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scharlatan - eine ent-täuschung: wenn eine jahrelange täuschung endlich klarheit erlangt

kennst du das? wenn du schnell dinge erfassen kannst - und die du dann mit deinen mitteln und möglichkeiten ein wenig zu "kopieren" oder zumindest "nachzumachen" versuchst.

darum geht man doch in den baumarkt und in ausstellungen und auf messen: um etwas aufzuschnappen und abzukupfern - und bei mir ist das so: ehe es niedersinkt auf den grund - manchmal auf nimmer wiedersehen - will ich es an- und aufhalten - um damit zu spielen wie mit einem prellball. 

ich habe hier ja im blog - inzwischen schon jahrelang - aufgelesene notizen aus den e-papers der gazetten per "copy und paste" eingebettet in meine posts - und habe dann dazu jeweils meinen sermon platziert - und/oder eine graphik dazu kreiert und hinzuges(t)ellt - als meine meinung dazu - oft eben unter der prämisse: "ein bild sagt mehr als ..." 



naja - und immerhin so rund 30-80 zeitgenossen haben diese erzeugnisse dann scheinbar aufgeschnappt - wenigstens zeigt mir das google-/bzw. blogspot-"statistik"-tool diese interessentenanzahl regelmäßig an - und ich freue mich ob des zuspruchs - und ich fühle dabei: ich bin nicht allein ... - wie du in den wald hineinrufst, so liest man es heraus ... - ja - das hat auch etwas von geborgenheit und zugehörigkeit.

und wenn ich täglich so ein post kreiere, staune ich immer, wie bei der "google-bildersuche" sich allmählich immer mehr meine erzeugnisse und kritzeleien und "kunst"-bearbeitungen zu den einzelnen suchwörtern niederschlagen: toll - und befriedigend - irgendwie ...

bis - ja bis ich dann las, dass diese google-spielalgorithmen aus silicon-valley so konzipiert sind - das sie mir auf jeden fall schmeicheln wollen: wenn ich etwas bildliches suche - spiegelt mir der algorithmus gern mal ein eigenes werk zu diesem stichwort zurück - unter die nase und in den spiegel meiner netzhaut - manchmal inzwischen längst verschüttet oder vergessen - meistens aber mit einer gewissen genugtuung und positiv überrascht, "wie gut" meine eigenen sachen sind - immer noch - oder wie gut sie waren ... - meistens jedenfalls erfreuen sie mich.

aber dann - aber dann wurde mir hinter vorgehaltener hand suggeriert, dass diese virtuellen themen-bildkataloge mit vorzugsweise meinen werken auf einem anderen und fremden laptop zu den gleichen suchworten auch anders aussehen und dort in anderer auswahl und zusammenstellung dargeboten werden.

also wenn mein unternachbar amadeus bräutigam, der zwei geschosse unter mir sein atelier betreibt, bei google ein bild sucht - zu dem gleichen stichwort: werden ihm vorzugsweise seine eigenen werke dazu gezeigt und angeboten!


"sie", die googles - haben ja jeweils ein virtuelles profil von uns implantiert - von amadeus und mir - das nun jeweils wie eine art "schild" mit uns mitgetragen wird und uns umhüllt: ganz nach dem alten - von den nazis als kz-eingangslogo missbrauchten und damit "verbrannten" - zuweisungsslogan: "jedem das seine" - und dann auch dem märchen "aschenputtel" entnommen: "die guten ins töpfchen - die schlechten ins kröpfchen"...

und da komme ich ins grübeln: wenn nun auch das zählwerk zu den aufrufen im "statistik"-tool mir nur honig um den bart schmieren will: und es sind nicht 30-80 leser und interessenten pro tag, sondern nur 4 ... - oder 2 - oder gar niemand...

ja - da verliere ich schon meine sicherheit & geborgenheit von vorhin: betrügt man mich evtl.??? - ist man nur immer "nett" direkt zu mir??? - aber hinter meinem rücken...???

und desto mehr ich darüber nachdenke - um so mehr entsteht der wunsch in mir: jetzt - im moment - mit dem fahrstuhl hinunter nach amadeus zu fahren - an seiner wohnungstür zu klingeln - und wenn er endlich öffnet, ihm ohne lange vorrede und smalltalk an den kopf zu werfen: "glaub bloß nicht, deine bilder seien besser als meine: das gaukelt dir google doch nur vor - du scharlatan!!!"