutschen gazetten und feuilletons - hier nun "zum weltfrauentag" in der "neuen westfälischen":

Das Buch heißt „Alte weiße Männer"[und wird vermarktet mit allen mitteln und rafinessen der pr-anpreisung], aber über die Hautfarbe haben Sie mit keinem wirklich gesprochen. 
Passmann: Das stimmt. Das Weiß-sein war so gut wie nicht Thema, was damit zusammenhängt, dass dieses Weiß-sein in Deutschland noch nicht genug reflektiert wird. Dabei ist es mindestens so privilegierend wie das Mann-sein. Über das Alter hat dagegen nahezu jeder gesprochen, das Alter treibt sie viel mehr um als das Mann-sein, weil es eben negativ besetzt ist. Die Privilegien werden eben ausgeblendet: Wenn man über den weißen Mann redet, dann natürlich über den wohlgebildeten, wohlhabenden Mann ohne körperliche Einschränkungen, der zudem aus Westdeutschland kommt.


welt-frauentag - 8.märz - gesetzlicher feiertag in berlin - aber eben feiertag auch für "alte weiße männer" - auch diese spezies bleibt heute zu hause...

ganz ehrlich: ich halte einen feiertag am welt-frauentag für völlig überflüssig - genauso, wie frau mal über die weiber-fassenaat(weiber fastnacht) nachdenken sollte: ein närrischer (!) feiertag, an dem von altersher die welt "mal auf den kopf gestellt"[!] werden sollte: da fast ausschließlich männer in den rathäusern und ministerien das sagen hatten, sollten "wenigstens zur weiber-fastnacht" mal "als gag" - "aus spaß an der freud" und halbbesoffen - die frauen in den rathäusern und auf den straßen das bild prägen "und die macht übernehmen" - symbolisiert durch - "helau" - riesengroße schlüsselübergaben und - "allaaf" - und einen korn aus einem riesen zinnlöffel - oder sooo ähnlich - "helau" - 

aber so ein schwachsinn unterstreicht doch geradezu das uralte frauen-weltbild, das in meinen augen längst überwunden ist ...

mit solchen symbol-trächtigen tagen und feiertagen wird die frau immer noch weiter diskriminiert, verhöhnt und abgespeist und zum popanz - zur etwas skurill exotischen "besonderheit" hochstilisiert - und dabei ist sie doch ganz einfach mensch wie du und ich ...

das besondere merkdatum an sich halte ich in seinen internationalen weltweiten emanzipatorischen anliegen und verflechtungen sicherlich für okay und unterstützenswert - da wo auch die "weiße frau" gemeinsam mit ihrem/r partner*in über ihre privilegien gegenüber geschlechtsgenossinnen beispielsweise im arabischen raum, in asien oder in afrika nachdenken kann, da wo die frauen oft immer noch als rechtlose gebärmaschinen oft regelrecht "gehalten" werden - und dann machen sich die männer aus dem staube - ohne jeden biblischen "scheidungsbrief" ...

hier auf der erweiterten westlichen welthemisphäre hat die frau [inzwischen] zumeist die gleichen rechte wie "jedermann" -
  • und ich habe sogar 40 jahren in berufen gearbeitet, in denen immer frauen dominiert haben und das sagen hatten: mein erste vorgesetzte dort war eine "hausmutter" - eine diakonisse;
  • und es waren immer haargenau geschlechtergleiche bundesangestelltentarife zur bezahlung in den sozial-pflegerischen und pädagogischen berufen vorhanden - wenigstens bei kirchens und staatlichen dienstgebern; 
  • und ich habe ein berufsbegleitendes studium abgeschlossen bei einer professorin, deren mann ebenfalls professor an einer anderen hochschule war und die zusammen ihre beiden kinder großzogen: also irgendwie schien das reibungslos zu gehen - die haben in dieser zeit sogar noch gemeinsam ein haus gebaut ... - wie auch immer sie das dort gemanagt haben
und wenn dann - auch wieder in dem passmann-interview - gesagt wird: das wäre in erster linie die westdeutsche frau, die da privilegierter als die ostdeutsche frau sei: aber da ist gegenzuhalten: als ich klein war, sah ich zum ersten mal busfahrerinnen und kranführerinnen auf fotos aus der ddr und jede menge olympiasiegerinnen in technischen disziplinen und in der leichtathletik - und die frauen im osten waren fast immer alle berufstätig - und die kinder waren zur arbeitszeit der eltern in gut organisierten kinderkrippen [heute "kitas"] - und wurden zumeist von dort berufstätigen frauen recht ordentlich "erzogen" ... - und die "abwicklung" der ddr-industrie traf frauen und männer dort gemeinsam ... - den erhalt der d-mark und die möglichkeit eines neuanfangs oder einer umsiedlung hatten aber auch alle, die flexibel damit umgingen ...: und nichts und niemand wurde zur wiedervereinigung zwangsweise gezwungen - es war ein freiwilliger "beitritt" zum geltungsbereich des westdeutschen grundgesetzes: das existierte bereits und wurde deshalb nicht neu entwickelt - insofern war die widervereinigung nicht gleich: die eine seite blieb - die andere trat bei - kam hinzu - bzw. legte sich ins bereits gemachte lotterbett  ...

die bundeskanzlerin  - eine frau (!) kommt aus dem osten - und einige jahre hatten wir einen ostdeutschen bundespräsidenten - und ministerinnen geben sich seit jahren, früher in bonn und heute in berlin, die klinke in die hand ... - wo also bitteschön ist das problem ?

auch reden immer viele feministinnen davon, dass zum beispiel die kunstwelt von männern dominiert würde - vergessen aber dabei: frida kahlo, gabriele münter, hannah höch, hilma af klint, käthe kollwitz, louise bourgeois, jean claude, niki de staint phalle, paula modersohn-becker, sonia delaunay, georgia o'keefe, isa genzken und meret oppenheim, - um nur einige zu nennen...

und von quotierungen in der demokratie halte ich nun gar nichts: da müssen sich jeweils die qualifiziertesten und vertrauenswürdigsten menschen in den verschiedenen parteien und gremien per freier wahl und freier kandidaten*innen-aufstellung durchsetzen. und frauen stehen alle parteien und alle berufe [inzwischen] offen: wer sich engagiert kann - wie die männer auch mancherorts - mit persönlichen netzwerken ihre karriere vorantreiben - man muss es aber wollen - und es standhaft durchhalten: lebensplanung - karriereplanung - da fällt nichts in den schoß ...

in der gender-diskussion geht es meiner meinung nach immer um eine annäherung der geschlechter - und die sieht bis dato mehrheitlich so aus, dass die frau anstrebt, so zu sein wie der mann: und diese gleichmacherei nennt man/frau dann "gleichberechtigung" ... - es muss meines erachtesn um eine eigenständigkeit der frau gehen - sie kann nicht so sein wie der mann - von natur aus nicht - sie muss ihre gesellschaftliche stellung im zusammenleben der geschlechter unterstreichung - und der gesetzgeber hat dafür zu sorgen, dass die frau vor dem gesetz und in der rentenkasse gleichgestellt ist: kinerjahre müssen als berufstätigkeit anerkannt sein - für beide gechlechter - so dass in der rententüte annähernd ein gleicher betrag zur auszahlung kommt: aber die eigenart der frau und die eigenart der frau sind jeweils eigenständig und ergänzen einander gesellschaftlich - basta ...

und das völlig natürliche "problem" der schwangerschaft und des kinderkriegens kann ihnen kein mann nehmen - aber auch da gibt es inzwischen gute modelle der wiedereingliederung in die arbeitswelt nach der "kinderzeit", wenn die frau das will und die familienplanung insgesamt das zulässt.

ich finde nur - über die genderfrage hinaus - ist der mensch nicht in erster linie dazu bestimmt eine "berufliche" und oft fremdbestimmte karriere anzustreben. erst seit 200 jahren ca. hat ihn die kultur, die industrialisierung, die urbanisierung und die neokapitalistische wirtschaftsordnung dazu abgerichtet - aber seine "natürliche" und "von gott gegebene" berufung ist das nicht - darüber ist gesellschaftlich vielleicht nachzudenken - und dann geht es - wie schon 1914 beim ersten frauentag - wohl eher um gesellschaftspolitische fragen insgesamt - von frau   u n d   mann und die veränderung der ressourcenverteilung insgesamt - ganz ohne silicon valley...

und dann noch ein wort zu den "alten weißen männern": da war ich doch tatsächlich immer der meinung, mit dem begriff "weiß" sei die haarfarbe gemeint - und dachte zwischendurch sogar daran, das ganze wäre ein "wortspiel" aus dem englischen: "the old wise man" - der alte weise mann - und erst heute habe ich in dem interview mit frau sophie passmann gelernt, das mit "weiß" tatsächlich die hautfarbe gemeint sei ...: nur das rassistische problem ist ja auf einer anderen ebene angesiedelt ... frauen sind ja zum glück keine extra "rasse" sondern weibliche  u n d  gleichermaßen männliche formen treten in der natur bei allen gattungen und spielarten auf, bei allen haar- und hautfarben - und bei allen sexuellen orientierungsformen und abartigkeiten, und zum beispiel beim down-syndrom und bei großen und kleinen menschen auf, bei allen tätergruppen und bei allen verbrechen [auch frauen waren kz-wärterinnen und "euthanasie"-mörderinnen - völlig gleichermaßen] - und die genderproblematik, so denn eine besteht, sollte deshalb nicht unter rassistischen gesichtspunkten diskutiert werden, etwa nach dem motto: der schwarze quoten-schützenkönig im sauerland - oder: mal sehen wie die burkatragende muslimin im spd-ortsverein als gewählte quoten-schriftführerin ihre protokolle schreibt - auf dem laptop ...

mich erinnert diese diskussion dann immer gleich an den vater von pippi langstrumpf, der in den neuauflagen der lindgren-bücher mit zustimmung ihrer erben vom "neger-könig" in einen "südsee-könig" mutiert wurde ... für mich ist das eine völlig falsch verstandene "political-correctness" - ähnlich dem nun endlich übertünchten "bewunderer", der "admirador", an der fassade der berliner alice-salomon-hochschule in dem gedicht von eugen gomringer "avenidas" aus 1951 (eugen gomringer ist inzwischen ein 92-jähriger "alter weißer mann" ...), der aus gendermäßig political-correctness-überlegungen einer kleinen gruppe von aktiv vernetzten emanzipierten #me-too-frauen nun nicht mehr die blumen, die frauen und die alleen der ramblas in barcelona schauen darf, wie das in dem gedicht so passend und voller lebensfreude ohne jede diskriminierung besungen wurde...

mit jeder besonderen herausgehobenen gendermäßigen überhöhung wie "welt-frauentag", wie "frauen-quote", wie "weiber-fastnacht", wird meiner meinung nach das eigentliche anliegen: die geschlechtermäßige und natürliche - von gott sicherlich gewollte - gleich-gültigkeit und und gleich-verantwortung und gleich-berechtigung für natur und schöpfung ad absurdum geführt.

den welt-frauentag feiere ich nicht ... - ich schreibe dazu nur ...

verhütung

ins kino - click here

kunstschaffen von frauen ... - update

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stimmt schon - "alte meisterinnen" fristeten jahrzehntelang in kunstausstellungen und auf auktionen eher ein mauerblümchen-dasein.

und doch muss man sich hüten - vor einer "gefühlten" ignorierung und vielen tatsächlichen dominierungen - denn - einige künstlerinnen haben es auch geschafft und sich längst einen berühmten namen gemacht:

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es fällt mir nach genauerem nachdenken dann meistens schwer,  solche - sicherlich leider immer noch notwendigen und gutgemeinten artikel zu verlinken und zu kommentieren ... 

gendermäßige inklusion und partizipation und emanzipation - oder ganz schlicht auf neudeutsch: gleichberechtigung - sind eigentlich so selbstverständlich, dass man nicht andauernd nochmal besonders so etwas zu erwähnen hat oder herausstellen muss - ansonsten würde ja die kunst von frauen, die oftmals eine qualitativ weitaus bessere und höherwertige ausbildung aufweisen als ihre männliche kollegen, ähnlich behandelt wie etwa die outsider-kunst von art brut, von nichtakademisch und oft autodidaktisch aktiv tätigen künstlerinnen und künstlern - und eine kleine macke hat ja sowieso jeder mensch, der kreativ arbeitet und anderen seine erzeugnisse zeigen will ... 

inzwischen ist dieser früh anerkannte zweig der autodidaktisch kunstschaffenden auf dem weg, ganz "normal" ausgestellt und verhökert zu werden - leider manchmal immer noch zu "sonderpreisen" - und wenn man als otto-normalverbraucher schon mal 500 uro für ein wandbild ausgeben würde, zahlt man für oft ausgefallenere werke auf einer outsider art fair-messe vielleicht vergleichsweise nur 150 uro ...

aber dieses preisliche "gefälle" ist ja längst zwischen frauen-kunst und männer-kunst doch ziemlich eingeebnet - und gleichwertig ... - oftmals weiß man bei meiner auktion oder in der galerie bei oft unleserlichen oder gar keinen signaturen und "ohne titel"-werken ja gar nicht, wen oder was man da vor sich hat ...

ich mag deshalb auch nicht die geschlechtsspezifischen auktionen besonders auch im rundum wallenden #me-too-getöse ... - wo dann schließlich frauen die kunst von frauen kaufen (dürfen) - oft aus "mitleid" ("da will ich gertrud jetzt aber auch mal ne freude machen - die hat an ihrer koje so wenig zuspruch ...")- na und ... ???: da kann man hübsch unter sich bleiben - und da hätte man auch früher schon drauf kommen können. und trennt der riss durch die gesellschaft denn männer auf der einen seite und frauen auf der anderen - dann ist da mit der emanzipation und der "gleichstellung" irgendetwas falsch gelaufen ...

auch allen "quoten-regelungen" in dieser richtung stehe ich skeptisch gegenüber - der jeweils geeigneteste "mensch", der/die/das sich in einem bewerbungsverfahren vor mehreren juror*innen qualifiziert hat, sollte jeweils aufgestellt werden oder den posten übernehmen - und das wird dann irgendwie entweder auf einen mann oder einer frau oder so ähnlich zulaufen ...

ich mag auch nicht andauernd z.b. von donald trump sprechen oder schreiben oder hier etwas veröffentlichen - oder gar von der afd und von pegida - auch nicht das vermeintlich negative oder gar der angriff und vorwurf aus deren richtungen, denn das wertet doch nur unnötig auf: »frames zu negieren bedeutet, sie zu aktivieren.«, meint die sprachforscherin elisabeth wehling. anders gesagt: wer die formulierung einer "anmache" auch nur wiederholt, verstärkt die "anmache" unnötig. wenn man also jeden furz von trump|afd|pegida|populisten von dort unten vermeldet und darauf reagiert und an die große glocke hängt, stärkt man ja die absicht ihrer pr-rezepte - weil das durch die stellungnahmen hinüber und hernüber die clicks und die auflage "aus beiden richtungen" erhöhen - und damit die deutungshoheit bestimmt und die "öffentliche meinung" zurechtknetet wird ...

das alles sollte endlich seine "besonderheiten" und "herausstellungen" verlieren - und nichterwähnung trocknet vielleicht den sumpf allmählich aus ... - und auch all diese "titel" leben von den "cklicks" und den "likes", die wir ihnen geben - und werden so überbewertet ...

hier heißt das: jede "rechtfertigung" weiblicher kunst - und jede besonderheitsbildung weiblichen kunstschaffens stärkt nur die trennung und den riss zum männlich dominierten kunstbetrieb.


im epilog des arturo ui lehrt uns bertolt brecht: 
"ihr aber lernet, wie man sieht, statt stiert
und handelt, statt zu reden noch und noch.
so was hätt' einmal fast die welt regiert!
die Völker wurden seiner herr, jedoch
dass keiner uns zu früh da triumphiert –
der schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch."