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abstand halten - aber da gibt es noch einen...

Petra Bahr in "Christ & Welt"

Illustration: DigitalVision Vectors/Getty Images


Der Mensch braucht den Mitmenschen. Doch in Zeiten von Corona wird der Nächste zur potenziellen Gefahr. Wie man als Christ trotzdem gut durch den Ausnahmezustand kommt


Gottesdienste sind verboten. Noch vor ein paar Tagen wäre dieser Satz in Deutschland undenkbar gewesen. Der Eingriff in das Grundrecht auf Religionsfreiheit ist nötig geworden, weil das »Recht auf Leben« ein hohes Gut unserer Verfassung ist. Die Pandemie, die die Welt im Griff hat, hat in wenigen Tagen unser aller Leben auf den Kopf gestellt und stellt alle vor große Herausforderungen. Den einen sitzt der Schock in den Gliedern, sie sind wie gelähmt und starren auf Bildschirme oder schotten sich in heile Netflix-Welten ab. Andere wechseln in den Krisenmodus, weil ihnen gar nichts übrig bleibt. Das sind die, die jetzt rund um die Uhr schwierige Entscheidungen treffen, Notfallpläne organisieren, die Krankenhäuser, Pflegeheime, innere und äußere Sicherheit aufrechterhalten, den Müll vor unseren Türen abholen und den Alten Mut zusprechen, weil die Enkelkinder sie nicht mehr besuchen dürfen.

Wer Ärzte und Krankenpflegerinnen kennt, wer mit Feuerwehrleuten oder Polizistinnen spricht, wer die trifft, die in der Politik und in der Wirtschaft, in Schulen oder sozialen Einrichtungen Verantwortung haben, weiß, was ich meine. Krisenstäbe werden einberufen und stündlich wird mit Szenarien im Kopf gearbeitet, die die meisten Deutschen nur aus dem Kino kennen. Währenddessen krabbeln die Kleinen unter dem Schreibtisch, der nun »Homeoffice« sein soll.

Doch mit den Hochglanzbroschüren hat das freie Arbeiten mit nörgelnden, gelangweilten und unterschwellig verängstigten Kindern nur wenig zu tun. Alleinerziehende sind schon nach wenigen Tagen am Ende ihrer Kräfte. Musiker, Künstlerinnen, Dolmetscher, Coaches und all die Menschen in freien Berufen fragen sich, wie sie die Miete für April aufbringen sollen. Die, die in den Supermärkten täglich riesige Nachschublieferungen in die Regale packen, müssen nun auch noch die angespannten Nerven der Kunden aushalten.

In diesem Ausnahmezustand melden sich theologische Weltdeuter zu Wort, selbst ernannte Propheten, die genau zu wissen scheinen, was die Stunde geschlagen hat. »Geißel Gottes«, wird mir geschrieben, Antwort auf zügellose Liberalität und Globalisierung, eine Strafmaßnahme, die zur Umkehr ruft. Die Frauen, die Juden, die Chinesen, der Zeitgeist – alle üblichen Sündenböcke sind wieder da.

Alle, die diesem Zeitgeist verfallen sind, so schreibt mir einer und setzt drei rote Ausrufezeichen dahinter, werden verrecken. Er legt eine Karte bei. Ein Bild Pieter Bruegels, ein Leidenswimmelbild aus geschundenen Leibern mit Pestbeulen und schreckensverzerrten Augen. Dieser Brief zeugt von einer Fantasie, aus der die Irrlehre ist, eine christliche Variation der Verschwörungstheorie. Die Künstler des Mittelalters haben mit ihren apokalyptischen Bildern kollektive Ängste sichtbar gemacht und auf sichtbares und unsichtbares Elend hingewiesen. Sie haben die Hölle auf Erden gemalt, mit Szenen, die an die Situation der Menschen in den Lagern auf Lesbos erinnern. Selbst ernannte Propheten im 21. Jahrhundert gefallen sich darin, Panik und Horrorszenarien, verbunden mit Auserwählungsdünkel und religiöser Selbstgerechtigkeit, als Form der Evangelisierung zu missbrauchen. Auch in säkularer Variante gibt es diese politisch-religiösen Sinnstiftungsversuche übrigens. In dieser Variante ist die Pandemie eine Warnung an die Alten, die nicht genug gegen den Klimawandel getan haben.

Nein, Corona ist 
keine »Geißel Gottes«. 
Was wäre das für ein Gott?

Moralische Entrüstung verkehrt sich in endzeitliche Bußrede. Nein, Corona ist keine »Geißel Gottes«. Was wäre das für ein Gott, der einen Strafzug durch die Zimmer der Alten und Kranken verordnete? Die Pandemie ist kein zynischer Erziehungsversuch Gottes, sondern eine Naturkatastrophe in Zeitlupe. Sie ist Teil dieser Wirklichkeit mit ihren Zweideutigkeiten, ihren vielen Schattierungen zwischen hellem Licht und tiefem Dunkel. In der Theologie heißt das »gefallene Schöpfung«. Die Welt war in diesem Sinne immer schon aus den Fugen, mal mehr und mal weniger. Menschen hatten in früheren Jahrhunderten mehr Erfahrung mit der Bedrohung durch Krankheiten, die ganze Landschaften entvölkerten. Davon zeugen viele alte Kirchenlieder, die uns möglicherweise neu ans Herz wachsen, weil sie es wagen, die tiefe Ohnmachtserfahrung und Erfahrung von Gottesfinsternis in Glaubensworten auszusprechen.

Jetzt erleben wir eine solche Ausnahmesituation, allerdings begleitet von einer gigantischen Informations- und Bildmaschine, die uns mit dem Internet und den sozialen Medien permanent begleitet und in Weltsucht und Weltüberdruss zugleich führen kann. Was kann die christliche Antwort auf diesen Ausnahmezustand sein? Auf keinen Fall, die Pandemie mit religiösem Sinn auszustatten, sondern vom Gott der Passion aus zu fragen, was Christinnen und Christen gemeinsam und als Einzelne tun können, um in dieser dramatisch sich ändernden Wirklichkeit füreinander da zu sein. Gottesdienste sind verboten, Gottesbegegnungen sind es nicht. Viele nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung. Not lehrt nicht nur beten. Menschen treffen sich zu Twittergebeten und streamen Andachten, sie entwickeln Telefongottesdienste und richten Hotlines für Seelsorge und Gespräche ein.

Die Schwelle wird so für die, die niemals eine Kirche betreten würden, deutlich niedriger. Die »Gemeinschaft der Heiligen«, von der Christen im Glaubensbekenntnis sprechen, war im Übrigen immer schon auch ein unsichtbares Band, das die ganze Welt umfasste. Physischer Abstand ist in diesen Tagen Ausdruck der Menschenliebe. Damit hat die Kirche ein neues Liebesparadox, das es nicht zähneknirschend und widerwillig, sondern um der Schwachen willen anzunehmen gilt.

Vielleicht ist jetzt die Zeit, religiöse Erfahrungen und geistlichen Austausch, auch theologische Diskussionen und Seelsorge, nicht mehr in Form von »Veranstaltungen« zu begreifen, sondern als geistliche Energie, die da entsteht, wo »zwei oder drei« einander beistehen. Die diakonische Dimension des Glaubens wird möglicherweise wieder Teil des Selbstverständnisses aller, auch wenn die großen diakonischen Einrichtungen lange ein Eigenleben führten. Im Kirchenjahr ist die Zeit der Passion. Christinnen und Christen erinnern sich in diesen Wochen an den Leidensweg Christi. Sie üben jedes Jahr wieder neu den immer wieder skandalösen Gedanken, dass Gott sich in Ratlosigkeit und Liebesverrat, in Schmerz und in Todesangst zeigt und nicht in diktatorischer Weltlenkermanier.

Zum Gedanken der Passion gehört die Idee der Stellvertretung. Jemand nimmt für andere viel, im Falle Jesu sogar alles in Kauf. Der alte Gedanke des Opfers findet sein Ziel in der Hingabe für andere. Deshalb ist die Idee des Füreinandereinstehens keine oberflächliche Moralisierung des ehemals tiefen Kreuzesgeschehens, sondern seine praktische Folge. Nachfolge Christi, das ist dann keine Floskel, wenn die Kirche zu einem Ort wird, wo das Wohl der anderen im Mittelpunkt steht. Das geht mit kreativen Mitteln für eine Zeit auch ohne Friedensgruß und Schulter-an-Schulter-Erfahrung in der Kirchenbank. Gemeinsinn ist keine Spinnerei von denen, die sich eine ideale Welt vorgaukeln, sondern der biblische Grundgedanke, der das Miteinander der Menschen bestimmt. Das ist schon in der hebräischen Bibel so und wird von Jesus auf sich selbst bezogen. Niemand weiß, was die kommenden Tage und Wochen bringen, wie Familien die Enge und die Sorgen untereinander aushalten, wenn die Nerven blank liegen und die Existenzängste wachsen. Niemand weiß, wie die Kinder diese Zeit der Isolation ertragen. Niemand weiß, welches Ausmaß das Virus der Einsamkeit annehmen wird.

Der christliche Glaube ist kein Ansteckungsschutz und keine Garantie für seelische Stabilität. Wir brauchen einander. Die Kirche als Erinnerungs- und als Erzählgemeinschaft, als Gebetsgemeinschaft und als Hilfsgemeinschaft braucht sich für eine Weile nicht mit sich selbst zu beschäftigen. Sie kann sich auf das konzentrieren, was ihr Auftrag ist: Gottes Nähe, Zuwendung und Liebe auch dann zu verkünden, wenn die eigene Glaubenskraft nicht ausreicht, mit Gebet und Paketen vor der Haustür, mit Telefon und Singen vom Balkon, mit Unterstützung für Menschen in innerer und äußerer Not. Und wenn zwischendurch die Kraft fehlt und die Erschöpfung um sich greift, altes geistliches Bekenntnis: »Gott glaubt an uns.«

aus der neuesten ZEIT-Beilage "Christ & Welt" - S. 1 -

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"jetzt hilft nur noch beten" - das ist so ein zur floskel verkommener satz, eine resignierende feststellung von früher, wenn zweifel und verzweifelung für den einzelnen oder für die familie und für die gemeinde überhand nahmen.

und es ist jetzt mal wieder an der zeit: das #coronavirus hat binnen 1-2 wochen das leben hier auf den kopf gestellt - und die damit verbundene ungewissheit und angst - ja auch angst um das eigene leben - fordert geradezu "implizit" auf, ein gebet zu sprechen, um sich und uns innerlich herunterzufahren und zu stärken - und das eigene uns eingegebene innere "seelen-navi", dass uns weisung und beistand ist, jetzt auf diese neue ungewisse situation neu "einzunorden" - uns zu kalibrieren - jetzt - neu auf gott - auf den längst vergessenen gott als richtschnur in verwirrter zeit.

angela merkel sprach in ihrer corona-botschaft an das "volk", sie als pastorentochter wisse jetzt auch nicht, wie das alles ganz genau weiterginge: "Wir werden als Regierung stets neu prüfen, was sich wieder korrigieren lässt, aber auch: was womöglich noch nötig ist. Dies ist eine dynamische Situation, und wir werden in ihr lernfähig bleiben, um jederzeit umdenken und mit anderen Instrumenten reagieren zu können." - und sie richtet ihre verantwortung als kanzlerin mit aus auf die experten, die virologen vom robert-koch-institut oder anderswoher - und persönlich sicherlich auch auf gott.

es gilt, den infektions-gau zu verlangsamen und zu stoppen.

und wenn wir es in diesen tagen in unserem "drauflos-leben" ohne rücksicht auf verluste auch verlernt haben oder aus der übung gekommen sind, an diesen einen gott zu glauben, mit dem man im gebet in den dialog treten und ins gespräch kommen kann, und mit dem man weiterhin eben diese ins gerede gekommenen "sozialkontakte" aufrecht erhalten kann, indem man ihn (auf)sucht - gott hat seit ewigen zeiten mit-teilen lassen, wenn wir ihn auch längst schon aus den augen verloren haben: er glaubt ganz fest an uns, denn ansonsten hätten wir ihn ja nie wahr(!)nehmen können - oder aber atheisten meinen ja auch, einfach "ausdenken" können: er ist - dadurch dass wir ihn denken und ihn für uns erschließen und im wahrsten sinne des wortes: ihn er-innern, verinnerlichen.

aber einige meinen ja, ohne gott auskommen zu können - aber haben ihn ja nur verdrängt - er war und ist und bleibt - als mittelpunkt, als randfigur oder hinter der säule - je nach fokus. und mit einem kirchenaustritt lässt sich gott ja nicht "überwinden" und vergessen, als wäre er nicht. er "offenbart" sich uns, gerade wenn wir auf uns selbst zurückgeworfen werden wie in dieser situation - auch und vielleicht gerade wenn "abstand-halten" und soziale abstinenz zu unseren lieben die beste hilfe für das wohlergehen aller wird.  

aber wir dürfen uns nun nicht einen alleskönner, den "allmächtigen" unter diesem gott (mehr) vorstellen, der alles "richtet" - nach dem motto: "er wird's wohl machen", wie es in dem guten alten psalm 37 "befiehl dem herrn deine wege" heißt. nein - gott ist ganz menschgeworden und geht und lebt mit uns durch diese zeit und diese angst und diese aufgezwungene aber vernünftige einsamkeit des alleinseins und schenkt uns in dieser sozialen abgeschiedenheit vertrauen - nicht mehr und nicht weniger. gott ist kein zampano, der jetzt "simsalabim", das #coronavirus "besiegt" oder "von uns nimmt", aber er begleitet uns - er geht mit uns gemeinsam da durch - und er bietet sich an zum "selbst"-gespräch - zum partner - zum dialog - zum gebet. 

gerade auch in diesen corona-zeiten heißt es: "klopfet an, so wird euch aufgetan"...: er begleitet uns in unseren ängsten und in unserer verwirrung und verirrung und hält uns ganz fest in diesem beidseitigen vertrauen im miteinander, auch wenn wir glaubten, ihn schon längst losgelassen zu haben - und das stoppt dann das chaos, das all die einflüsterer jetzt in uns und um uns anrichten wollen, die jetzt alles besserwissen oder sogar aus dem tohuwabohu noch einen müden uro abpressen wollen - und die trotz allen beteuerungen zu einer völlig ausreichenden wirtschaftlichen versorgung zwanghaft hier ihre 350 rollen klopapier in die garage einlagern müssen, die ihre eigene angst und unzulänglichkeit in solchen situationen jetzt mit paranoiden und überzogenen egoismen abfedern müssen - weil sie nichts und niemanden haben, nichts verlässliches, dem sie "vertrauen" können - und dann vergreift man sich eben am toilettenpapier. die franzosen horten ihren rotwein und wie man hört - kondome - die briten und die niederländer lagern chips ein - das hat ja wenigstens noch "niveau" - aber in deutschland, dem "land der dichter & denker", ist's eben schnödes klopapier, was immer uns das auch sagen will...
es gibt menschen, die ihr leben mit "flanieren" ("hey alter - äeiii... - wie isses?") gleichsetzen - und die erst ein "ich" werden durch ein "du" und ein "ihr" und "wir" - diese menschen finden gerade bei einer vielleicht bevorstehenden ausgangssperre überhaupt keinerlei halt mehr. man kann sich nur äußerst instabil an sich selbst festhalten, besonders bei einem sturz ins nichts. und auf dem handy herumdaddeln - allein - zuhause - da verliert man ja oft das einzig verbliebene "statussymbol", was man ja sonst noch vor sich hertragen konnte. die ganz fassade bröckelt - schminke, mode - alles für die katz: "wahrscheinlich guckt wieder kein schwein" ...

gott nimmt uns an die hand und geht uns zu herzen und zieht uns durch das gestrüpp auf die nächste "lichtung", aus dem dunkel ins helle.

und dieses winzige #coronavirus im noppenball-design hat ja die kraft, die wirtschaftlichen "klassen"-unterschiede zwischen den menschen wenigstens für eine gewisse zeit einzuebnen oder auch umzukrempeln - denn vor dem virus ist jeder mensch gleich - egal welcher gesellschaftlicher "stellung" auf der sprossenleiter. 

und an den börsen (für mich riesige "legale" spielhöllen und zocker-buden mit suchtcharakter) verdampfen ungeheure summen an spekuliertem und unverdient gezocktem geld. und auch die ewig "cleveren", die für alles eine lösung parat haben, sind nun völlig "aus dem häuschen" und stehen neben sich. da ist es gut, wenn man sich bei gott unterhaken kann, wenn man auch ansonsten "abstand" halten muss.

und bleib(t) gesund...

über-all



Wenn einer mich fragt, 
wo Gott sei, 
so antworte ich: 
Er ist überall. 

Wenn einer mich fragt, 
wo die Seele sei, 
die in Liebe ist, 
so sage ich: 
Sie ist überall. 

Denn Gott liebt, 
und die Seele, 
die in Liebe ist, 
die ist in Gott, 
und Gott ist in ihr. 

Und da Gott überall ist 
und sie in Gott ist, 
so ist sie nicht 
mit der einen Hälfte in Gott 
und mit der anderen nicht. 

Da Gott in ihr ist, 
muss die Seele notwendig 
überall sein, 
weil der in ihr ist, 
der überall ist. 

Gott ist überall 
in der Seele 
und sie ist überall 
in ihm. 

Meister Eckhart

alles in allem - immer wieder neu



Ostern – Karfreitag – Karsamstag: 
„Der ohnmächtige Gott der Liebe“

Von Prof. Wilhelm Gräb und
 Christian Modehn

Ostern – Karfreitag – Karsamstag: Ein Interview mit Prof. Wilhelm Gräb, Humboldt Universität zu Berlin.

Die Fragen stellt Christian Modehn. 


Das Osterfest wird in der christlichen Tradition als Ereignis der Auferstehung Jesu begangen. Wie kann die Erfahrung der ersten Christen „Jesus ist lebendig über den Tod hinaus“ heute im Blick auf Jesus selbst verstanden werden. Und welche Bedeutung hat dieser Auferstehungsglaube für die religiösen Menschen heute?

Sie formulieren ja selbst schon so, dass das Missverständnis vermieden wird, die Auferstehung Jesus sei ein beobachtbares Faktum gewesen, in dem Sinne, dass der zuvor gekreuzigte Jesus am Ostermorgen seinen Jüngern und Jüngerinnen erschienen und das Grab, in das man den Leichnam gelegt hatte, leer gewesen sei. Es mag sogar alles tatsächlich so gewesen sein wie die neutestamentlichen Texte berichten. Die Behauptung der Tatsächlichkeit des Geschehens sagt aber über dessen religiöse Bedeutung gar nichts aus. Darauf machen die neutestamentlichen Texte selbst aufmerksam, insbesondere Paulus. Das Neue Testament ist im Wesentlichen eine Sammlung von Deutungen des Todes und der Auferstehung Jesu. Nie geben sich die Texte mit der Behauptung des Faktischen zufrieden, immer geht es ihnen um die existentiell-religiöse Bedeutung der Worte und Taten, des Lebens und Sterbens Jesu.

Entscheidend für das Verständnis des Auferstehungsglaubens scheint mir eben diese Unterscheidung zwischen dem Ereignis und seiner Deutung zu sein. Indem Sie, lieber Herr Modehn, davon sprechen, dass es die „Erfahrung der ersten Christen“ war, dass Jesus „über den Tod hinaus lebendig“ sei, nehmen sie diese Unterscheidung ebenfalls vor. Die Überzeugung, die sich den Jüngern und Jüngerinnen Jesu in der Begegnung mit dem irdischen Jesus gebildet hat, war die: Dieser Mensch ist unzertrennbar mit Gott verbunden. Er kann und wird aus dieser Verbundenheit nicht herausfallen. In der Lebensgemeinschaft mit ihm, als die an ihn Glaubenden, kann auch uns nichts von der Liebe Gottes trennen. So die Interpretation des Kreuzes Jesu, explizit durch Paulus: „Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben… kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Röm 8, 38f.)

Der Glaube an die Auferstehung Jesu ist kein Fürwahrhalten eines Wunders, eines Mirakels, also der Wiederbelebung eines Leichnams. Sondern es ist eine persönliche Überzeugung, die ihren biblischen Anhalt an dieser Deutung des Kreuzestodes Jesus hat. Wer zu der Überzeugung kommt, zu der die ersten Jünger und Jüngerinnen und seither viele Christen gefunden haben, dass Jesus lebt, ja, dass er mit seiner Hoffnungsbotschaft in uns selbst lebendig ist, in dem keimt dann möglicherweise auch die Hoffnung auf die eigene Auferstehung. Dann setze ich darauf (was kein Wissen ist und niemals sein kann), dass es nicht unsere menschliche Bestimmung ist, letztlich nur eine „Krankheit zum Tode“ zu sein, sondern Gott uns ewig in seinen „Händen“ hält.

Vor der Auferstehung gedenken Christen am Karfreitag der Kreuzigung und des Todes Jesu. Welchen Sinn hat es heute noch zu sagen: Durch Jesu Blut wurden wir erlöst? Gibt es zugänglichere Aussagen, die andeuten: Dieser Tod hat eine große Bedeutung, weil er auf einen bedeutenden, vielleicht einmaligen Menschen bezogen bleibt?

Die Vorstellung vom erlösenden Opferblut Jesu sollten wir in der Tat ablegen. Sie entspricht auch nicht dem Grundsinn der Deutung des Todes Jesu, die das Neue Testament gibt. Dieser geht selbst dort, wo die Opfervorstellung angesprochen wird, dahin, in Jesu Gang ans Kreuz das Ende aller Opfer zu sehen. Jesus wurde ja nicht zum Opfer gemacht, sondern er hat sein Leben gegeben, sein Leben zum Einsatz gebracht – damit alle, die darauf schauen, das ewige Leben haben.

Diese Bedeutung des Todes Jesu geht aus seinem Leben hervor. Mit seinem Leben hat Jesus gezeigt, was unbedingt wichtig ist und dieser Welt eine gute Zukunft eröffnet: Dass dies die Gottes- und Nächstenliebe ist, dass nur die Liebe zählt, die vorbehaltlose Verbundenheit mit Gott und der Menschen untereinander – unbedingt und radikal, über alles uns Trennende hinweg, unabhängig von unseren religiösen, nationalen, kulturellen Zugehörigkeiten, unserer Hautfarbe und unserem Geschlecht. Diese universale Gottes- und Menschenliebe hat Jesus gelebt. Sie aber vertrug sich nicht mit den Gesetzen und Herrschaftsinteressen in dieser Welt. Sie tut es bis heute nicht. Deshalb musste Jesus sterben. Die Bedeutung seines Todes liegt insofern darin, dass wir die Unbedingtheit seiner liebenden Selbsthingabe erkennen. Sie war für ihn selbst nicht ohne Schmerzen, nicht ohne den tiefsten Schmerz der Gottverlassenheit.

Zwischen Karfreitag und Ostersonntag liegt der „Karsamstag“, ein traditioneller kirchlicher Feiertag, dessen Bedeutung so schwer zu fassen ist. Hegel hat ja in seiner Re­li­gi­ons­phi­lo­so­phie so eine Art Karsamstagsphilosophie angedeutet, indem er auf den alten Liedvers (von 1628) verwies: „O große Not, Gott selbst ist tot“. Ist also der Karsamstag das Fest des – zumindest vorübergehend – toten Gottes?

Blicken wir auf den Menschen Jesus, dann erkennen wir die Bedeutung seines Lebens und seines Sterbens darin, dass er die völlige Verbundenheit mit Gott und der Menschen untereinander gelebt hat, ja, dass er an dieser Verbundenheit festgehalten hat, auch noch als ihn in der Stunde seines Todes das Gefühl überkam, jetzt doch von Gott und aller Welt verlassen zu sein. Gerade im Lichte des Schreis der Gottverlassenheit am Kreuz kann – von Gott aus betrachtet – der Tod des die Einheit mit Gott lebenden Jesus auch als der Tod Gottes gedeutet werden. Das meinte Hegel mit dem „spekulativen Karfreitag“, dass Gott, der das Leben, lebendiger Geist ist, in sein Gegenteil eingeht. Doch nicht um in der bloßen Negativität zu verharren, sondern um sie ihrerseits zu negieren, den Tod in den ihn überwindenden absoluten Geist, in das ewige, alles einigende Leben der Liebe aufzuheben.

So ist Jesus derjenige, der Gott uns als den bekannt gemacht hat, der mit hineingeht in unsere menschliche Situation, auch noch in unser Sterben und unseren Tod, der sogar die Verzweiflung der Gottverlassenheit mit erleidet. Doch nicht, um uns darin allein zu lassen, sondern mit der Hoffnung auf den Sieg der Liebe über den Tod zu erfüllen. Der Gott, der am Kreuz stirbt, ist Gott der Allmächtige. Der Gott, der seit Ostern der Grund unserer Hoffnung ist, ist der ohnmächtige Gott der Liebe, der Gott, der in den Schwachen mächtig ist und den wir in der Kraft eines unwahrscheinlichen Lebensmutes jetzt schon in uns wirksam fühlen. Dieser Gott lässt uns nicht allein, auch wenn wir sterben müssen.

Copyright: Prof. Wihelm Gräb und Religionsphilosophischer Salon Berlin

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Wir erkennen und glauben, 
dass wir unsere Ruhe nicht in der Sicherheit dessen finden, was wir bekennen, 
sondern im Erstaunen über das, was uns zufällt und geschenkt wird. 
Dass wir unsere Bestimmung nicht finden in Gleichgültigkeit und in Habgier, 
sondern in der Wachheit und Verbundenheit mit allem, was lebt. 
Dass unser Dasein nicht seine Vollendung findet in dem, was wir sehen und was wir haben, 
sondern durch das, was unendlich größer ist als unser Begreifen. 

In diesem Bewusstsein glauben wir an Gottes Geist, 
der alles, was Menschen trennt, übersteigt, 
der sie begeistert für das, was heilig und gut ist. 
Damit die Menschen dann singend und schweigend, 
betend und handelnd Gott ehren und dienen. 

Wir glauben an Jesus, einen vom Geist erfüllten Menschen, 
das Antlitz Gottes, das uns ansieht und beunruhigt. 
Er hatte die Menschen lieb und wurde gekreuzigt, 
aber er lebt, sein eigener Tod und unser Tod sind vorüber. 
Er ist uns ein heiliges Vorbild für Weisheit und Mut, 
er bringt Gottes ewige Liebe ganz dicht zu uns. 

Wir glauben an Gott, den Ewigen, 
der unergründliche Liebe ist, 
der Grund unseres Daseins, 
der uns den Weg zu Freiheit und Gerechtigkeit weist 
und uns ruft zu einer Zukunft in Frieden. 

Wir glauben, dass wir selbst, 
so schwach und fehlerhaft wir auch sind, 
gerufen wurden, um mit Christus und allen Gläubigen 
zusammen Kirche zu sein im Zeichen der Hoffnung. 

Denn wir glauben an die Zukunft Gottes und seiner Welt, 
an eine göttliche Geduld, 
die Zeit schenkt, 
um zu leben und zu sterben 
und um dann aufzuerstehen in das Königreich, 
das da ist und kommen wird, 
wo Gott auf ewig sein wird: 
Alles in allem. 

Gott sei Lob und Ehre in Zeit und Ewigkeit. 

Amen. 

Aus dem Niederländischen übersetzt von Christian Modehn

Dieser Text stammt von der Webseite https://www.publik-forum.de/Publik-Forum-15-2006/das-neue-glaubensbekenntnis-der-remonstranten





in paris ist das große nationalheiligtum, die "notre-dame"-kathedrale, ausgebrannt - und binnen 48 stunden wurden fast 1 milliarde uros an spenden zugesagt. das zeigt europäische solidarität - aber auch eine einstimmung auf den europa-wahlkampf - und das ist glaubensmäßig ja fast ein wunder in dieser kirchfernen zeit und im noch kirchferneren frankreich und all den unappetitlichen dingen, die im zusammenhang mit kirchen weltweit an gewalt und vergewaltigung geschehen und geschehen sind.

da spendet man im überfluss für eine menge steine, von denen man meint, dass sie zum jetzigen leben irgendwie dazugehören - während man tagelang braucht, um für ein schiff voller gestrandeter afrikanischer menschen, die verzweifelt eine bessere bleibe für sich suchen, einen anlegeplatz in einem sicheren mittelmeerhafen zu finden - nach zähen internationalen geheimverhandlungen.

und dabei weiß man ja als atheist längst - und auch bei aufgeklärten christen hat es sich auch herumgesprochen: gott wohnt nicht in kathedralen oder kirchen oder mauern: gott ist "alles in allem" ..., also ostern schlechthin, in dem sich aller tod immer wieder neu in pures leben verwandelt.

und heute wurden im fernsehen passanten auf der straße gefragt, was denn karfreitag für sie sei: und eine frau meinte, diese "alten feiertage" könnten heutzutage die jungen menschen gar nicht mehr erreichen, die wüssten da nichts mehr mit anzufangen. und warum der krafreitag "ein stiller feiertag" sei vom ordnungrecht her, sei doch völlig unverständlich.

da frage ich mich schon, warum man dann nicht für die abschaffung dieser "kirchlichen" - dieser "alten feiertage" auch konsequent plädiert - und warum andere junge leute aus dem karfreitag einen "car"freitag machen mit unangemeldeten verabredungen zu wilden autorennen auf den normalen straßen ...

um da mal vielleicht ein paar dinge mit gerade zu rücken habe ich mich getraut, hier die gedanken der remonstranten näherzubringen, einer hauptsächlich in den niederlanden aktiven christlichen kirche, die ganz undogmatisch und frei zu einem glauben des "mit-denkens" einlädt ...






ur-sprung


Teleskopverbund ALMA in Chile (Archiv): "Volltreffer gelandet" - Foto: Christoph Malin/ ALMA/ ESO/ DPA



Heino Falcke, 52, ist Professor für Astrophysik an der niederländischen Radboud-Universität in Nimwegen. Er ist Experte auf dem Gebiet der Interferometrie, dabei werden mehrere Teleskope zu einem einzigen, großen zusammengeschlossen. Falcke war einer der Initiatoren des Event Horizon Telescope (EHT). Mit dem Verbund von acht Observatorien gelang nun erstmals die Visualisierung eines schwarzen Lochs.

errechnetes simulationsbild zu einem "schwarzen loch" von einem falck-studenten


Forscher über schwarzes Loch

"Antworten zu den ganz großen Fragen des Lebens"

Das erste Foto eines schwarzen Lochs ist eine Sensation - was folgt jetzt? Der Initiator des Forschungsprojekts über hohe Adrenalinpegel, den Blick auf unsere Milchstraße und seinen Glauben an Gott.

Von Jörg Römer | spiegel-online - wissenschaft

55 Millionen Lichtjahre ist die Galaxie Messier 87 von der Erde entfernt - da brauchte es schon ein Kollektiv von gleich acht zusammengeschalteten Observatorien, um das schwarze Loch darin aufzunehmen. Eine astronomische Sensation, die zeitgleich weltweit auf mehreren Pressekonferenzen vorgestellt wurde.


Der erste Forscher, der in Brüssel vor die Kameras trat, war der Deutsche Heino Falcke. Im Interview erklärt er die Faszination schwarzer Löcher - und warum deren Erforschung so wichtig ist.




SPIEGEL ONLINE: Herr Falcke, als am Mittwoch das Bild von dem schwarzen Loch aus der Galaxie Messier 87 unsere Redaktion erreichte, standen plötzlich zahlreiche neugierige Kollegen um den Bildschirm. Warum sind schwarze Löcher so faszinierend?

Heino Falcke: Das sind die extremsten Objekte im Universum. Alles bewegt sich fast mit Lichtgeschwindigkeit um sie herum, hier herrschen die höchsten Energien, Gas wird unglaublich heiß, Zeit wird langsamer und scheint beinahe still zu stehen. Wir können schwarze Löcher nun sogar sehen, aber wir wissen nicht, was in ihnen vor sich geht. Darin kann alles passieren. Man kann hinein aber nicht mehr heraus. Das macht manchen Menschen Angst. Und hat etwas Mystisches, fast wie der Eingang zur Hölle.

SPIEGEL ONLINE: Erinnern Sie sich an den Augenblick, als Sie das Bild von M87 zum ersten Mal gesehen haben?

Falcke: Das waren erst nur Rohdaten. Wir hatten eine Kurve in einem Diagramm. Daran konnte man bereits erkennen, dass das schwarze Loch vielleicht von einem Ring umgeben sein könnte. Da ging mein Adrenalinspiegel hoch. Als dann das erste Bild kam und es wirklich ein nahezu kreisrundes Loch zeigte, war ich platt. Aus der Vorstellung wurde plötzlich Realität. Es war ein wenig so, als würde man das erste Mal einen Menschen treffen, den man lange kennt aber dem man nie gegenübergestanden hat. Eine Offenbarung.

SPIEGEL ONLINE: Wie liefen die Messungen ab?

Falcke: Wir hatten viel Glück. Als wir im April 2017 acht Teleskope unseres Verbunds auf die Riesengalaxie M87 gerichtet hatten, war das Wetter perfekt. Die Technik hat mitgespielt, das war vorher auch nicht immer so. Und das schwarze Loch war groß genug. Eigentlich haben wir gleich einen Volltreffer gelandet.

SPIEGEL ONLINE: Ähnlich wie beim Nachweis von Gravitationswellen hat die Darstellung des ersten schwarzen Lochs ein neues Kapitel in der Astronomie eingeläutet. Werden wir nur häufig solche Bilder zu Gesicht bekommen?

Falcke: Nein, das ist schon einzigartig. Wir konzentrieren uns jetzt erst einmal auf unsere Milchstraße, in der wir das schwarze Loch Sagittarius A* beobachten. Aber es kann Jahre dauern, bis wir davon ein Bild vorliegen haben. Eines der EHT-Teleskope hatte kürzlich technische Probleme. Selbst wenn es wieder läuft, dauert es allein ein Jahr, um alle Observatorien wieder zusammenzuschließen. Außerdem gibt es noch ein anders Problem.

SPIEGEL ONLINE: Welches?

Falcke: Die Quelle variiert und für einen perfekten Blick auf die Milchstraße fehlt uns noch ein Teleskop auf der Südhalbkugel. Namibia liegt genau unterhalb der Milchstraße, deshalb planen wir eines auf dem mehr als 2300 Meter hohen Gamsberg. Der Standort ist im Verbund mit Chile und dem Südpol ideal, um eine günstige Verteilung im Netzwerk zu erreichen. Das Prinzip der Interferometrie besteht ja darin, dass mehrere Observatorien zu einem großen zusammengeschaltet werden.

SPIEGEL ONLINE: Wie könnten schwarze Löcher zukünftig vermessen werden?

Falcke: Irgendwann müssten wir in den Weltraum gehen und von dort aus beobachten. Bisher kratzen wir nur am Rand des schwarzen Lochs. In 20 Jahren können wir sie vielleicht in ihrer ganzen Pracht sehen. Aber dafür brauchen wir Geduld.

SPIEGEL ONLINE: Warum ist die Erforschung schwarzer Löcher eigentlich so wichtig. Schließlich entstehen dadurch hohe Kosten?

Falcke: Die Nachricht von der Visualisierung des schwarzen Lochs wurde weltweit mit Begeisterung aufgenommen. Ich glaube, das spiegelt die große Neugier der Menschen auf Antworten zu den ganz großen Fragen des Lebens und des Universums wider. Wir streben nach Erkenntnis. Und das macht Forschung nötig und möglich.

SPIEGEL ONLINE: Gibt es auch eine praktische Anwendung?

Falcke: Jeden Tag nutzen wir Daten, die Satelliten aus dem All an unsere Navigationssysteme im Auto oder im Handy senden. Ohne Einsteins Relativitätstheorie, die berücksichtigt, dass die Zeit dort oben etwas schneller läuft, wäre das nicht so präzise möglich. Unsere Erkenntnisse zeigen nun wohl, dass Einstein auch im Extremen richtig lag. Einstein hat seine Theorie vor über hundert Jahren aufgestellt. Oft ergibt sich erst nach Jahrzehnten ein praktischer Nutzen. Wer weiß, welcher sich bei uns ergibt.



Sie sind gläubiger Christ und predigen sogar gelegentlich in der Kirche. Wie passt das mit dem Wissenschaftler Heino Falcke zusammen?

Falcke: Es gibt zwischen Glaube und Wissenschaft mehr Parallelen, als man denken könnte. Beide suchen nach dem Grund von allem. Nur traut sich die Physik nicht, einen Schritt weiter zu gehen und die Frage nach Gott zu stellen. Ich glaube aber, dass der Mensch nicht nur aus Naturgesetzen besteht. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass da noch mehr ist. Wir haben Geist, Gefühl und Seele. Und diesem Bauchgefühl folge ich auch in der Wissenschaft oft.



textquelle: click here


also nicht nur jetzt auf das äußerst undeutliche bild eines "schwarzen lochs" im weltall achten - sondern auch gleichzeitig auf alles, was "dahinter liegt" - wer oder was es uns überhaupt ermöglicht hat mit unserer sinnes- und werkzeugausstattung hinter diese "kulisse" zu schauen und zu sinnieren.

heino falcke ist mit seinem kollegen harald lesch z.b. trotz aller abstrakten naturwissenschaftlichkeit in der lage, auch auf "gott" abzuheben, auf "jemanden" - wie falcke formuliert - der verlässlich hinter und in allem wesentlich ist und bleibt.

falcke sagt in einem der beiden videos in etwa: neben den exakten und verlässlichen naturgesetzen in und um uns müsse jeder mensch für sich eine "entscheidung" zu gott treffen: und er habe "ja" gesagt zu gott - und gott über die jahre auch zu ihm: da hat sich ein bleibender und stabiler dialog entwickelt zu und von gott - verbal und nonverbal ...- und ist ebenfalls zu einem bindenden exakt verlässlichen gesetz geworden - darauf kann er sich verlassen ...

und diese entscheidung zum miteinander mit gott trägt durch - und lässt ihn sogar in die schwarzen löcher blicken, die bisher nur "errechnet" worden sind ... - danke gott - und "tot ziens" (falcke arbeitet ja an der uni in nijmegen)

shalom und chuat choan - und nix für ungut