"
Posts mit dem Label Trump werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Trump werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

bonhoeffer wird mit gespaltener zunge gepredigt

Eigentlich war Dietrich Bonhoeffer NS-Widerstandskämpfer. Doch nun beziehen sich auch Rechte auf ihn. | © Picture Alliance | NW

Von Bonhoeffer bis Stauffenberg


Wie Rechte sich aus der Geschichte bedienen

Ob im Netz oder in der Buchhandlung: Rechtsextreme und Rechtspopulisten versuchen, Persönlichkeiten und Popkultur für sich zu vereinahmen. Dahinter steckt eine Strategie.

 Von Jan-Henrik Gerdener | NEUE WESTFÄLISCHE


Was haben Dietrich Bonhoeffer, Graf von Stauffenberg, der Rapper Drake und "Grand Theft Auto" (GTA) gemeinsam? Zwei von ihnen sind natürlich Widerstandskämpfer aus der Zeit des Dritten Reichs. Doch Drake ist ein afroamerikanischer Rapper und GTA ein populäres Videospiel. Alle vier werden von rechtspopulistischen bis rechtsextremen Kreisen instrumentalisiert, um ihre Ideologie zu verbreiten.

Seit 2011 wird die Dietrich Bonhoeffer-Biographie "Pastor, Agent, Märtyrer und Prophet" des Amerikaners Eric Metaxas auch in Deutschland verkauft. Laut Verlag SCM gingen rund 50.000 Ausgaben über die Ladentheke - für ein kirchliches Buch keine schlechten Zahlen. "Das Buch an sich ist nicht das, was ich bedenklich finde, sondern eher das, was Metaxas abseits davon behauptet", sagt Hartmut Rosenau. Er ist Vorsitzender des deutschen Teils der Internationalen Bonhoeffer Gesellschaft. "Metaxas spricht sich gegen jede Liberalisierung aus und wettert zum Beispiel gegen Homosexualität." Der Bonhoeffer-Biograph aus New York ist seit einigen Jahren auch ein großer Anhänger von US-Präsident Donald Trump. In einem Interview bezeichnete er die Gegner Trumps als von dämonischen Mächten besessen.

"Diese Taktik  wird schon lange in der rechten Szene verwendet"

Metaxas beruft sich für seinen Standpunkt auf Bonhoeffer, den er für einen Propheten wie den alttestamentarischen Jeremia hält. Der Autor ist aber nur Teil eines größeren Phänomens. "Es wird von rechts versucht, Bonhoeffer als Autorität für sich zu beanspruchen. Das trifft sowohl für politisch rechte Kreise, als auch für evangelikale, fundamentalistische Christen zu", sagt Rosenau. Der Einfluss von Metaxas' Buch selbst macht ihm dabei nicht so viel Sorgen, wie die Versuche von Politikern aus der AfD und von Trump selbst, sich auf Bonhoeffer zu berufen. Im Gedenken an die Opfer des KZ Flossenbürg, in dem auch Bonhoeffer ermordet wurde, spendete der US-Präsident eine Gedenkplakette. Im Zuge dessen habe der anwesende US-Botschafter auch Bonhoeffer für die Position Trumps vereinnahmt, so Rosenau. Er findet das bedenklich.

"Diese Taktik ist nicht neu und wird schon lange in der rechten bis rechtsextremen Szene verwendet", sagt Kira Ayyadi. Sie beobachtet für die Amadeu Antonio Stiftung rechte Onlineaktivität. Die Stiftung versucht, mit diversen Projekten über Rechtsextremismus aufzuklären. "Die Neuen Rechten versuchen, auch Widerstandskämpfer wie Stauffenberg für sich zu besetzen, indem sie sich mit ihnen vergleichen. Die historische Situation des Nationalsozialismus wird von ihnen als Parallele zu heute umgedeutet. Die heutige Regierung wird von ihnen so als Unrechtsstaat gesehen." Vor allem die AfD und die Identitäre Bewegung würden dies betreiben.

"Unsere Gruppe gegen die "anderen" passt nicht zu Bonhoeffer"

"Der Bezug auf Widerstandskämpfer aus der Zeit des Dritten Reichs geschieht auch als Teil einer strategischen Abgrenzung zum Nationalsozialismus", erklärt Ayyadi weiter. "Dadurch schaffen sie es auch, sich als Unterdrückte darzustellen." Diese Selbstbedienung von Rechts finde jedoch nicht nur bei historischen Persönlichkeiten statt, auch die Popkultur wird ihr Opfer. "Mit der gleichen Strategie versucht vor allem die Identitäre Bewegung, auch Jugendliche zu rekrutieren", so Ayyadi. "Zum Beispiel bieten sie T-Shirts mit abgewandelten Motiven aus dem Beliebten Videospiel GTA an - allerdings mit dem Slogan Defend Europe." Dabei werfen Rechtsextreme auch durchaus ihre eigenen Ideale über Bord, um Anschluss zu finden, und werben mit den Bildern eines schwarzen Mannes. "Im Internet nutzen die Identitären auch ein populäres "Meme" mit dem Rapper Drake", sagt die Expertin. Memes sind einschlägige Bilder, die im Internet mit immer wieder neuen, teils lustigen Texten hochgeladen werden. Statt Witzen findet sich bei der Identitären Variante des Drake-Memes rechte Propaganda.

Wie weitreichend und erfolgreich die rechte Strategie ist, ist schwer festzustellen. Die Bonhoeffer-Gesellschaft nimmt das Phänomen auf jeden Fall ernst, und will es auf ihrer nächsten Sitzung zum Thema machen. Denn am 9. April jährt sich Bonhoeffers Todestag wieder. Der Verlag SCM überlegt, diese Gelegenheit nutzen, um das Buch von Metaxas wieder ins Gespräch zu bringen. "Wir müssen wirklich aufpassen, dass politische Ideologien es nicht schaffen, Bonhoeffer für sich einzunehmen - vor allem nicht, wenn es Ideologien sind, die Ausgrenzung fordern", sagt Rosenau. "Das Denken von: Unsere Gruppe gegen "die anderen" passt nicht zu Bonhoeffer. Denn gerade er hat sich geweigert, in ein simples Gut-und-Böse-Denken zu verfallen."
____________________________________________________

fast hätte ich hier geschrieben: man   m ü s s e   sich in die krude welt der  neurechten ideologien hineindenken - aber das   m u s s   man beileibe nicht, es ist nur zur eigenen orientierung wichtig, seinen inneren netznavigator im kopf vielleicht entsprechend einzukalibrieren in diese verkorkste und völlig verfälschte neue landkarte, die sich da zusammenschustert finden lässt bei rechten afd-lern, neo-nazis, identitären, faschisten, reichsbürgern und wotan- oder odin-jüngern - aber immer mehr auch in streng religiösen evangelikalen kreisen des rechten randes, besonders auch in und aus den usa, von wo sie nämlich auch über das internet in allen sprachen kräftig "missionieren" und propaganda betreiben.

auch jetzt in der aufgeflogenen "gruppe s.", die ja rechtradikale bewaffnete aktionen bundesweit aushecken wollte, spukte es von begriffen wie einem neuen "großdeutschen reich", von odin, und walhall auf ihren inzwischen gelöschten netzwerk-accounts bei facebook und twitter und in einschlägigen youtube-channels.

es bewahrheitet sich also: diese ungenießbar zusammengemixte "ideologie" zeigt gerade bei jungen orientierungssuchenden menschen durchaus wirkung - und wird von entsprechenden spielen in den daddel-konsolen noch befeuert.

da muss man seine alten reflexartigen einordnungen relativ total ausblenden, um in dieser schon wahnhaften welt mitzugehen, wo nämlich plötzlich diese im grundrecht verfasste bundesregierung zu einem "regime" erklärt wird, was es propagandamäßig mit getürkten accounts und bots und ein paar fleißigen forenschreiberlingen in den gängigen medien zu "bekämpfen" gilt, und die damit den eindruck vermitteln wollen, als stünde "eine bewegung" hinter ihnen - oder die eben tatsächlich mit waffen, die man sich nötigenfalls selbst baut, herumhantiert - oder - wie in halle - auch zu antisemitischen oder ausländerfeindlichen attentaten tatsächlich dann auch benutzt.

und dabei bedient man sich des ehrbaren dietrich bonhoeffer's, und nimmt seinen dezidierten widerstand gegen die nazis damals als "vorbild" für heute und macht ihn zur gallionsfigur für den heutigen widerstand gegen dieses "regime bundesrepublik" mit seiner verhassten "führerin" angela merkel und der regierung insgesamt.

und dann feiert man folgerichtig in thüringen den fdp-kurzzeitministerpräsident thomas kemmerich als "märtyrer" gegen dieses "regime", weil man ja mit einer blockwahl der afd-landtagsabgeordneten versucht hat, die grundfeste dort und in berlin ins wanken zu bringen, was ja zumindest teilweise auch wirklich gelungen ist.

da kriechen wie die würmer urplötzlich diese braun "angefütterten" helfer und helfershelfer der rechten ideologien aus ihren unterschlupflöchern - und das ist plötzlich keine "verschwörungstheorie" mehr, sondern blanke wirklichkeit und realität: ganz in echt - jetzt - in real life - und in echtzeit...

da spendet doch tatsächlich die „us-comission for the preservation of america’s heritage abroad“ (übersetzt etwa: us-kommission für die erhaltung des amerikanischen erbes [!] im ausland) eine gedenkplakette für das kz flossenbürg, wo es um bonhoeffer geht, der dort schließlich ermordet wurde. und der hier recht umstrittene botschafter grenell enthüllt diese plakette mit einer aufschrift, auf der auch trump und der evangelikale vizepräsident pence ganz prominent verewigt sind.

gerade auch us-vizepräsident mike pence gehört offen zum konservativsten flügel der evangelikalen, zu denen er als katholik konvertierte. er ist verbriefter abtreibungsgegner, spricht sich gegen migranten aus, er glaubt nicht, dass die globale erwärmung von menschen verursacht wird, und ist anhänger einer auffassung, dass nämlich entsprechend der vorstellungen zur prädestination gottes materieller reichtum und persönlicher erfolg (oder aber misserfolg) ein beweis für die gunst (oder ungunst) gottes seien - hört - hört.

und trumps nähe zu den evangelikalen ist ja schon legendär - sie sind seine wähler und pence wäre ansonsten nicht vize-präsident geworden.

und sie alle instrumentalisieren jetzt den armen dietrich bonhoffer für sich - und gemeinden ihn mal per "ehrender" gedenktafel just ein für ein "amerikanisches erbe im ausland" - und benutzen gerade ihn als speerspitze gegen liberales gedankengut und norden ihn ein für ihre rechtslastigen  ambitionen - und machen sich somit gleich mit all dem braunen sumpf, der sich da weltweit auftut in den netzwerken.

dabei haben sie alle wohl "ihren" bonhoeffer nur oberflächlich studiert oder nur einseitig interpretiert, denn in erster linie analysierte er, die zeit der klassischen metaphysik und der innerlichkeit sei vorbei: es habe für die meisten keine relevanz mehr, "gott" hinter den dingen, im jenseits zu suchen, sich mit individueller gewissensnot auseinanderzusetzen und fragen nach dem seelenheil und nach erlösung zu stellen. als antwort darauf entwickelte bonhoeffer ein „religionslos-weltliches“ verständnis der christlichen lehre - also eher das genaue gegenteil dessen, für was man ihn heutzutage vereinnahmt und wogegen er sich leider nicht mehr wehren kann.

wir hoffentlich nichtinfizierten zeitgenossen müssen aufpassen und achtgeben - jeden tag - mit aufmerksamkeit und achtsamkeit - dass wir von solchen lügen und falschen propheten in den braunen kutten nicht weiter überrollt und vereinnahmt werden.


evangelikale verschwörung: theoriegespinst oder realität ???



Amerikas Evangelikale 

So beeinflussen christliche Zionisten Trumps Außenpolitik

Von Malte Lehming | Tagesspiegel

Ob Verlegung der US-Botschaft, Akzeptanz der Siedlungen oder Konfrontation mit dem Iran: Konservative Christen prägen die US-Nahostpolitik.

Alle Juden sollen nach Israel kommen, in das von Gott verheißene Land. Sie sollen es besiedeln. Der Staat soll stark und mächtig sein. Das satanische Regime in Iran, das Israel vernichten will, muss gestürzt werden. Wenn all das geschieht, erfüllen sich die Prophezeiungen, und der Messias wird wieder auf die Erde kommen, nach Jerusalem. Alle Christen haben die Pflicht, an dieser zweiten Ankunft mitzuwirken. Denn die Wiederkehr des Erlösers läutet die Endzeit ein, den tausendjährigen Frieden.

Das ist der Kern des Glaubens christlicher Zionisten. Rund 30 Millionen gibt es in den USA. Einige sind auch davon überzeugt, dass die Juden zum Christentum konvertieren müssen, bevor der Messias zurückkommt.

In den USA wurde im Jahr 2006 von konservativen Evangelikalen die „Christians United for Israel“ (CUFI) gegründet. Inzwischen hat die Organisation sieben Millionen Mitglieder, das entspricht ungefähr der Zahl der amerikanischen Juden. Vizepräsident Mike Pence und Außenminister Mike Pompeo sind die prominentesten Evangelikalen in der US-Administration. Sie sind enge Verbündete der CUFI.

Pence und Pompeo hatten auf Präsident Donald Trump eingewirkt, aus dem Atomabkommen mit dem Iran auszusteigen, die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen, Israels Siedlungen anzuerkennen und den iranischen Topgeneral Soleimani töten zu lassen. Wer Trumps Nahostpolitik verstehen will, muss sich mit dem Phänomen des christlichen Zionismus beschäftigen.
Iranische Frauen beim Trauerzug für Soleimani vor einem satirischen Straßenbild der Freiheitsstatue mit abgebrochenen Arm - FOTO: DPA/AP/VAHID SALEMI



Sie verehren Trump wie einen Heiligen

Evangelikale Christen, die eine wörtliche Auslegung der Bibel propagieren, sind die größte und einflussreichste Religionsgemeinschaft in den USA. Viele von ihnen verehren Trump wie einen Heiligen, sie sind seine treuesten Wähler.

Im Gegenzug ernennt er streng konservative Verfassungsrichter und hält als erster US-Präsident die Rede bei einer Großdemonstration von Abtreibungsgegnern. Trumps Charakterdefizite nehmen die Evangelikalen in Kauf. Keiner seiner Vorgänger stand ihnen und ihren Anliegen näher.

Paula Michelle White-Cain ist Trumps persönliche Pastorin. Er kontaktierte die charismatische Tele-Evangelistin im Jahre 2003, seitdem sind sie befreundet. Im November machte er sie zur Religionsbeauftragten im Weißen Haus, außerdem gehört sie dem Kreis seiner geistlichen Berater an.

Trumps Gegner, sagt White-Cain, gehörten zu einem „dämonischen Netzwerk, das im Namen Jesu zerschlagen werden“ müsse. Der Präsident selbst sei dagegen von Gott geschickt worden. „Ich erkläre, dass es der Wille Jesu Christi war, dass Trump im Amt ist und 2020 erneut gewinnen wird.“

"Eine zynische Form gegenseitiger Ausbeutung“

Auch Robert Jeffress ist ein rechter, zionistischer Evangelikaler. Bei einem privaten Gottesdienst am Tag der Amtseinführung Trumps hielt er die Predigt, bei der Eröffnung der amerikanischen Botschaft in Jerusalem sprach er ein Gebet.

In Bezug auf Israel „steht Trump fest an deiner rechten Seite, Gott“, sagte er. Allerdings vertritt der Pastor aus Texas auch die Überzeugung, dass Juden nur erlöst werden können, wenn sie zum Christentum übertreten. Von John C. Hagee, dem Gründer der CUFI, ist gar der Satz überliefert, Hitler sei ein Teil von Gottes Plan gewesen, die Juden nach Israel zurückzuführen.

Trump und die Evangelikalen: Viele Jugendliche stößt dieses Bündnis ab. Kulturell unterstützen sie mehrheitlich die Ehe für alle, die Sterbehilfe, das Recht auf Abtreibung, eine multikulturelle Gesellschaft, und sie demonstrieren für eine Einschränkung des Rechts auf Waffenbesitz.

Folglich wenden sie sich von den konservativen Klerikern ab. Diese wiederum werten den Mitgliederschwund als weiteren Beweis für die Macht eines Werterelativismus, der sämtliche Traditionen zerstören will.

Vom liberalen Zeitgeist bedroht?

Trump und die christlichen Zionisten: Kritiker sprechen von einer „zynischen Form gegenseitiger Ausbeutung“: Der Staat Israel werde durch die Erlösungssehnsucht radikal rechter Christen instrumentalisiert, von denen einige nicht frei von antisemitischen Einstellungen sind; das wiederum lässt sich die israelische Regierung gefallen, weil sie hofft, dadurch Einfluss im Weißen Haus zu haben, und weil Amerikas Evangelikale die größte Touristengruppe in ihrem Land sind.

Amerikas Evangelikale lieben Trump. Er gibt ihnen eine ideologische Stärke zurück, die sie vom liberalen Zeitgeist bedroht sehen. Das Verhältnis zu Israel betrachten sie als spirituellen Teil ihres Kampfes. Ob diese Fixierung am Ende zum Wohle Trumps, der Christen und des Staates Israel ist – daran lässt sich zweifeln.

_______________________________________

booooaaaah ääeeii - das liest sich ja wie eine fantasy-verschwörungstheorie - und ich muss mich kneifen, ob ich das hier nicht als doofen albtraum abhaken muss - oder ob es stimmt - und da tatsächlich etwas dran ist ..

doch nun haben wir ja ganz real noch gerade den israelischen staatspräsidenten zu den feierlichkeiten zum "tag des gedenkens an die opfer des nationalsozialismus" am 27. januar hier zu besuch gehabt und er hat eine große rede vor dem deutschen bundestag gehalten. und auch bei den gedenkveranstaltungen in israel und in polen zur befreiung von auschwitz vor 75 jahren haben wir ihn ja jeweils ganz in der nähe vom deutschen bundespräsidenten gesehen, so dass ja einige korrespondenten mit diesem engen verhältnis zwischen steinmeier und rivlin schon eine "freundschaftliche" annäherung ausgemacht haben wollen.

und dann lese ich ganz ungeschützt diesen artikel vom einfluss der evangelikalen auf trump - und eben seine eskapaden mit diesem staat israel, dessen präsident doch gerade hier bei uns war. 

und ich lese wie also und von wem das israelische verhältnis zu den usa und besonders da zu donald j. trump von ganz bestimmter seite aus extra befeuert wird - nämlich - so scheint es - von völlig abgedrehten und verklärten evangelikalen "christen" in den usa, die sich da einen gemeinsamen zukünftigen "heilsweg" für "die welt" zusammenreimen zur "persönlichen" wiederkehr jesu himself hier auf erden - und zum "1000-jährigen" endzeit-reich, wie es die evangelikalen in der "offenbarung" des neuen testaments geschrieben lesen.

und da diese evangelikalen ja die bibel wörtlich genau nehmen, und es für modernere zeitgemäßere auslegungen im hier & jetzt keinen platz zu geben scheint, will man anscheinend die juden in israel schon wieder gleich mit instrumentalisieren - sie sollen alle am besten zum christentum konvertieren angesichts des wieder herabkommenden "herrn" - und so in frieden und wohlstand wohl die letzten paradiesischen 1000 jahre dieses blauen planeten gemeinsam feiern.

ganz ehrlich jetzt: bei meiner arbeit in einer langzeitpsychiatrie-
Einschub in der "taz" vom 1.2.2020
klinik vor 30 jahren haben mir auch einige patienten dort solche oder ähnlich konstruierte wahnideen vorgetragen, von denen sie auch ganz in echt überzeugt waren - und gegen die kein "haloperidol" zu wirken schien. 


und diese damaligen wahngeschichten werden hier nun scheinbar genauso von einer mehrheit evangelikaler rechtsaußen-christen geteilt, die dann in gestalt des us-außenministers und des us-vizepräsidenten jeweils als "trump-flüsterer" die beeinflusser geben, beseelt wohl vom heiligen geist und vom "richtigen" weg - und die trump behutsam aber bestimmt hindirigieren in diesen für sie herbeigesehnten höheren "heilsplan" - und ganz real und tatsächlich passieren folgende dinge: aus dem atomabkommen mit dem iran steigt man aus, die amerikanische botschaft wird nach jerusalem verlegt, israels illegale siedlungen werden entgegen jeder vernunft anerkannt und "nach  einer plötzlichen eingebung" lässt man den iranischen topgeneral soleimani töten.

 und sollten diese klerikalen anschübe wirklich stimmen, sind das alles vorbereitungen, um das satanische reich des bösen im iran zu besiegen, und israel als heiliges land groß und mächtig werden zu lassen, damit jesus dann dort anlanden und wieder einziehen kann. und so wird wohl jetzt auch dieser unsägliche 2-staaten flickenteppich plötzlich vom weißen haus aus propagiert mit einem durchlöcherten palästina und einem großartig erstarktem israel.

da kann ich nur glauben, in präsident rivlin den "echten" gestandenen und ehrlich partnerschaftlichen israeli gehört und gesehen zu haben, wogegen ja ein herr netanjahu diesen amerikanisch-evangelikalen schabernack mit seinem land um des persönlichen einflusses willen und gegen knete gern mitmacht - und sollte es tatsächlich so sein, sein land zumindest auch moralisch verrät. 
turmbau zu babel - und abgebrochene
capitol-kuppel - nordart-kunstwerk „babylonian“
des chinesen xi jianjun, 2019

und vor ein paar tagen trafen sich ja dazu in washington der amerikanische präsident, der einem impeachment-verfahren ausgesetzt ist - und der israelische ministerpräsident, dem eine anklage wegen korruption ins haus steht: ja - und diese beiden "integeren" männer sind dann scheinbar für einflussreiche evangelikale gemeinden mit vielen millionen gefolgsleuten und viel geld und einfluss, aber auch für die jüdisch-orthodoxen kreise, die eingekauften und verpflichteten marionetten, mit denen sie womöglich ihre sandkastenspielchen tatsächlich in echtzeit versuchen zu realisieren - und die ganze welt schaut zu - und kann nur mit irgend etwas schütteln - und wenn es nur der kopf ist.



ich habe immer gedacht, es wären neokapitalistische bankkreise und algorithmen aus silicon valley, die die figur trump da am fadenkreuz durch die manege nasführen: aber es scheinen ganz in echt spinnerte evangelikale möchtegern-"christen" im religiösen wahn zu sein, die ihren trump da vor sich hertreiben - und er gibt da als gelernter tv-entertainer mit seiner massiven narzisstischen störung auf geheiß eben mal den präsidenten - und das funktioniert in einem solch überkandidelten und übersatt rülpsenden land mit hilfe dieser kreise tatsächlich.

ähhh - ich meine - geht's noch ???

einfach ölen lassen und ignorieren

ersatzfiguren - sinedi|art


also - meines erachtens wird um jede lebensäußerung des mr. donald trump zuviel gedöns gemacht (wie der altkanzler gerhard schröder das wahrscheinlich zu benennen gewusst hätte). 
  • wann lächelt, 
  • wohin schaut er nachdenklich, 
  • wer darf ihm wann etwas ins ohr flüstern, 
  • wer bringt ihm ihre nüstern zum kusse dar,
  • wann gähnt er, 
  • was fixiert er, 
  • wann ist er beleidigt, 
  • wann schreibt er was in seinen nächsten tweed ...

aus: WESTFALEN-BLATT, 27.08.2019, S. 4

wir sollten ihn bitteschön mal nicht so sehr wichtig & ernst nehmen: er ist nur ein clown, ein möchte-gern-freak und auch nur die gallionsfigur bzw. die marionette an den fäden hangend ganz bestimmter amerikanischer liberal-konservativer neo-kapitalistischer interessengruppen, die da die welt unter sich allein am liebsten aufteilen mögen - und die in wirklichkeit erstaunt sind, wer da noch außer ihnen alle "hier" ruft ...

wir dürfen uns von einem solchen - ich sag mal: mafiösen - clan nicht unterkriegen lassen. insgesamt räumen wir diesen brüdern (und schwestern) viel zu viel raum ein und sind viel zu stark auf sie fixiert.

laden wir solche typen doch einfach aus - zeigen wir ihnen doch, wo der maurer das loch gelassen hat - und die kalte schulter... - 

und auch diese vermaledeite rechte deutsche partei, deren initial-abkürzungen ich hier mal immer öfter verschweigen möchte, wird von dem gleichen furore ummantelt: lasst sie doch einfach ölen und vor sich hin schmoren - kümmern wir uns nicht drum...

nur wenn sie ihrerseits uns im einzelfall um hilfe bitten, lassen wir uns erbarmen, wenn es denn sein muss ...


trumps fata morgana: greenland

sinedi.art: trumps fata morgana: greenland - XXL = CLICK HERE



so ähnlich könnte das aussehen, wenn das virtuelle "greenland"-werk tatsächlich in einem saal ausgestellt würde ...

the white house is infested

Klaus Stuttmann - taz

Wie Victor Blackwell
Präsident Donald 
Trump die Stirn bot

Dass ein Moderator einer Nachrichtensendung vor laufender Kamera weint, kommt für gewöhnlich nicht vor. Nicht nur deshalb sorgte der Tränenausbruch von CNN-Moderator Victor Blackwell für Aufsehen. Auslöser war ein aktueller Tweet von USPräsident Donald Trump. Er hat schon seit Tagen den afroamerikanischen Abgeordneten Elijah Cummings in der Schusslinie. Der Demokrat ist als Vorsitzender des Reform- und Aufsichtsausschusses ein einflussreicher Kongressmann. In der Funktion leitete er schon etliche Untersuchungen zu den Regierungsgeschäften Trumps. Er hatte seine Empörung über die Zustände in den überfüllten Migrantenlagern öffentlich geäußert. Trump verbat sich das: Cummings’ eigener Wahlbezirk im Großraum Baltimore sei dagegen ein „widerliches, von Ratten und Nagetieren befallenes Drecksloch“.

Hier kommt Victor Blackwell ins Spiel. Er kommentierte die verbale Attacke im Rahmen der Sendung „Newsroom“ am Samstagabend: Cummings sei nicht der Erste, den Trump mit dem Wort „infested“, auf Deutsch: „befallen“, angriff. „Donald Trump hat Tausende Menschen beleidigt. Viele verschiedene Menschen.

Aber wenn er über ‚Befall‘ twittert, dann geht es um braune und schwarze Menschen.“ Als Blackwell auf Baltimore zu sprechen kommt, bricht seine Stimme. Mit Tränen in den Augen spricht der Moderator Trump erstmals direkt an: „Wissen Sie, wer dort lebte, Herr Präsident? Ich.“ Trotz der Herausforderungen in der Stadt seien die Menschen aus Baltimore hart arbeitende Amerikaner und sollten als solche respektiert werden, appelliert Blackwell. Der knapp dreiminütige Clip des Journalisten geht im Netz viral und lässt die Rassismusvorwürfe gegen Trump wieder lauter werden.

Blackwell war der erste schwarze Sprecher des abc-Senders WPBF. Für seine Reportagen und Recherchen erhielt er mehrere Preise. Jetzt zeigte sich der sonst toughe 38-jährige CNNModerator von einer anderen, verletzbaren Seite. Auch ein Zeichen von Stärke!

Charlotte Köhler
 - taz, vom 30.07.2019, S. 02 - das porträt


ohne worte

klappe halten

dies ist nur ein "animiertes gif" - kein eis in echt ...

es ist ja ein dilemma - wie beim scheinriesen damals, in "lukas, der lokomotivführer": wenn ich etwas ignoriere, um es vor und in mir selbst abzuschwächen, wird es nur noch größer und nimmt immmer mehr platz in meiner denke ein.

gesellschaftlich geschieht das zur zeit mit der afd: sie einfach zu ignorieren, stärkt sie nur - (k)eine stellvertretende parlamentspräsidentin* aus ihren reihen partout nicht wählen zu wollen - so verständlich ein solches verhalten der übrigen bundestagsparteien auch sein mag - treibt nur die wut der afd-wählergemeinschaft an ("jetzt erst recht[s]") und bringt die afd dazu, sich in einer "bemitleidenswerten opferrolle" und "böswilligen unregelhaftigkeit" des parlaments darzustellen.

die afd zu "ignorieren", indem man sie als ganz "normale" partei abhandelt, wäre wahrscheinlich die erfolgreichere variante: also quasi mit einer "paradoxen intervention" sie "ad absurdum" zu führen - sie einfach überflüssig zu machen...

bei mr. trump ist das phänomen ähnlich gelagert, allerdings greift er selbst oder sein team "paradox" alle unflätigen tweets zu jeder sich ihm entgegenstellenden kritik oder auch nur bei jeder nennung seines namens begierig auf - und pustet sich dann schnurstracks zum "scheinriesen" auf.


jimmy - das gummipferd: beachtenswert ist der hartgummi-pinöckel hinten auf dem "pferdeschwanz"-ansatz (kleine fassung unten)
ähnlich wie einst in der zeitschrift "stern", in der kinderbeilage, dem "sternchen", in einem permanent-cartoon von "jimmy, dem gummipferd" die rede war, jenem aufblasbaren luftballon-pferd mit einem gummistopfen auf dem angedeuteten pferdeschwanz, den man ziehen konnte, um all das "aufgeblasene" im nu wieder verschwinden zu lassen: eine art pferde-"scheintier" - voll "heißer luft"... 

ich finde - die welt wimmelt inzwischen in allen schattierungen mit all diesen er-schein-ungen - gerade im virtuellen und kaum "be-greif-baren" bereich in den digitalen netzwerken, wo jeder ein paar "schein"-identitäten von sich ablegen oder sich als "influencer" vorführen oder gar "betätigen" kann - und manchmal gehören ja nur ein bildchen und ein paar selfies dazu mit etwas schminke aufgepeppt - oder irgendwo geklaut...

und dann ist es gar nicht mehr so verwunderlich, wenn ein einfaches und kurzzeitiges "zittern" infolge einer psychosomatischen ausnahmesituation einer spitzenpolitikerin "in real life" für unruhe sorgt - und auch besonders emanzipatorische kolumnist*innen oder polit-influencer*innen wie z.b. frau margarete stokowski auf spiegel-online, die immerhin in 13 absätzen mit 742 worten in 4281 zeichen bzw. buchstaben ihre meinung darlegen musste, dass man zu einem solchen "zittern" "einfach mal still sein" sollte ... 

und da macht sich das dilemma und das "scheinbare" und "anscheinende" auch wieder bemerkbar: 742 worte als ein "einfacher" appell dafür, einfach doch mal "die klappe zu halten"...

eine lösung für diese "paradoxen interventionen", die wir allerorten antreffen, weiß ich auch nicht: ich glaub, wir müssen das aushalten und damit umgehen lernen - und manchmal vielleicht auch nur einfach mal die klappe und die füße still halten - oder so ... - 

nix für ungut und chuat choan ...


nachböllern - jetzt in diesem theater: die "trumputin"-affäre: wir wollen niemals auseinandergehen ...

der spiegel schreibt: seit mehr als zwei jahren hängt die russlandaffäre wie eine gewitterwolke über donald trump. vergangene woche zählte die "new york times" über hundert kontakte von trump und dessen verbündeten zu russland - treffen, e-mails, textnachrichten, allein im zeitraum zwischen kandidatur und amtseinführung. ...

im zentrum von trumps russlandaffäre steht fast seit beginn ein geheimnisvolles dossier, das der britische ex-spion christopher steele zusammengetragen hat. seine mutmaßungen hängen dem präsidenten bis heute nach." 

für den SPIEGEL wurde nun die geschichte des dossiers nachgezeichnet - und vieles davon hat sich bewahrheitet - lies vielleicht zunächst dazu einmal hier ... 
________________

aber - gerade wenn ich von solchen "geheim-dossiers" lese, zieht mich die tastatur vor mir wie magisch an: ich lese ja auch ganz in der nähe dieses berichts von den gekündigten "inf"-verträgen: zuerst - und das bleibt festzuhalten - von mr. trump - und dann - als gegenzug - von towarisch putin - was das gleichgewicht der rüstungskapazitäten in der welt ja auch genauso herausfordert ...

und da kommt mir die idee - bis jetzt offiziell durch nichts belegt - dass diese beiden herren mit ihren clans dabei sind, zumindest die rüstungsindustrie in dieser welt neu zu installieren und auszustatten und anzukurbeln - in trauter zweisamkeit und absprache - um mit der gegenseitigen aufkündigung der inf-verträge diese an sich gegenüber frühere "umsätze" geradezu brachliegende high-tech-industrie ganz neu zu befeuern - denn damit - mit der geschürten angst der menschheit - lässt sich natürlich nach wie vor viel kohle scheffeln, sicherlich viel mehr als mit so einer in die krise geschüttelte und lancierte kfz-industrie wie die in merkel-deutschland.

explodierender böller

das gegenseitige geschäft war ja mit dem funktionierenden inf-abkommen ziemlich zurückgegangen: man musste schon viele kleine scharmützel inszenieren wie in afghanistan und in syrien und ab und zu mit dem iran und mit israel und den palästinensern oder den libanesen dort - oder im jemen usw. - und musste solch unappetitliche freischärler-trüppchen wie den is oder ähnliche absprengselungen in zentral-afrika entsprechend ausstatten, um einigermaßen über die runden zu kommen: und auch deutschland durfte im rahmen dieses prozedere - damit nichts auffiel und alles beim alten blieb - kieler u-boote mit atomaren abschussvorrichtungen ausstatten und zum teil als "wiedergutmachung für den holocaust" (!!!) nach israel übergeben und auch ein paar verkaufen - aber im nachziehen, von wegen des rüstungs-gleichgewichts - bestellten nun ein paar arabische staaten und auch pakistan natürlich ebensolche u-boote in deutschland, deren verkaufsexport - "um die arbeitsplätze nicht zu gefährden" - natürlich stattgegeben wurde - oder über drittstaaten (z.b. türkei) erfolgte.

raketenanflug

aber wie gesagt - das sind natürlich nur peanuts gegenüber ein paar ordentlichen atomaren high-tech-böllern, die man sehr gefährlich mit großer reichweite nahe an die jeweiligen außengrenzen platziert - um das vermeintliche "gegenüber" einzuschüchtern und zu beeindrucken ...

[tipp an trump: vielleicht lassen die sich auch statt "mauer" an der grenze zu mexico installieren ...]

und putin meint: 
"mensch donald - wein doch bloß nicht deiner autoindustrie z.b. da in detroit hinterher, die die merkel-deutschen in den klump gehauen haben - sondern jetzt geht's ans große und grobe: wir bauen wieder high-tech waffen mit und ohne atom und mittelstreckenraketen und all dem "gedöns" - wie mein alter deutscher freund gerhard schröder das immer nennt ... natürlich benötigen wir weltweit dafür energien und  das 5G-netz und später das 6G-netz - aber da müssen wir die chinesen raushalten - hörst du, donald: halt da bloß die chinesen mit ihrem huawei raus ... - all diese geschäfte machen wir zwei ganz allein unter-, mit- und gegeneinander ganz für uns selbst - verstehst du ... - na donald, wie findest du das ???" -

donald - ganz verwirrt - und sichtlich intellektuell überfordert - stammelt: 
"tja - wladi - dass meine leute in - wie heißt das doch gleich: ach ja: 'silicon valley' just in diesem moment die gleiche idee hatten - bzw. dass ihre dingsda - ähh - damned - ihre algorithmen, ihnen dazu die gleichen lösungen ausgespuckt hatten, trifft sich doch absolut gut und prima - und sie haben gesagt - also - wladi - meine leute haben gesagt: 'america first - [or second]' - und hinter vorgehaltener hand: 'russia first [or second]' - aber - mr. wladi - da teilen wir uns diese welt auf - wie früher - deine kinder schlagen meine kinder - macht nix: hauptsache die kasse klingelt - prima, wladi, klasse diese "algis" in "valley" - wenn du verstehst was ich meine - warte wladi, wisch mir bitte noch die träne unterm auge weg - aber ach - im twitter sieht man die ja gar nicht - und zum fox-news-tv muss ich erst später --- danke wladi - das klappt - verlass dich drauf ..." ...

böller



bild-material: archiv

verkehrte welt

S!|art: lügen haben kurze beine aber eine lange nase ...


Angriff auf die Wirklichkeit

Von Manfred Dworschak | SPIEGEL

Psychologie  

Warum sind offenkundige Lügen und absurde Wahngebilde in der Politik so erfolgreich? Die Erklärung von Religionsforschern: Das gemeinsame Bekenntnis zur Fiktion stärkt den Zusammenhalt sozialer Gruppen.

Ehr­lich, wer kommt da noch mit? Die AfD hetzt mit of­fe­nen Lü­gen ge­gen den recht­lich nicht bin­den­den UNO-Mi­gra­ti­ons­pakt, nennt ihn ein »ver­steck­tes Um­sied­lungs­pro­gramm«. Rechts­ex­tre­me Zir­kel fan­ta­sie­ren so­gar eine dro­hen­de »Aus­rot­tung« her­bei. Es passt ein­fach zu gut zum fa­mo­sen Wahn­ge­bil­de vom »Be­völ­ke­rungs­aus­tausch«, über den sich die An­hän­ger seit Jah­ren wie ver­hext er­ei­fern.

Beim US-Prä­si­den­ten Do­nald Trump ist un­ter­des­sen der Lü­gen­zäh­ler der »Wa­shing­ton Post« – Stand vom 30. Ok­to­ber – auf 6420 nach­weis­lich fal­sche oder ir­re­füh­ren­de Be­haup­tun­gen ge­klet­tert. Trump lügt sich fast schon wahl­los durch den Tag. Als nach den US-Zwi­schen­wah­len in Flo­ri­da nach­ge­zählt wer­den muss­te, be­haup­te­te er, Be­trü­ger hät­ten sich ver­klei­det, um mehr­mals ab­zu­stim­men und sei­ner Par­tei den Wahl­sieg zu rau­ben.

Und den­noch: Die Zu­stim­mungs­wer­te für Trumps Kar­ne­val der po­li­ti­schen Ver­wahr­lo­sung sind un­ter den ame­ri­ka­ni­schen Re­pu­bli­ka­nern sta­bil. Sei­ne Ge­folgs­leu­te er­klä­ren je­den aus der Luft ge­grif­fe­nen Aber­witz im Nach­hin­ein ve­he­ment für wahr. Und die hie­si­ge AfD er­schließt mit Ver­schwö­rungs­fa­beln ge­gen jede Evi­denz nach wie vor wach­sen­de Wäh­ler­krei­se.

Wir se­hen, mit ei­nem Wort, er­staun­lich ro­bus­te Glau­bens­ge­mein­schaf­ten der Lüge. Wi­der­spricht das nicht al­ler Ver­nunft?

Um nor­ma­les Lü­gen geht es hier längst nicht mehr, so weit ist das Pu­bli­kum schon im Bil­de. Wer auf her­kömm­li­che Wei­se lügt, ver­birgt sei­ne Ab­sich­ten, weicht aus, spie­gelt et­was vor – er hat eben nicht die Macht, sein Ziel ohne Trick­se­rei­en zu er­rei­chen. Wer lügt, ist zu schwach für die Wahr­heit.

Die dreis­ten Lü­gen neu­en Typs aber sind of­fe­ne An­grif­fe auf die Wirk­lich­keit. Je­der weiß, dass sie ge­lo­gen sind, das ist ge­ra­de ihre Bot­schaft. Sie ver­ste­cken nichts.

Statt Schwä­che de­mons­trie­ren die­se Lü­gen Stär­ke. Die An­hän­ger, so scheint es, füh­len sich von dem pro­vo­kan­ten Stoff ge­ra­de­zu be­lebt und auf­ge­pul­vert; sie krie­gen nicht ge­nug da­von. Die Ge­gen­sei­te darf das ru­hig als Dro­hung ver­ste­hen: Eure Fak­ten kön­nen uns mal.

Was sagt die Wis­sen­schaft dazu? Aus Sicht der Evo­lu­ti­ons­for­schung ist das nur schein­bar ein Pa­ra­do­xon: Für eine Spe­zi­es, die sich in ei­ner kom­pli­zier­ten Welt zu­recht­fin­den muss, ist kol­lek­ti­ver Rea­li­täts­ver­lust ei­gent­lich kein gu­tes Re­zept. Aber Men­schen ha­ben schon im­mer von ge­mein­sa­men Fik­tio­nen pro­fi­tiert. Das zeigt die Ge­schich­te der Re­li­gio­nen. An­thro­po­lo­gen ha­ben her­aus­ge­fun­den: Ge­ra­de der Glau­be an Un­glaub­li­ches war es, der mäch­ti­ge Ge­mein­we­sen her­vor­brach­te.

Und war­um ist die­se Stra­te­gie so er­folg­reich? Weil das Be­kennt­nis zur Fik­ti­on Über­win­dung kos­tet. Es fällt nicht leicht, un­er­schro­cken Wi­der­sin­ni­ges zu be­haup­ten. Gott­lo­se und An­ders­gläu­bi­ge krin­geln sich: Wie kann man nur! Ste­he ich trotz­dem zu mei­ner Über­zeu­gung, ist das ein star­kes Si­gnal an die Mit­gläu­bi­gen: Sie se­hen, dass auf mich Ver­lass ist. Als Be­weis mei­ner Loya­li­tät brin­ge ich das Op­fer mei­nes Ver­stands.

Re­li­gi­ons­for­scher spre­chen von »kost­spie­li­ger Hin­ga­be«. Der Glau­be er­weist sich als umso stär­ker, je mehr er den Sei­nen ab­ver­langt. Der ame­ri­ka­ni­sche An­thro­po­lo­ge Ri­chard So­sis hat nach­ge­wie­sen, dass stren­ge, for­dern­de Glau­bens­ge­mein­schaf­ten be­son­ders lang­le­big und so­mit er­folg­reich sind.

Auf die Art des Op­fers kommt es da­bei kaum an. Ob die Mit­glie­der sich um­ständ­li­chen Fas­ten­re­geln un­ter­zie­hen oder, wie die Ka­tho­li­ken im Mit­tel­al­ter, mehr­stün­di­ge la­tei­ni­sche Mes­sen durch­ste­hen – es dient al­les dem glei­chen Zweck: Die Men­schen zei­gen öf­fent­lich, wie weit sie zu ge­hen be­reit sind, nur um ih­rer Ge­mein­schaft wil­len.

Das Si­gnal der kost­spie­li­gen Hin­ga­be schafft ei­nen star­ken Zu­sam­men­halt. Es er­mög­licht Frem­den der glei­chen Fik­ti­ons­ge­mein­schaft, ein­an­der mit Ver­trau­en zu be­geg­nen; und es hält Tritt­brett­fah­rer fern, die nichts bei­tra­gen und im Zwei­fels­fall schnell wie­der weg sind. Un­ter güns­ti­gen Um­stän­den kön­nen auf die­se Wei­se gro­ße ver­schwo­re­ne Grup­pen her­an­wach­sen – und die ge­teil­te Fik­ti­on wird zur his­to­ri­schen Macht.

Da­von pro­fi­tie­ren nicht nur Re­li­gio­nen, son­dern in glei­chem Maß po­li­ti­sche Sek­ten. Denn auch die Be­reit­schaft, ge­gen jede Evi­denz zu lü­gen, ist ein fäl­schungs­si­che­res Si­gnal der Hin­ga­be – je kras­ser, des­to bes­ser.

Ab­sur­de Ge­schich­ten sind in der An­hän­ger­schaft im­mer ge­fragt, und sie ver­brei­ten sich auch noch be­son­ders gut. Das ist kein Zu­fall. Das Un­glaub­li­che er­staunt, es bleibt leicht hän­gen – bes­ter Er­zähl­stoff, so­lan­ge es noch ir­gend­wie stim­mig scheint.

Die al­ten Ger­ma­nen dach­ten sich den Ur-Rie­sen Aurgel­mir aus, der aus gif­ti­gen Ei­ter­trop­fen ent­sprang. Sohn und Toch­ter wuch­sen dem Gi­gan­ten aus dem Schweiß sei­ner lin­ken Ach­sel; so be­schreibt es der Schöp­fungs­my­thos der Edda. Als Aurgel­mir sei­ne Füße zu­sam­men­schlug, ent­stand ein wei­te­rer Sohn: Er hat­te sechs Köp­fe.

Nicht min­der ein­präg­sam ist die Fa­bel, dass in Deutsch­land die Flücht­lin­ge in Lu­xus­her­ber­gen schwel­gen und zum Dank sich auch noch Zie­gen aus dem Strei­chel­zoo gril­len. Auf sol­che Mi­ra­kel ist die Hass­re­li­gi­on des rech­ten Ran­des fi­xiert; Ge­gen­be­le­ge tut sie als Blend­werk ab. Sie ver­teu­felt die Mi­gra­ti­on als Mut­ter al­ler Pro­ble­me – der bös­ar­ti­ge Son­der­fall ei­nes Glau­bens. Sei­nen An­hän­gern ist kei­ne hö­he­re Se­lig­keit ver­hei­ßen, nur das häss­li­che Ver­gnü­gen, Schwä­che­re zu mal­trä­tie­ren.

Auf über­zeug­te Rechts­ex­tre­me mag spe­zi­ell die­se Aus­sicht eu­pho­ri­sie­rend wir­ken. Mit­läu­fer ge­nie­ßen wohl ein­fach nur die Frei­heit zum Kra­kee­len. Denn sei­en wir ehr­lich: Lü­gen macht frei. Es ist be­flü­gelnd, sich an Fak­ten nicht mehr ge­bun­den zu füh­len.

Die­se Fak­ten, das ver­gisst man leicht, sind ja kei­nes­wegs neu­tral. Der Mensch er­lebt sie zeit­le­bens als Ge­gen­spie­ler, die sein tag­träu­me­ri­sches Wunsch­den­ken ein­gren­zen; sie er­zwin­gen An­pas­sung, schmerz­haf­te Ein­sicht und Selbst­kor­rek­tur. Ein Le­ben lang wird er von die­sen Fak­ten zu­recht­ge­stutzt und ge­de­mü­tigt.

Wirk­li­che Frei­heit gibt es, wie die Phi­lo­so­phin Han­nah Arendt schrieb, nur in der Lüge. Aus der Enge der Tat­sa­chen ent­kommt der Lüg­ner in die Un­end­lich­keit des Kon­traf­ak­ti­schen. Dort kann er lär­men, het­zen, spin­ti­sie­ren nach Be­lie­ben. Er nimmt, mit an­de­ren Wor­ten, gründ­li­che Ra­che an der Rea­li­tät. In nor­ma­len Zei­ten knallt frei­lich nur sel­ten je­mand der­art durch. Wer da­mit al­lein blie­be, wäre ja nur als ar­mer Tropf ent­blößt. Aber in der Grup­pe ge­teilt, kann je­des Wahn­ge­bil­de zur so­zia­len Macht wer­den. Was den Ein­zel­nen bla­mie­ren wür­de, macht die Ge­mein­schaft stark.

Rechtschaffener Aufklärungseifer stärkt nur die Überzeugung des Lügners, dass er die richtigen Leute ärgert.

Es gibt na­tür­lich vie­ler­lei Mit­tel, Ver­schwo­ren­heit her­zu­stel­len. Aber die of­fe­ne Lüge hat un­ter ih­nen eine be­son­de­re Qua­li­tät: Der Grad ih­rer Dreis­tig­keit ist ziem­lich ge­nau zu be­stim­men. Er be­misst sich im Ab­stand zur Wahr­heit, die al­len be­kannt ist – von der mi­ni­ma­len Schwin­de­lei bis hin zur atem­be­rau­ben­den Ab­sur­di­tät, die sich über jede Evi­denz hin­weg­setzt.

An der Be­reit­schaft zur Lüge kön­nen die Mit­glie­der ab­le­sen, wozu die Ge­mein­schaft im­stan­de ist. Sie sind je­der­zeit in­for­miert über de­ren Ak­ti­ons­fä­hig­keit und Ent­schluss­kraft. Das Aus­maß des ge­teil­ten Wi­der­sinns dient qua­si als per­ma­nen­ter Selbst­test der Be­we­gung.

Aber wie krie­gen Men­schen, die es bes­ser wis­sen müs­sen, so et­was hin? Nun, man ge­wöhnt sich dar­an. For­scher am Uni­ver­si­ty Col­le­ge in Lon­don ha­ben ge­zeigt, wie schnell das geht. Sie scho­ben Pro­ban­den in den Hirn­scan­ner und lie­ßen sie dort zum Schein im­mer wie­der klei­ne Auf­ga­ben ge­gen Geld er­le­di­gen.

Die Teil­neh­mer muss­ten an­neh­men, sie könn­ten da­bei un­be­merkt zu ih­rem Vor­teil schwin­deln. Et­li­che pro­bier­ten es, an­fangs noch zu­rück­hal­tend, und es mach­te ih­nen zu schaf­fen – der Scan­ner of­fen­bar­te star­ke Re­ak­tio­nen bei der emo­tio­na­len Ver­ar­bei­tung. Mit der Zeit aber wur­den die Pro­ban­den im­mer mu­ti­ger, zu­gleich nahm das Wi­der­stre­ben ab. Das Lü­gen war zur Rou­ti­ne ge­wor­den.

In die­ser Ge­wöh­nung steckt be­reits der An­reiz, die Do­sis zu stei­gern. Die Lüge, die al­len schon leicht von den Lip­pen geht, hat sich als so­zia­les Si­gnal ver­braucht; ge­fragt ist dann neu­er, stär­ke­rer Stoff. Jede er­folg­reich eta­blier­te Lüge lädt dazu ein, sie mit der nächs­ten noch zu über­tref­fen.

Eine Be­we­gung, die es nach Ra­dau und Um­sturz ge­lüs­tet, be­trach­tet die Gren­zen des Sag­ba­ren oh­ne­hin nur als tak­ti­schen Zwi­schen­halt. Sie wird ver­su­chen, in neue Re­gio­nen des Kon­traf­ak­ti­schen vor­zu­drin­gen. Aber mit je­der Es­ka­la­ti­on der Lüge ver­grö­ßern die Ver­schwo­re­nen auch die Fall­hö­he ih­rer Exis­tenz – ir­gend­wann ist die Rück­kehr auf den Bo­den der Tat­sa­chen nur noch als Ab­sturz denk­bar. Auch das stärkt den Zu­sam­men­halt: wenn es kein Zu­rück mehr gibt.

Wie schnell das ge­hen kann, lässt sich der­zeit in den USA stu­die­ren: Prä­si­dent Trump fa­bu­liert im­mer ab­sur­de­res Zeug – und doch hat sich sei­ne Ge­folg­schaft noch je­den Un­sinn öf­fent­lich zu ei­gen ge­macht, wenn auch mit­un­ter nach ei­ni­gem Zö­gern und Schlu­cken. So man­cher Mit­ar­bei­ter hat sich da schon mit re­gel­rech­ten Mut­pro­ben der Scham­lo­sig­keit für Hö­he­res emp­foh­len.

Die »New York Times« wun­der­te sich kürz­lich, wie rück­halt­los Leu­te aus Trumps Um­feld – Pres­se­spre­cher, An­wäl­te, Wahl­kampf­ma­na­ger – die Res­te ih­rer bür­ger­li­chen Re­pu­ta­ti­on ver­spiel­ten. »Sie be­lo­gen die Bun­des­be­hör­den so­gar«, schrieb das Blatt, »wenn das Ri­si­ko, er­wischt zu wer­den, groß war und ih­nen schreck­li­che Kon­se­quen­zen droh­ten.« Aber ge­nau das ist der Sinn des Ver­stan­des­op­fers, durch das die Rei­hen ge­schlos­sen wer­den.

Do­nald Trump bie­tet den An­hän­gern be­son­ders reich­lich Ge­le­gen­heit zur Un­ter­wer­fung, wenn er bei­spiels­wei­se das Ge­gen­teil ei­ner Be­haup­tung vom Vor­tag zur neu­en Wahr­heit er­klärt. Trump hat die Rea­li­täts­ver­leug­nung nicht er­fun­den, aber zur Se­ri­en­rei­fe ge­führt. Lü­gen bringt er qua­si schon voll­au­to­ma­tisch her­vor, die Fak­ten­che­cker kom­men kaum noch hin­ter­her. Sei­ne bis­he­ri­ge Best­leis­tung er­reich­te der US-Prä­si­dent am 7. Sep­tem­ber mit ei­nem Aus­stoß von 125 fal­schen oder ir­re­füh­ren­den Be­haup­tun­gen.

Den­noch ist Trump kein po­li­ti­scher Lüg­ner neu­en Typs, er kennt nur kei­ner­lei Scham. Er hat nie ei­nen Zwei­fel dar­an ge­las­sen, wor­um sein Den­ken kreist: um die Fik­ti­on sei­ner Un­be­sieg­bar­keit. Jede Wahl, die er nicht ge­won­nen hat, müs­se dem­nach ir­gend­wie ge­fälscht sein. So macht der Ego­ma­ne in bis­lang un­er­hör­ter Rein­heit deut­lich, wor­auf das de­mons­tra­ti­ve Lü­gen in der Po­li­tik letz­ten En­des hin­aus­läuft: auf die De­mon­ta­ge der De­mo­kra­tie.

Das Ziel ist er­reicht, wenn die Men­schen kei­ne ge­mein­sa­me Fak­ten­ba­sis mehr an­er­ken­nen und Wor­te nur noch Glau­ben­stat­sa­chen be­zeich­nen, de­nen man an­hän­gen kann oder auch nicht. So ist das, wenn die Lüge zur so­zia­len Macht ge­wor­den ist. Dann kann sie die Rea­li­tät zur Fik­ti­on er­klä­ren und sich selbst an ihre Stel­le set­zen. Dann be­stimmt der Stär­ke­re, was ein Wahl­er­folg ist und was nicht.

Die Phi­lo­so­phin Han­nah Arendt schrieb: »Be­vor die Mas­sen­füh­rer die Macht in die Hän­de be­kom­men, die Wirk­lich­keit ih­ren Lü­gen an­zu­glei­chen, zeich­net sich ihre Pro­pa­gan­da durch eine be­mer­kens­wer­te Ver­ach­tung für Tat­sa­chen über­haupt aus.« Dar­in of­fen­ba­re sich »be­reits die Über­zeu­gung, dass Tat­sa­chen nur von dem ab­hän­gen, der die Macht hat, sie zu eta­blie­ren«.

In die­sem Sin­ne wirkt die Lüge, die nach in­nen die Rei­hen schließt, zu­gleich schon nach au­ßen als Dro­hung. Arendt hat das am Bei­spiel der Na­zis er­läu­tert, die sich eine Ver­schwö­rung des »Welt­ju­den­tums« aus­dach­ten. Sie hielt es für sinn­los, in die­ser Lage den Ge­gen­be­weis an­zu­tre­ten. Ihr zu­fol­ge hat der An­ti­se­mit ja gar nicht die Ab­sicht zu sa­gen, was ist. Er sagt, was sein müss­te, da­mit ge­recht­fer­tigt ist, was er be­reits plant.

Mit an­de­ren Wor­ten: Dreis­te, un­ver­hoh­le­ne Lü­gen sind kei­ne Aus­sa­gen über Din­ge. Sie sind Ta­ten, die wei­te­re Ta­ten vor­be­rei­ten. Das gilt auch, wenn AfD-Funk­tio­nä­re, ob­wohl Dau­er­gäs­te im Talk­show-Ka­rus­sell, sich sti­li­sie­ren zu Op­fern ei­ner »Mei­nungs­dik­ta­tur«, de­nen man den Mund ver­bie­te. Sie kün­di­gen da­mit ihre Ab­sicht an, bei der ers­ten Ge­le­gen­heit die De­mo­kra­tie zu zer­schla­gen und den Ter­ror zur Not­wehr um­zulü­gen.

Was tun? Wer sich in eine fik­ti­ve Ge­gen­welt ver­ab­schie­det hat, den wer­den auf dem Weg zur Rea­li­sie­rung der Fik­ti­on we­der Ar­gu­men­te noch Fak­ten­checks groß be­un­ru­hi­gen. Der recht­schaf­fe­ne Auf­klä­rungs­ei­fer der Ge­gen­sei­te stärkt sei­ne Über­zeu­gung, dass er die rich­ti­gen Leu­te auf die rich­ti­ge Wei­se är­gert.

Was die Ka­der der Lüge tref­fen kann, ist das Er­le­ben von Schwä­che und Iso­la­ti­on. Die Eu­pho­rie der ge­mein­schaft­li­chen Ver­blen­dung ver­liert ih­ren Zau­ber, wenn sich der rea­le Hand­lungs­spiel­raum der Be­we­gung nicht mehr aus­wei­tet, son­dern ver­engt.

Bleibt also die Hoff­nung auf die Ver­nunft der Mehr­heit – und de­ren Be­reit­schaft, die De­mo­kra­tie, wo sie in Not ge­rät, zu ver­tei­di­gen. Eine gut be­such­te De­mons­tra­ti­on ge­gen rechts­ra­di­ka­le Um­trie­be macht auf Fa­na­ti­ker ge­wiss mehr Ein­druck als wohl­ge­setz­te Ge­gen­re­de. Es kann auch nicht scha­den, bei Be­darf die Ge­set­ze ge­gen Volks­ver­het­zung und ähn­li­che De­lik­te an­zu­wen­den – im Grenz­fall be­kräf­tigt durch die Macht­mit­tel, die der Po­li­zei zu Ge­bot ste­hen.

_____________________________________




zumindest die neuen lügner in den usa - ich meine trump & konsorten - beziehen sich immer auf ihren standfesten christlichen glauben - und die mitgliederstarken evangelikalen kreise wählen trotz dieser offensichtlichen lügen den trump - blind "auf deubel komm raus" ...

das 8. gebot lautet: "du sollst nicht falsch zeugnis reden - wider deinen nächsten" ... 

aber das ist das phänomen: wenn man die realitäten um sich herum einfach verleugnet, die durch die "aufklärung" fassbar wurden - und die die behaupteten antiken bilder und "wahrheiten" in der bibel in frage stellen oder gar als "lügen" entlarven würden - wenn man ihnen eben ohne jede zweifel und kritik vorbehaltlos weiter anhängt, weil man sonst das elternhaus und die primärgruppe auch der gemeinde, der man sich zugehörig fühlt und in die man hineingetauft wurde, ansonsten meint zu "verraten" - wenn man meint, ansonsten abtrünnig zu werden, einsam zu werden, zum "wendehals" zu werden - wenn man angst hat gar vor der strafe gottes oder vor der hölle oder dem fegefeuer, dann wird die lebenslüge zur akzeptierten wahrheit - zur realität - und dann kann man nur noch weiß denken - denn schwarz ist das böse ... - dann gibt es auch keine zwischenphasen oder korridore - dann brabbelt man einfach alles mit ...

und wenn es lange genug gebrabbelt wurde, nimmt es gestalt an, ist es plötzlich "tatsache", wird es die "wahrheit" - "nichts als die wahrheit" - und alle weniger extremen oder liberalen gegenbeweise in den medien können dann ja nur die "lüge" sein: "lügenpresse - halt die fresse" ... - "ich weiß, was ich weiß" - und "das haben 'die' aber gesagt - und dann ist das authentisch - da kannste aber einen drauf lassen - weißte ..." ...

und dann gibt es fürchterliche semantische purzelbäume, die an das pathologisch wahnhafte grenzen können, um diese aufgeschnappte "wahrheit" dann auch "argumentativ" mit behauptungen zu untermauern.

ich habe ja schon von meinem ausflug in die für mich wenigstens inzwischen als rechts-konservativ entpuppte presselandschaft berichtet - und wie dort auf meldungen oder kommentare in windeseile völlig kopflos und überzogen massenhaft reagiert wurde in den meinungsforen - immer in einer art "shitstorm-" oder auch "#hashtag"-mentalität - es wird einfach auf "schlagworte" reagiert - oft so scheint es mir von meinungstreibenden algorithmen-bots begleitet - um "rechts-populistische" realitäten neu zu kreieren und zu untermauern - und meinungsstrategisch zu besetzen...

vor jahren sagte mir jemand, der von zu hause ausgezogen war und nun in etwas prekären umständen lebte: 

"da draußen ist krieg, mensch nochmal - davon hast du hier in deiner 3-zimmer-wohnung mit öffentlich-rechtlichem fernsehen und deiner bürgerlichen lokalpresse ja doch keine ahnung" ...

und ich glaube fast - inzwischen ist dieser krieg, den er damals meinte, durch das internet und den sozialen netzwerken aber auch mit den sogenannten "meinungsforen" unter den einigermaßen geeigneten texten zu mir in den desktop-pc und auf das smartphone und ins tolino-tablet gekrochen - ein krieg, bei dem nicht "geschossen" wird, wo aber die äußere und innere realität in trümmer gehen kann ...

gott bewahre - nix für ungut - und chut choan