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kunstschaffen von frauen ... - update

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stimmt schon - "alte meisterinnen" fristeten jahrzehntelang in kunstausstellungen und auf auktionen eher ein mauerblümchen-dasein.

und doch muss man sich hüten - vor einer "gefühlten" ignorierung und vielen tatsächlichen dominierungen - denn - einige künstlerinnen haben es auch geschafft und sich längst einen berühmten namen gemacht:

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es fällt mir nach genauerem nachdenken dann meistens schwer,  solche - sicherlich leider immer noch notwendigen und gutgemeinten artikel zu verlinken und zu kommentieren ... 

gendermäßige inklusion und partizipation und emanzipation - oder ganz schlicht auf neudeutsch: gleichberechtigung - sind eigentlich so selbstverständlich, dass man nicht andauernd nochmal besonders so etwas zu erwähnen hat oder herausstellen muss - ansonsten würde ja die kunst von frauen, die oftmals eine qualitativ weitaus bessere und höherwertige ausbildung aufweisen als ihre männliche kollegen, ähnlich behandelt wie etwa die outsider-kunst von art brut, von nichtakademisch und oft autodidaktisch aktiv tätigen künstlerinnen und künstlern - und eine kleine macke hat ja sowieso jeder mensch, der kreativ arbeitet und anderen seine erzeugnisse zeigen will ... 

inzwischen ist dieser früh anerkannte zweig der autodidaktisch kunstschaffenden auf dem weg, ganz "normal" ausgestellt und verhökert zu werden - leider manchmal immer noch zu "sonderpreisen" - und wenn man als otto-normalverbraucher schon mal 500 uro für ein wandbild ausgeben würde, zahlt man für oft ausgefallenere werke auf einer outsider art fair-messe vielleicht vergleichsweise nur 150 uro ...

aber dieses preisliche "gefälle" ist ja längst zwischen frauen-kunst und männer-kunst doch ziemlich eingeebnet - und gleichwertig ... - oftmals weiß man bei meiner auktion oder in der galerie bei oft unleserlichen oder gar keinen signaturen und "ohne titel"-werken ja gar nicht, wen oder was man da vor sich hat ...

ich mag deshalb auch nicht die geschlechtsspezifischen auktionen besonders auch im rundum wallenden #me-too-getöse ... - wo dann schließlich frauen die kunst von frauen kaufen (dürfen) - oft aus "mitleid" ("da will ich gertrud jetzt aber auch mal ne freude machen - die hat an ihrer koje so wenig zuspruch ...")- na und ... ???: da kann man hübsch unter sich bleiben - und da hätte man auch früher schon drauf kommen können. und trennt der riss durch die gesellschaft denn männer auf der einen seite und frauen auf der anderen - dann ist da mit der emanzipation und der "gleichstellung" irgendetwas falsch gelaufen ...

auch allen "quoten-regelungen" in dieser richtung stehe ich skeptisch gegenüber - der jeweils geeigneteste "mensch", der/die/das sich in einem bewerbungsverfahren vor mehreren juror*innen qualifiziert hat, sollte jeweils aufgestellt werden oder den posten übernehmen - und das wird dann irgendwie entweder auf einen mann oder einer frau oder so ähnlich zulaufen ...

ich mag auch nicht andauernd z.b. von donald trump sprechen oder schreiben oder hier etwas veröffentlichen - oder gar von der afd und von pegida - auch nicht das vermeintlich negative oder gar der angriff und vorwurf aus deren richtungen, denn das wertet doch nur unnötig auf: »frames zu negieren bedeutet, sie zu aktivieren.«, meint die sprachforscherin elisabeth wehling. anders gesagt: wer die formulierung einer "anmache" auch nur wiederholt, verstärkt die "anmache" unnötig. wenn man also jeden furz von trump|afd|pegida|populisten von dort unten vermeldet und darauf reagiert und an die große glocke hängt, stärkt man ja die absicht ihrer pr-rezepte - weil das durch die stellungnahmen hinüber und hernüber die clicks und die auflage "aus beiden richtungen" erhöhen - und damit die deutungshoheit bestimmt und die "öffentliche meinung" zurechtknetet wird ...

das alles sollte endlich seine "besonderheiten" und "herausstellungen" verlieren - und nichterwähnung trocknet vielleicht den sumpf allmählich aus ... - und auch all diese "titel" leben von den "cklicks" und den "likes", die wir ihnen geben - und werden so überbewertet ...

hier heißt das: jede "rechtfertigung" weiblicher kunst - und jede besonderheitsbildung weiblichen kunstschaffens stärkt nur die trennung und den riss zum männlich dominierten kunstbetrieb.


im epilog des arturo ui lehrt uns bertolt brecht: 
"ihr aber lernet, wie man sieht, statt stiert
und handelt, statt zu reden noch und noch.
so was hätt' einmal fast die welt regiert!
die Völker wurden seiner herr, jedoch
dass keiner uns zu früh da triumphiert –
der schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch."