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banksy & die corona-ratte: allein zu haus

Street-Art im Bad

Banksy arbeitet jetzt auch zu Hause


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Auch Street-Art-Künstler müssen jetzt zu Hause bleiben: In Corona-Zeiten macht Banksy seine Kunst im eigenen Bad

Friseure, Cafébesitzer, Zoobetreiber: Sie alle leiden im Lockdown, weil die Kundschaft ausbleibt. Aber denkt auch jemand an Street-Art-Künstler, die auch aufgerufen sind, zu Hause zu bleiben? Ihr prominentester Vertreter hat jetzt einen Einblick gegeben, wie seine Heimarbeit aussieht: Auf Instagram postete Banksy Fotos von einem Badezimmer, in dem seine ikonische Ratten an die Wände gemalt sind. Sie richten größtes Chaos an, tanzen auf der Zahnpastatube, pinkeln ins Klo und treiben Schabernack mit dem Toilettenpapier. Unter diese Fotos hat der britische anonyme Künstler geschrieben: "Meine Frau hasst es, wenn ich von zu Hause aus arbeite." 

Ratten und Seuchen gehören seit Urzeiten im Bewusstsein der Menschen zusammen. Banksy hat mit der Wahl seines Leittiers vor langer Zeit diesen Zusammenhang positiv umgedeutet: Street-Art ist eine virale Kraft, die kaum gebändigt werden kann, wenn überhaupt, dann nur vom Künstler selbst (Banksys Firma, die Echtheitszertifikate ausstellt, nennt sich deshalb auch "Pest Control"). Doch in der Umdrehung aller Verhältnisse, die Corona bewirkt, wird das Außen zum Innen und unser Zuhause zum halböffentlichen Raum. Und die Street-Art wirbelt das eigene Heim auf, wie die Kinder, die nicht zu Schule gehen können. Halt durch, Banksy!


banksy's instagram-account


Text: monopol


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ich amüsiere mich immer, wenn ich etwas von banksy erfahre, sehe, lese, höre. er ist natürlich zu weihnachten in bethlehem in seinem hotel und bastelt dort eine weihnachts-krippe, die dann prompt in allen großen feuilletons dieser erde als weihnachtsnahe story abgebildet wird. ist doch auch mal ne dolle story - "rar - gediegen - einzigartig" - gerade zu weihnachten - und wird immer wieder gern genommen.

und nun - auf dem höhepunkt der coronakrise darf er natürlich wieder nicht fehlen. und vor lauter schabernaque und "langeweile" bei seinen quarantäneübungen bemalt er sein badezimmer mit ratten - zum leidwesen seiner lieben frau.

und die ratte ist ja sein erkennungszeichen als "marke": genauso verschlagen - im dunklen - schleichend - aber unerbittlich als eine art corona-kanalisation - aber eben nie so richtig und durch und durch igittegitt sondern eher niedlich - drängt sich auch der gute banksy auf mit all seinen unwiderstehlichen grafischen "p.r."-aktionen an der straßenecke - an der mauer oder fassade - oder bei der pressekonferenz in seinem hotel an der israelmauer zu palästina - oder eben jetzt - auf dem klo.

und ich hab extra nochmal hingeschaut: ich habe nur eine klopapierrolle auf seinem autorisiertem badphoto erkennen können, sehr großzügig abgerollert und auf den boden geworfen - neben eine ziemlich verdreckt beschissene schüssel - aber das waren bestimmt diese badratten dort... - denen sei das verziehen... aber nun kommen wir allmählich einem der erklärungsmuster auf die spur für die toilettenpapier-hamsterkäufe in deutschland...

[einschub: heute morgen grölte hier im aldi ganz ungehalten durch den corona-zeitalter-laden ("jeder ein einkaufswagen"): "sacht mal - wo issn hier dat scheißhauspapier?" - aber der hinterließ schon im nachhinein den eindruck, als habe er von "banksy" noch nie etwas gehört... - ich habe dem mann noch zugeraunt: "'scheißhauspapier' haben die hier nicht - nur toilettenpapier"... - aber auch das war hier wohl noch immer unwiederbringlich alle]... 

hoffentlich hat banksy mit dieser home-bad-office-aktion nun nicht zuviele nachahmer gefunden - und hoffentlich bietet mir nicht irgendwann vielleicht ein "pest-control"-versand die ratten als banksy's "seuchen-sticks" an - 6 versch. rumpfstellungs-präsentationen und schnüffelnäschen im bundle für teures geld.

also meine frau würd sich schwer bedanken - und wenn ich noch so ein großer banksy-fan wäre - wenigstens was vermarktungsstrategie angeht.

(übrigens - wenn er die ratten nicht selbst über "pest control" vermarktet - kann er ja seine kunstwerke immer noch in lizenz anbieten: als "rar - gediegen - einzigartig" - eben banksy ...

the white house is infested

Klaus Stuttmann - taz

Wie Victor Blackwell
Präsident Donald 
Trump die Stirn bot

Dass ein Moderator einer Nachrichtensendung vor laufender Kamera weint, kommt für gewöhnlich nicht vor. Nicht nur deshalb sorgte der Tränenausbruch von CNN-Moderator Victor Blackwell für Aufsehen. Auslöser war ein aktueller Tweet von USPräsident Donald Trump. Er hat schon seit Tagen den afroamerikanischen Abgeordneten Elijah Cummings in der Schusslinie. Der Demokrat ist als Vorsitzender des Reform- und Aufsichtsausschusses ein einflussreicher Kongressmann. In der Funktion leitete er schon etliche Untersuchungen zu den Regierungsgeschäften Trumps. Er hatte seine Empörung über die Zustände in den überfüllten Migrantenlagern öffentlich geäußert. Trump verbat sich das: Cummings’ eigener Wahlbezirk im Großraum Baltimore sei dagegen ein „widerliches, von Ratten und Nagetieren befallenes Drecksloch“.

Hier kommt Victor Blackwell ins Spiel. Er kommentierte die verbale Attacke im Rahmen der Sendung „Newsroom“ am Samstagabend: Cummings sei nicht der Erste, den Trump mit dem Wort „infested“, auf Deutsch: „befallen“, angriff. „Donald Trump hat Tausende Menschen beleidigt. Viele verschiedene Menschen.

Aber wenn er über ‚Befall‘ twittert, dann geht es um braune und schwarze Menschen.“ Als Blackwell auf Baltimore zu sprechen kommt, bricht seine Stimme. Mit Tränen in den Augen spricht der Moderator Trump erstmals direkt an: „Wissen Sie, wer dort lebte, Herr Präsident? Ich.“ Trotz der Herausforderungen in der Stadt seien die Menschen aus Baltimore hart arbeitende Amerikaner und sollten als solche respektiert werden, appelliert Blackwell. Der knapp dreiminütige Clip des Journalisten geht im Netz viral und lässt die Rassismusvorwürfe gegen Trump wieder lauter werden.

Blackwell war der erste schwarze Sprecher des abc-Senders WPBF. Für seine Reportagen und Recherchen erhielt er mehrere Preise. Jetzt zeigte sich der sonst toughe 38-jährige CNNModerator von einer anderen, verletzbaren Seite. Auch ein Zeichen von Stärke!

Charlotte Köhler
 - taz, vom 30.07.2019, S. 02 - das porträt


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