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trauerreklame

foto: sortir a paris (ausschnitt)



US-KÜNSTLER KOONS ENTHÜLLT UMSTRITTENE TULPEN-SKULPTUR 
IN PARIS

Selten hat ein Blumenstrauß für so viele Debatten gesorgt: Der US-Künstler Jeff Koons hat am Freitag in Paris seine Skulptur "Bouquet of Tulips" (Tulpenstrauß) enthüllt. Das zwölf Meter große Werk besteht aus einer monumentalen Hand, die elf bunte Tulpen hält. Die Statue soll an die Pariser Anschlagsopfer von 2015 erinnern. In Frankreich löste das Werk eine Kontroverse aus, Kritiker bezeichneten den Tulpenstrauß als "schockierend" oder "zynisch".


Mit der Skulptur will der US-Künstler nach eigenen Angaben an die 130 Toten und die hunderten Verletzen der islamistischen Anschlagsserie vom 13. November 2015 erinnern, zu der sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte. Laut Koons spielt sein Werk auf die Hand der New Yorker Freiheitsstatue und ihre Fackel an.

"Es sind nur elf Blumen", sagte Koons bei der Einweihung seines Werks. "Die fehlende zwölfte symbolisiert den Verlust durch die Attentate." Kritiker - darunter neben Künstlern und Philosophen auch zwei frühere Kulturminister - sehen allerdings keinen Zusammenhang zwischen bunten Tulpen und Anschlagsopfern.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sprach auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter von einem "schönen Geschenk des amerikanischen Volks an Paris, einem wunderbaren Symbol der Freiheit und der Freundschaft".

Auch der Standort für die Tulpen war umstritten: Die 33 Tonnen schwere Skulptur steht nun auf dem Gelände des Petit Palais, welches das Museum für Schöne Künste beherbergt. Koons wollte den Blumenstrauß ursprünglich am Palais de Tokyo errichten, der Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst - gegenüber vom Eiffelturm, wo zahlreiche Touristen vorbeikommen.

Koons Kunst erzielt auf dem internationalen Markt Höchstpreise. Seine Stahlskulptur eines Hasen namens "Rabbit" wurde im Mai für gut 91 Millionen Euro in New York versteigert. Sie gilt damit als das teuerste Werk eines lebenden Künstlers.

Text: berliner tageszeitung

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so ein wenig erinnert dieser 44 meter hohe tulpenstrauß eher an eine überdimensionale und leicht verhuschte unbotmäßige leichenfledderei, wenn sie denn, wie es jeff koons vorhat, als mahnmal für die opfer des terrorismus in paris ein zeichen setzen soll: wie man da ausgerechnet auf diesen knallbunten eher an plastik denn an blumen erinnernden strauß kommt, bleibt wohl das einsame geheimnis und die künstlerische freiheit des jeff koon, der ja schon lange mit riesigen bonbonbunten gummi- bzw. folientierchen, die jeweils an einen luftballon aus folie erinnern, in skulpturen sein unverwechselbares hei-tei-tei-oeuvre zelebriert. und auf vielen auktionen als prestige- und spekulationsfigur wie eine top-aktie gehandelt wird - mit "kunst" hat das ganze meines erachtens weniger zu tun...

und die anzahl der tulpen wird sicherlich nicht so rasch im vorbeigehen und -fahren gezählt werden können, um den gemeinten "gag" wahrzunehmen, wo doch koons angeblich die 12. fehlende tulpe eben den anschlagsopfern eigens gewidmet hat - und den strauß "nur" mit elf blüten konzipiert hat.

ein etwas zu üppig und protzig geratenes grabsträußchen also - aber wie heißt es doch auch in der trauer: einem geschenkten gaul schaut man nicht ins maul - und eine durchbrochene pietätsmoral kann nicht durch eine weitere wiedergutgemacht werden, in dem man den strauß einfach ersatzlos abgelehnt hätte... - oder vielleicht doch ???

es gibt menschen, die müssen auf einer beerdigung direkt bei der beisetzung reflexartig laut auflachen müssen als eine art trotz- oder abwehrreaktion, um die eigenen emotionen im zaum zu halten.

irgendwie erinnert mich dieser überdimensionierte grabstrauß eben in den völlig falschen bonbonfarben genau daran...

inzwischen erfuhr ich aus der new york times, mr. koons habe nur das konzept für diese in den in kulturellen fachkreisen umstrittene skulptur „bouquet of tulips“ entwickelt und kostenfrei zur verfügung gestellt. die produktion, die bei aktuellen wechselkursen 3,5 millionen uro oder etwa 3,8 millionen us-dollar kostete, wurde von französischen und amerikanischen spendern aufgebracht.

in einem interview in paris letzte woche sagte koons, er habe 1 million dollar seines eigenen geldes hinzugefügt, nachdem die verzögerungen insgesamt zu einer kostenspirale nach oben geführt hätten.

die tulpenstrauß-skulptur sollte 2017 auf dem platz vor dem museum "palais de tokyo" mit blick auf den eiffelturm aufgestellt werden. aber der bürgersteig war nicht stark genug, um die 33 tonnen schwere skulptur und ihren 27 tonnen schweren sockel zu tragen und standzuhalten, aber das war ja nicht das einzige problem... vor allen die geschmacksfragen waren hierzu widersprüchlich und die damit verbundene und von vornherein integrierte aggressive verkaufspublicity des künstlers koons...

jeff koons würde im beraterteam von donald trump bestimmt eine figur machen.

der alte werbspruch "tue 'gutes' und rede darüber" hat auf alle in allen abläufen und phasen dazu blendend gepasst: strategisch hätte keine werbemanagement-agentur diesen hype um ein paar ungeliebte bunte tulpen besser entfachen können - doch weniger wäre zumindest moralisch mehr gewesen...



banksy-deal: die ratte mit dem cutter-messer

Gestohlenes Banksy-Werk: Einfach herausgesägt Foto: Sebastian Kunigkeit/ DPA/SPIEGEL


Vor dem Centre Pompidou

Banksy-Kunstwerk in Paris gestohlen

Eine Ratte mit Cutter-Messer zierte ein Schild am Centre Pompidou - nun ist das Werk des Künstlers Banksy geklaut worden. Die Diebe haben es einfach herausgesägt. Es ist schon das zweite Bild des Künstlers, das in Paris entwendet wurde.

Vor dem Pariser Kunstmuseum Centre Pompidou ist ein Werk des britischen Graffiti-Künstlers Banksy gestohlen worden. Die Diebe nutzten offenbar eine Säge, um das Sprühbild an der Rückseite eines Parkschildes herauszuschneiden, teilte das Centre Pompidou am Dienstag mit.

"Wir sind nicht die Besitzer des Werks", sagte ein Museumssprecher. Das Schablonengraffito habe sich auf der Rückseite des Eingangsschilds zu der Tiefgarage befunden, teilte die Kunst- und Kultureinrichtung mit. Man habe wegen Diebstahls und Beschädigung Anzeige erstattet.

Bei dem Bild handelt es sich um eine mit einer Schablone aufgesprühte Ratte. Sie trägt ein Tuch um die Schnauze und hat ein Cutter-Messer in der Pfote - das Werkzeug, mit dem Banksy seine Schablonen schneidet. Das Graffito sei vor rund einem Jahr aufgetaucht, teilte das Centre Pompidou mit. Zum Schutz wurde eine Plexiglas-Scheibe angebracht. Es habe bereits im Juli 2018 einen Diebstahl- oder Beschädigungsversuch gegeben, der jedoch vom Sicherheitspersonal verhindert werden konnte.

Banksy auf Instagram: "Fünfzig Jahre nach dem Aufstand in Paris 1968: Der Geburtsort der Schablonenkunst."



bataclan | le point.fr/banksy
Banksy ist der prominenteste Graffiti-Künstler der Welt, seine Identität ist aber nur einer Handvoll Vertrauter bekannt. Zuletzt wurde im Januar ein Banksy zugeschriebenes Werk auf einer Tür der Pariser Konzerthalle Bataclan gestohlen.

In dem Musikclub wurden im November 2015 bei einem islamistischen Terroranschlag 90 Menschen getötet. Damals erklärte die Club-Leitung, Banksy habe das Kunstwerk als Symbol der Erinnerung an das schreckliche Ereignis dort hinterlassen. Das Schablonenbild zeigte eine traurig wirkende, nach unten blickende junge Frau mit schwarz-weißem Schleier.

feb/AFP/dpa

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immer wieder ist die ratte das "wappentier" des street-art-künstlers "banksy", dessen tatsächliche identität nicht zweifelsfrei gelüftet ist. der künstler selbst hält sich dazu ja bedeckt. über banksys identität ist viel spekuliert worden, bestätigt wurde sie aber bisher nicht. ab und zu meldet er sich per instagram oder mit spektakulären kunst-verwirrungsaktionen in ehrbaren auktionshäusern oder auch jetzt auf der kunst-biennale in venedig mit einem fingierten "gemäldestand" ganz eigen-art.ig zu wort, aber allzu oft bleibt er einfach nur abgetaucht.

banksy und andere street-art-künstler malen oder sprühen ihre bilder oft mithilfe von schablonen auf hauswände. und diese wandstücke mit graffiti der straßenkünstler wurden bei auktionen teils für mehr als 100.000 us-dollar versteigert.

kenner der szene sehen in der banksy-ratte als erkennungszeichen zumindest eine reminiszenz an den französischen meister und erfinder der stencil/schablonen-art: blek le rat (* 1951 in boulogne-billancourt, frankreich, bürgerlicher name: xavier prou), der als urvater dieser schablonen-kunst (stencil-art) im öffentlichen raum gilt – obwohl bereits vor ihm punks diese technik zur raschen verbreitung und vervielfältigung ihrer graffiti genutzt hatten. das pseudonym ist angelehnt an die französische comicfigur "blek le roc".

tatsächlich war prou schon 20 Jahre vor banksy mit lebensgroßen sprühschablonen unterwegs. vielleicht wählt banksy deshalb als ein "jünger" und aus verehrung zu "blek le rat" als alter ego das motiv der ratte. sein kommentar unter den "bekenntnis-instagram"-post zu seiner urheberschaft des ratten-bildes mit dem cutter-messer lässt ja darauf schließen.

zur ratte selbst erklärte banksy mal:
"Diese Tiere existieren ohne Erlaubnis. Sie sind verhasst und werden gejagt. Sie leben in Verzweiflung und Verfall zwischen dem Schmutz und doch sind sie in der Lage ganze Zivilisationen in die Knie zu zwingen. Wenn du Dreck bist, bedeutungslos und ungeliebt, wird dir die Ratte zum Vorbild."
ich weiß nie, ob banksy bei solchen aktionen oder überpinselungen oder auch jetzt diesen öffentlichkeitswirksamen diebstählen seiner schablonen-graffities in paris immer nur das "opfer" ist, oder ob er über irgendwelche verborgenen kanäle solche aktionen auch mit steuert - eben als verborgene "ratte" im dunklen - auch um entgegen seine offiziellen politischen beteuerungen gegen die auktionserlöse des kunstmarktes, gleichzeitig auch den eigenen auktions-marktwert spektakulär damit in die höhe zu treiben...

ich kenne mich in diesen halblegalen dunklen geschäften - vielleicht im "dark-net" und mit bitcoins - oder in einem art art-tausch-verfahren über ein paar ecken: gibst du mir - geb ich dir usw., nun gar nicht aus, aber meinem rattenhaften verschwörungstheorie-instinkt schwanen doch hinterrücks solche oder ähnliche zusammenhänge ... - da bin ich auch nur mensch...😨