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der "blob": kein science-fiction - keine verschwörungstheorie - nur einfach unwahrscheinlich

zum wochenende möchte ich dir den "blob" vorstellen, der zur zeit die wissenschafts-spalten der großen gazetten in der welt beherrscht: eine zwitter"kreatur" zwischen pilz und tier mit erstaunlichsten eigenschaften, die eigentlich allen grundfesten der biologie und zoologie widersprechen.

also - ein echtes "wunder der natur"... - und als gläubiger mensch bleibt mir nur der ausgelutschte satz: die schöpfung geht immer weiter - und wir sind mitten drin: und die gesamtnatur der erde ist ein all-mähliches ewiges kommen und gehen - und darin ein schrittweises verändern von dem einen zu etwas anderem.

das ist beim bunten herbstblatt als übergangsstadium der baumbelaubung genauso zu erkennen, wo bei seinem herunterfallen sich darunter bereits der kleine knospenansatz für das neue blatt im nächsten frühjahr befindet - und das erleben wir beim werden und vergehen menschlichen lebens in unserer nähe ja ähnlich.

3 bis 130 arten sterben jeden tag aus (je nach region und besiedelung) - aber es werden auch immer neue arten in den lebensräumen entdeckt, wobei nicht klar ist, ob die bisher im verborgenen schon längst gelebt haben, oder ob es tatsächlich neuhinzugekommene exemplare sind, neuschöpfungen der natur sozusagen und eben als entwicklungskette einer immerwährenden schöpfung überhaupt...

und desto genauer unsere elektronischen mikroskope arbeiten und wir forschungs-expeditionen in abgelegenere teile dieses blauen planeten finanzieren und unternehmen, und je tiefer wir in die ozeane abtauchen können, umso vielfältiger erscheint uns die schöpfung, die artenvielfalt bzw. biodiversität.

und doch bei aller gläubigkeit bin ich auch der meinung, dass es zwischen himmel & erde noch laufend neue "geheimnisse" gibt, die wir noch gar nicht wahrgenommen und entdeckt haben weil sich täglich neue bilden - und die vielleicht eines tages die problematiken unserer menschenspezies helfen zu "überleben", als art - nicht als individuum.

etwas anderes ist es da mit der annahme der existenz einer "seele", die die eigentlich unbelebte natur erst zum "leben" erweckt, zu wachstum und bewegung, zu liebe und trauer, zu gut und schlecht... - aber das alles sind philosphisch eingefärbte andere geschichten... 

wobei aber für mich wieder die biodiversitätsformen unseres im bauch und darm befindlichen "mikrobioms", eine aus hunderte millionen bestehende gut- aber verschiedenartige bakterienzellmasse, viele neue fragezeichen aufwirft in dieser biologisch-seelischen zwischenwelt, dessen bestandteile als artenstämme z.t. uralt sind und die wie von selbst einen jeden neuen "wirts"körper besiedeln von geburt an, und den großteil unseres uns in allen belangen beeinflussenden "bauchhirns" ausmachen, das über den vagusnerv das gehirn und den willen mitbeeinflusst...
  • zum "mikrobiom" sind bei "arte" in der videothek z.z. ein paar wochen lang zwei ausgezeichnete videos zu sehen... (click) & (click)
der olle helmut schmidt hatte von seiner frau loki, die ja biologielehrerin war, die meinung kolportiert: "... wenn ein mensch stirbt - ob er nun verbrannt wird oder ob er beerdigt wird oder seine asche auf see ausgestreut wird – in jeden fall: die atome oder moleküle, aus denen er zusammengesetzt war, die bleiben. und eines tages werden sie möglicherweise von einer pflanze, die da wächst, aufgenommen und gebraucht für den aufbau dieses neuen baumes. oder möglicherweise werden sie von einem tier mitgefressen, das irgendwelche samen frisst. es geht kein molekül verloren. das war ihre Meinung. und die hat mich immer überzeugt."

will sagen: in der summe bleibt alles wie immer und ewig, da kommt wohl nichts hinzu (außer mit sicherheit ein paar moleküle aus den tiefen des alls als partikelwinde aus sternenstaub oder von meteoriten) und geht nichts verloren: es setzt sich nur laufend neu zusammen - und manchmal eben auch zum "blob": also - komm und sieh:



Medien weltweit berichten derzeit über einen seltsamen Organismus, der ab Samstag im Zoo von Paris zu sehen sein wird. Die Einrichtung hat das mysteriöse Wesen mit dem Namen Blob am Mittwoch erstmals Journalisten präsentiert. Die Nachrichtenagentur Reuters griff das Thema auf und lieferte die Vorlage für die vielen Artikel.

Man kann sagen, dass dem Zoo damit ein PR-Coup gelungen ist. Denn der Blob ist alles andere als eine Sensation. Die Organismen sind seit vielen Jahren bekannt und durchaus häufig. Und doch berichtet jetzt auch der SPIEGEL. Der Grund: Die Wesen haben faszinierende Eigenschaften.

Der Blob heißt eigentlich Physarum polycephalum. Dabei handelt es sich um einen Schleimpilz, der weite Netzwerke aus gelblich bis braunen Fäden und Fruchtkörpern ausbildet. In einigen Punkten verhalten sich die Einzeller allerdings wie Tiere und sind auch deshalb ein beliebtes Forschungsobjekt.

Die Organismen haben weder Augen noch ein Gehirn, trotzdem können sie Nahrung erkennen und sich in einem Irrgarten orientieren. Wie sie das genau machen, können Forscher bislang nicht erklären. Haben die Lebewesen das Futter einmal ausfindig gemacht, verdauen sie es mithilfe eines Enzyms, das sie ausscheiden. Mund und Magen fehlen.

Ihren Namen haben die Organismen dem Science-Fiction-B-Movie "Blob - Schrecken ohne Namen" aus dem Jahr 1958 zu verdanken. Darin verschlingt ein außerirdisches Lebewesen alles, was ihm in den Weg kommt.

Der Blob kann Dinge lernen und das Wissen an Artgenossen weitergeben

Besonders macht die Einzeller auch, dass sie 720 Geschlechter haben. Allerdings lässt sich die Fortpflanzung nicht mit der von Tieren vergleichen.

Der Blob vermehrt sich über sogenannte Konjugation. Gene werden dabei direkt von einer Spender- auf eine Empfängerzelle übertragen. Die Organismen haben dafür 720 verschiedene Varianten entwickelt. Dadurch können sie sich mit einer sehr großen Anzahl unterschiedlicher Artgenossen fortpflanzen. Zur Verschmelzung der Zellen, wie bei Säugetieren, kommt es nicht.

"Der Blob gehört zu den großen Mysterien der Natur", sagt Bruno David, Direktor des Pariser Naturkundemuseums. Am meisten fasziniert Forscher, dass die Einzeller Dinge lernen und an Artgenossen weitergeben können. "Wenn man zwei Blobs zusammenbringt, wird der eine sein Wissen an den anderen weitergeben", erklärt David.

Wissenschaftler nutzen den gelben Glibber außerdem, um zu erforschen, wie Zellen ihre Gestalt ändern und sich von Ort zu Ort bewegen. Denn der Blob hat, wie für Einzeller üblich, keine Beine. Trotzdem kann er sich fortbewegen. Das gelingt ihm, indem er das Plasma in seiner Zelle rhythmisch vor und zurück bewegt. Die Details des Mechanismus untersuchen Forscher noch.

Zerteilt man eine Blob-Zelle, überlebt sie und ist nach zwei Minuten wieder voll funktionsfähig. Für Einzeller ist diese Art der Regeneration nicht ungewöhnlich. Trotzdem erhoffen sich Forscher vom Blob neue Erkenntnisse über das Zellwachstum.

jme / SPIEGEL (click)


die bakterien waren zuerst da - wir kamen erst viel später

Stressforscher Cryan: 

»Die Patienten können selbst etwas beitragen zu ihrer seelischen Gesundung«

SPIEGEL-Gespräch  

Der irische Neurowissenschaftler John Cryan über den Einfluss der Darmmikroben auf das menschliche Gehirn und den Zusammenhang zwischen Ernährung und psychischen Erkrankungen

Neurowissenschaftler im Interview

So hängen Darm und Psyche zusammen

Darmbakterien beeinflussen das Gehirn und psychische Erkrankungen, sagt der irische Forscher John Cryan. Dieses Wissen lässt sich gezielt nutzen. 

Von Johann Grolle | SPIEGEL +


Prof. Cryan - Video-Still




  • Cryan, 46, gilt als einer der führenden Experten für den Zusammenhang zwischen Mikrobiom, Gehirn und Psyche. Er lehrt Neurowissenschaft am University College Cork in Irland.

SPIEGEL: Herr Professor Cryan, was wissen Sie über Ihren Darm?

Cryan: Wenig, wie ich gestehen muss. Ich habe bisher der Versuchung widerstanden, meine eigene Darmflora zu analysieren. Natürlich weiß ich, dass dort eine vielfältige Gemeinschaft von Mikroben wohnt. Aber ich bin eher der Typ Hausbesitzer, der seine Mieter, solange es ihnen gut zu gehen scheint, nicht ständig überwacht.

SPIEGEL: Sind Sie nicht neugierig? Das Mikrobiom, die Gesamtheit der uns besiedelnden Mikroben, ist schließlich Ihr Forschungsgebiet.

Cryan: Es mag Sie erstaunen, aber es ist gar nicht so klar, was ich mit den Informationen über mein Mikrobiom eigentlich anfangen könnte. Das gibt Ihnen einen Eindruck davon, wo dieses Forschungsfeld steht: Es gibt viel Aufregung. Es wird immer klarer, dass die Darmmikroben eine wesentliche Rolle sowohl für unsere Gesundheit wie auch in vielen Krankheitsprozessen spielen. Aber wirklich verstanden haben wir diese Rolle noch nicht.

SPIEGEL: Sie haben ein Buch über das Mikrobiom veröffentlicht. Sie beschreiben es darin als unerhört komplexes Gefüge, das in ständigem Austausch mit unserem Darmgewebe, mit unserem Immunsystem und unserem Gehirn steht. Wie soll man sich das vorstellen: Ist das Mikrobiom ein weiteres Organ, das von der Medizin nur lange Zeit übersehen wurde?

Cryan: Ja, einige Leute sprechen von einem Organ. In meinen Augen ist das Mikrobiom sogar noch etwas viel Größeres. Denn vergessen Sie nicht: Die Bakterien waren zuerst da, wir kamen erst viel später. Wir neigen dazu, uns vorzustellen, die Mikroben hätten sich in unserem Körper eingerichtet. Aber in Wirklichkeit ist es genau umgekehrt: Wir haben uns in ihrer Welt eingerichtet.

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Weiterlesen: SPIEGEL Nr. 33/2019, S. 94 - und hier

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ich bin seit jahren geradezu fasziniert von den an die interessierte öffentlichkeit dringenden forschungsergebnissen zum umfassenden phänomen des darms und des ihn besiedelnden mikrobioms, das sich in jedem menschen tummelt. ob es sich dabei tatsächlich um ein "zweites gehirn" handelt sei mal dahingestellt - auf alle fälle beeinflusst der darm und seine "bewohner" unser gehirn, unser denken und unsere gefühle, besonders aber auch unser immunsystem.
  • schon vor 5 jahren habe ich mich in meinem alten inzwischen geschlossenen blog in 3 umfassenden posts damit beschäftigt (nachzulesen im rss sinedi2-archiv hier und hier (und dort auf den seiten jeweils scrollen und mit text-keywörtern suchen ...)
hier im neuesten spiegel-interview mit professor cryan finde ich besonders diese aussage hochinteressant:
  • "In meinen Augen ist das Mikrobiom sogar noch etwas viel Größeres. Denn vergessen Sie nicht: Die Bakterien waren zuerst da, wir kamen erst viel später. Wir neigen dazu, uns vorzustellen, die Mikroben hätten sich in unserem Körper eingerichtet. Aber in Wirklichkeit ist es genau umgekehrt: Wir haben uns in ihrer Welt eingerichtet."
das kann ja eine regelrechte "revolution" (cryans neuestes buch heißt: "the psychobiotic revolution") in der denke und in den einschlägigen wissenschaften auslösen - zumindest ein größeres paradigmen-beben. der mensch hat sich in der welt der kleinstlebewesen eingeschlichen und sie haben ihn für sich nutzbar gemacht - das mikrobiom hat sich des menschen bemächtigt - um selbst zu (über)leben - und hält damit menschliches leben von exemplar zu exemplar von "gene"ration zu "gene"ration am leben, von "mikrobioration" zu "mikrobioration" (oder so ähnlich) - immer weiter ...

und der mensch kommt erst allmählich diesen lebensspendern auf die spur, mit denen er durchaus eher eine partnerschaftliche face-to-face-ebene anstreben sollte, denn die chemische massenausrottung dieser spezies hat die medizinische und pharmakologische wissenschaft ja bisher zu genüge betrieben - aus sogenannten "prophylaxe"-und "gesundungs"- bzw. "hygiene"-bestrebungen heraus.

okay - der mensch wird immer "gesunder" und widerstandsfähiger und älter an lebensjahren - wenigstens in der westlich industriellen hemisphäre - aber er schleppt dafür eine vielzahl von rätselhaften unverträglichkeiten und minivergiftungen mit sich herum, die diese neu erworbene lebens"qualität" oft negativ beeinflussen.

was der mensch erst einmal nicht kennt, bekämpft er - und mit der bekämpfung krankmachender kleinstlebewesen im mikrobiom hatte er da sicherlich auch zunächst "recht" - und damit wurde ja zum beispiel das alte "kindbettfieber" besiegt, das von den ärzten übertragen wurde, die sich erst nach der operation oder der geburtshilfe die hände säuberten - doch ist der mensch insgesamt da ziemlich holzschnittartig und hemdsärmelig aus purer unwissenheit und "blindheit" ans werk gegangen und hat die gutartigen und lebenswichtigen mikrobiom-stämme gleich mit entsorgt - was dann in der summe beispielsweise zu allerhand allergien, krankenhauskeimen und im schlimmsten falle zur sepsis und zu bösartigen tumoren führen kann - eben weil das bio-"gleichgewicht" einseitig gestört wurde - und auf einer immer schiefer werdenden ebene gibt es irgendwann keinen halt mehr ...

diese neuartigeren entdeckungen zum mikrobiom und den milliarden kleinstlebewesen in unserem darmtrakt (ja - wir sind tatsächlich viele ...) sind für mich auch so spannend, weil sie ja vielleicht viele fragen zur homöopathie und naturheilkunde - vielleicht als anstachelung und als futterköder für einzelne kleinstlebewesen - löst - und weil überhaupt einige grenzen zu "esoterischen" beobachtungen hierin eine "erklärung" finden könnten.

zum beispiel wenn jesus im neuen testament in der alten antiken bildersprache die "bösen geister" austreibt - und in der bekannten geschichte von der "heilung des besessenen von gerasa" (z.b.: mk 5, 1-20) auf einen mann trifft, der auf die frage: "wie heißt du?" antwortet mit: "mein Name ist 'legion'; denn wir sind viele". und diese "dämonen", diese "vielen" (oder waren es bestimmte mikrobiomstämme) schlugen jesus einen 'deal' vor: "lass uns doch in die schweine hineinfahren" (die in der nähe futter suchten). jesus stimmte dem zu, und darauf verließen die 'unreinen geister' den menschen und fuhren in die schweine und die herde stürzte sich den abhang hinab in den see. ...

sind nicht diese "dämonen- und teufelaustreibungen", diese formen von exorzismus, vielleicht ja unchemische magneto-hypnotische beeinflussungen und umprogrammierungen negativ wirkender kleinstlebewesen, die sich von jesus oder dem schamanen oder dem medizinmann oder dem heilpraktiker "erspüren" und beeinflussen lassen...?

okay - vielleicht geht da ein wenig mit mir meine fantasie durch - aber das im interview mit professor cryan angeschnittene weltbild bietet vielen "unwissenschaftlichen" phänomenen mit einem schlag vielleicht neue erklärungsmuster, die bisher als absurd galten. zumindest unsere begrifflichkeiten von "sauberkeit" und "sterilität" - und damit auch die wissenschaftlichen grundfeste von "richtig" und "falsch" - müssen ja ganz neu überdacht und viel defiziler durchdekliniert werden und sicher auch die chemotherapie-torturen bei einigen krebs-erkrankungen oder nur einem krebs-verdacht.

eine ganze reihe von ethischen fragen zu leben und tod und wohlverhalten werden da angerissen: mit dem tod des menschen stirbt "beileibe" nicht seine mikrobiom-zusammensetzung und all die kleinstlebewesen, die ihn besiedeln: sie ziehen in einem anderen "wirt" ein oder verteilen sich auf andere "wirte": das erbteil im leben besteht also nicht mehr nur aus dem genetischen fingerabdruck und eventuell dem spar- und grundbuch, sondern auch aus dem, was wir von unseren altvorderen immer wieder zurückreichend über jahrmillionen aber auch direkt im geburtskanal unserer mütter als mikrobiom individuell zusammengestellt eingesiedelt bekommen - und was uns abwehrkräfte und gesundheit, aber auch bestimmte schwächen und "ererbte" krankheiten mitgeben kann - was wir aber mit einer vielleicht ausgeklügelten diät beeinflussen können: schon jetzt formuliert cryan ja den begriff "psychobiotika" statt "psychopharmaka", was genau in diese richtung weist.

aber auch für die hier schon oft andiskutierten phänomene zur existenz und dem mischleppen und zum offenmachen von familiengeheimnissen und dem transgenerationalen erb"gut" ergeben sich ganz neue aspekte.  

einfach fantastisch - 

und dazu sei noch - in allem übermut - eine kleine passage aus dem "friedensevangelium der essener" zitiert, angeblich teil einer schriftrolle aus qumran am toten meer, das wohl heute im vatikan gehortet wird, in der übersetzung von dr. edmond bordeaux székely, verlag bruno martin - 12. auflage verlag neue erde, 2015:

...und Jesus sprach:
..."Sucht nicht das GESETZ in den Schriften, denn das GESETZ ist LEBEN, während die Schrift tot ist. 
Wahrlich, ich sage Euch, Moses erhielt die GESETZE nicht aufgeschrieben von GOTT, sondern durch das LEBENDIGE WORT. 
DAS GESETZ IST DAS LEBENDIGE WORT DES LEBENDIGEN GOTTES AN LEBENDIGE PROPHETEN FÜR LEBENDIGE MENSCHEN.
IN ALLEM LEBENDIGEN IST DAS GESETZ.
Ihr findet es im Gras, im Baum, im Fluss, im Berg, in den Vögeln des Himmels, in den Fischen des Meeres; doch sucht es hauptsächlich in Euch selbst. Denn wahrlich, ich sage Euch, alle LEBENDIGEN DINGE sind GOTT näher als die Schrift, die ohne LEBEN ist. So machte GOTT DAS LEBEN und alle LEBENDIGE DINGE, dass sie durch das EWIGE WORT die GESETZE des WAHREN GOTTES den Menschen lehren können. GOTT schrieb die GESETZE nicht auf Buchseiten, sondern in Eure HERZEN und Euren GEIST. Sie sind in Eurem Atem, Eurem Blut, Euren Knochen, in Eurem Fleisch, Euren Eingeweiden, Euren Augen und Ohren und in jedem kleinsten Teil Eures Körpers. Sie sind gegenwärtig in der Luft, im Wasser, in der Erde, in den Pflanzen, in den Sonnenstrahlen, in den Tiefen und Höhen. Sie sprechen alle zu Euch, damit  Ihr die SPRACHE und den WILLEN des LEBENDIGEN GOTTES verstehen könnt..." 

(aus: "Das Friedensevangelium der Essener", Teil der Schriftrollen von Qumran am Toten Meer, heute im Vatikan, in der Übersetzung von Dr. Edmond Bordeaux Székely, Verlag Bruno Martin)


ein äußerst sehenswertes video dazu von "arte" : "der kluge bauch - unser zweites gehirn" findest du dazu hier zum preis von 9,99 - oder zum kostenlosen ansehen vielleicht als prime-kunde von amazon 

... und diese videos habe ich auch noch dazu für dich entdeckt:





begegnung im hier & jetzt - mit dem ganz anderen

den schleier lüften

Mystik ist Politik


von Claus Eurich - interbeing-blog

Geläufig ist die Trennung zwischen Kampf und Kontemplation, zwischen Spiritualität und Alltagspraxis, zwischen einem mystischen Weltzugang und der Gestaltung des gesellschaftlichen und kulturellen Raumes, den wir Politik nennen. Doch das jeweils eine ist komplementärer und damit untrennbarer Teil des anderen. Beide gelangen erst im Licht des Miteinander zu wahrer Reife. Und so lässt sich sagen: Der mystische Lebensstil ist politisch in höchstem Maße! 

Er steht als unüberbietbares Aufbruchs- und Umkehrzeichen im nihilistischen Getriebe der Gegenwart. An ihm prallen die Obszönitäten einer Macht-, Haben- und egobesessenen Welt ab, in der „Sachzwänge“ den Menschen unterwerfen und ihn gleichzeitig zum Anhängsel und Diener von Maschinen machen. Durch ihn beginnt „der Himmel“ sich zur Erde zu öffnen, verschmelzen Transzendenz und Immanenz, Zeit und Ewigkeit. Mystik, recht verstanden, ist die gelebte Beziehung sowohl zum Raum des Transzendenten als auch zum planetarischen Leben, das uns umgibt. Sie setzt die Kraft frei, die zur Synthese aller Aktivität führt.

Das scheint nicht ohne Risiko und vor allem nicht spannungsfrei für sich entsprechend ausrichtende und lebende Menschen. Jederzeit müssen sie damit rechnen, von ihrer Mitwelt miss- oder gar nicht verstanden zu werden. Denn die innere Lebenshaltung und daraus resultierende Alltagsorientierungen und -entscheidungen werden oft dem widersprechen, was man gemeinhin als Normalität definiert. Und nur selten lässt sich dieses Unverstandensein in der Sprache des Alltags auflösen. Wem die Berührung aus dem Raum des Numinosen und Geheimnisvollen wesensfremd ist, dem bleibt wohl auch der Versuch unverständlich, dieses Berührtsein zu erklären. Er wird als Un-Sinn zur Seite schieben, was doch erst den Menschen vom kleinen Ich zum großen Selbst erhebt – nämlich die Verwiesenheit auf das Transpersonale und Transzendente.

Mystischer Lebensstil vollzieht sich als ein fortwährendes Ringen; mit der Mitwelt, mit unserem „Innenraum“, mit sich selbst. Das zu bestehen, ist nicht ohne eine Grundhaltung des Loslassens denkbar; loslassen im Hinblick auf Macht und Verfügenwollen über andere; loslassen von Gewohnheiten, die der Freiheit des Augenblicks entgegenarbeiten; loslassen dessen, was sich vor die Freiheit des Geistes schieben will. Dieses Loslassen wendet sich gegen mannigfache Formen der Instrumentalisierung von Leben und Handeln. Es zeigt und beweist sich als gelebter Widerstand gegen jede instrumentelle Vernunft und daraus erwachsener Ungerechtigkeiten und lebensfeindlicher Haltungen. Ihm entspringt schließlich jene Gelassenheit, die es braucht, um die Relativität dessen zu erkennen, was die Tagesordnung dieser Welt uns als Wichtigkeiten vorzuschreiben bemüht ist.

Dankbarkeit und Ehrfurcht prägen eine entsprechende Zuwendung zum Leben. Diese führt in ein Tun, ohne zu erniedrigen und ohne sich in gebückter Haltung zu bewegen. Im Gegenteil. Sie richtet auf und stellt den Menschen in eine partnerschaftliche Beziehung mit dem universalen und transzendenten Du.

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ich behaupte ja, auch beim surfen im internet führt uns manchmal eine spirituelle kraft - ob von außen oder von innen, sei mal dahingestellt: ganz zufällig, bei irgendeiner stichwortsuche, streifte ich den "interbeing"-blog von claus eurich - und war und bin ganz angetan von seinen texten dort: irgendwie mitten im leben stehend - und trotzdem "das andere" mitspüren, das numinose, oder auch unseren "planetarischen" kern, unsere "planetarische" herkunft, anders noch als der etwas abgenudelte "astralleib" der steiner-anthroposophen - mitten im "normalen" alltag - und mit fühl- und nachvollziehbarem fakt gefüllt...


wo wir doch wirklich selbst, wenn wir es mal durchdeklinieren, durchaus auch irgendwie "planetarischen" ursprungs in unserem jetzigen soseins sind, als wesen auf einem planeten im all - und unsere genealogie letztlich weit in den raum hineinrakt, was wir im alltag, im hier & jetzt, gern einfach ausblenden, obwohl wir davon massiv abhängig und beeinflussbar sind ... 

nicht etwa durch diese banalen massenblatt-horoskope und durch billige knobel-astrologie, sondern durch kräfte, die noch gar nicht so recht ge- und erfasst worden sind und vielleicht auch "wissenschaftlich" unerklärlich bleiben - durch konstellationen unserer schwerkräfte und einer vielleicht magnetisch aufgeladenen aura und durch unsere innerpsychisch-genetischen ge- und bestimmtheiten - und durch die tatsache, dass z.b. durch den vagus-nerv eine bisher kaum erforschte wechselseitige (!) kommunikationsstruktur besteht zwischen den hirn-zellen und dem aus millionen bzw. milliarden mikroorganismen bestehenden mikrobiom im bauch - dem sogenannten "bauchhirn". 

und diese mikroorganismen sind mit ihrem einzelwissen und ihren einzelfunktionen alle schon viele hunderttausend jahre alt und entwickelt und angepasst... - die nicht etwa alle bei unserem physischen tod auch in ihrer individuellen zusammensetzungs-mixtur einfach absterben, sondern "weiter"- und "über-leben" und einen neuen "wirtsleib" besiedeln - immer weiter  - und so durchaus etwas von "ewigem leben" und "ewigkeit" und "seele" mit ausmachen können...

  • also: "es gibt mehr ding’ im himmel und auf erden, als eure schulweisheit sich träumt, horatio."
hamlet, 1. akt, 5. szene - hamlet, william shakespeare