"
Posts mit dem Label nazis raus werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label nazis raus werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

#nazis raus - aber wohin damit ...

click here



also - margarete stokowski ist an sich schon eine begnadete kolumnistin, an der sich die geister - auch und gerade gendermäßig [kann man das so sagen ... ???] - oftmals scheiden - und die schon viele verrisse über sich hat ergehen lassen müssen - und einige #hashtags und shitstorms und wie das auch immer alles im sozial-netzwerk-sprech heißen mag ...: aber - da wollte ich ja drauf hinaus: - wo sie recht hat hat sie recht: und sie scheint vorm schreiben ihre stifte immer mit dem anspitzer zu bearbeiten: jede mine zu ihrer schreibe ist so spitz und scharf wie ein skalpell - mitten ins leben ... - jedoch ohne spitzfindig zu sein (auf "spitzfindig" komme ich später noch mal zurück ...).

und nun hat sie endlich mal die hanebüchenen verirrungen in den kommentaren zu einem privaten zwei-worte-tweet (!) der tv-journalistin nicole diekmann "nazi's raus" [click dazu auch hier in diesem blog] aber so etwas von seziert mit ihrem schreibskalpell, dass ich ihr nur dankbar sein kann:

besonders fällt mir wieder auf, was für gefährlichen schmarren die "welt" mit ihrer redaktions-mann*schaft daraufhin abgelassen hat - oder aus marktstrategischen gründen ablassen musste - frau stokowski schreibt: 
Auf "Welt Online" hieß es, die "Nazis raus"-Parole sei "grundgesetzwidrig": Der Autor Richard Schröder schaffte den beachtlichen Dreh, von der Tatsache, dass Nazis grundgesetzwidrig sind, umzuschwenken auf die Idee, "Nazis raus" zu sagen sei "wörtlich genommen" eine "Aufforderung zum Verfassungsbruch", weil hier nahegelegt würde, Nazis sollten ins Ausland verbannt werden, was doch juristisch gar nicht möglich sei in Deutschland. Außerdem behauptete Mathias Döpfner , der Spruch "Nazis raus" würde "den Nationalsozialismus verharmlosen, damit den Holocaust minimieren", ohne jegliche Erklärung, auf welch magische Art das nun wieder funktionieren soll. ... und ... Von einem "schwarzen Tag für die Demokratie" schrieb Ulf Poschardt in der "Welt", als sei nicht jeder Tag ein schwarzer Tag für die Demokratie, an dem die AfD im Bundestag hetzt oder Menschen aufgrund von Aussehen oder Herkunft auf der Straße angegriffen werden.

ich glaube immer noch, dass sich der gute axel springer im grabe umdrehen würde, wenn er solche spitzfindigkeiten und "entschuldigungen" und rechtfertigung rechten gedankenguts für nazis überhaupt in seiner "welt", dem "intellektuellen" flaggschiff seines imperiums mit seiner sprichwörtlichen israel- und juden-euphorie lesen müsste ...

in der "welt" - ich deutete das auch in meinem "nazi-raus"-beitrag schon an - erlebte ich bis zu meiner abrupten kündigung meines "'welt'-gold plus"-abos - wegen chronischer und herabsetzender "68er-phobie" zum 50-jährigen fast der gesamten redaktions-crew - dort neben vielen "konservativ"-grenzwertigen kommentaren und "meinungen" (henryk m. broder z.b.) besonders in den leserbrief-meinungsforen unter einschlägigen artikeln ein jeweiliges abbrennen regelrechter rechts-populistischer vielschreiber-feuerwerke - so dass ich immer noch dachte, das müsste diesem hehren blatt doch eigentlich peinlich sein - aber wo ich auch jetzt von frau stokowski z.b. diesen unmöglichen kopsterbolter lesen muss: "die 'Nazis raus'-Parole sei "grundgesetzwidrig" ('welt'-autor richard schröder) wird mir angst und bange um dieses große meinungs-leitmedium - und ich finde, mit solchen kloppern kommt man dem "spiegel"-skandal um claas relotius auf eine andere art - nämlich des redaktionellen verrats einer früher durch und durch lesenswert breit-liberal aufgestellten ausrichtung - recht(s) nahe ...

es ist erstaunlich, wie man sich diesem rechts-populistischen pöbel, der sich da in den leserforen versammelt hat, schritt für schritt mit immer spitzfindigeren mitteln anbiedert, um dieses "volk" wohl als feste leserschaft zu rekrutieren und eine "seriöse" heimstatt zu bieten ... - sich selbst und den lesern vorgaukelt, als sei die "welt" nun das letzte medium "jenseits aller 'lügenpresse'" ...

ich bin froh - dass ich mich aus diesen fängen verabschiedet habe - und nun einen großen bogen um alle "welt"-seiten und-medien mache - auch wenn mir das wegen der überragenden typografisch-layoutmäßigen aufmachung schwergefallen ist ... 

aber man kann eben jeden mist auch schön verpacken ... 

nix für ungut - und chuat choan ...



# nazis raus

Hass im Internet

Ein "# nazis raus" und seine Folgen

Eine ZDF-Reporterin erhält massenhaft Mord- und Vergewaltigungswünsche. Sie hatte gewagt, eine demokratische Selbstverständlichkeit auszusprechen. Ein Kommentar 

Von SEBASTIAN LEBER | Tagesspiegel

  • Seit sechs Tagen wird sie auf Twitter mit Hass überzogen. Männer wünschen ihr, sie möge vergewaltigt, verstümmelt, erschossen werden. Gemäßigtere nennen sie "Abfall", der entsorgt gehöre.

Was sich Nicole Diekmann, Korrespondentin aus dem ZDF-Hauptstadtbüro, zuschulden kommen ließ? Sie hatte zunächst auf ihrem privaten Twitter-Account am Neujahrstag zwei Wörter gepostet, die eigentlich eine demokratische Selbstverständlichkeit sind: “Nazis raus”. 


Die ZDF-Journalistin Nicole Diekmann. S!|art-graphic nach einem ZDF-screenshot


Der Spruch wird seit mehr als 30 Jahren von Menschen benutzt, die nicht wollen, dass Nationalsozialisten in Deutschland je wieder Macht erlangen. Er ist eine Entgegnung auf die rechtsradikale Parole “Ausländer raus”, wurde nach den Morden von Mölln und Solingen gerufen, auch bei Gerhard Schröders “Aufstand der Anständigen” im Jahr 2000 und immer wieder am Wegesrand von Märschen Rechtsradikaler, die in Deutschland eine Diktatur errichten wollen.

“Nazis raus” bedeutet: Nie wieder Faschismus. Es ist ein Bekenntnis zum Grundgesetz, zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung, ja zur Bundesrepublik Deutschland an sich. Wer sollte sich von so einem Spruch angesprochen und angegriffen fühlen, außer vielleicht ein Nazi?

Dass eine Journalistin für ihre Haltung, die zum Glück auch 2019 einen gesellschaftlichen Grundkonsens widerspiegelt, Hass erfährt, sagt womöglich etwas über Diskursverschiebungen der vergangenen Monate aus. Vor allem aber über die Drastik, mit der Rechtsextreme virtuell, oft im Schutz der Anonymität, gegen Demokraten vorgehen.

Wie umgehen mit dem Shitstorm?

Ähnliche Hetzkampagnen gab es zuletzt gegen die SPD-Politikerin Sawsan Chebli oder die Moderatorin Dunja Hayali. Der Journalist Richard Gutjahr hat bei der jüngsten re:publica eindrucksvoll beschrieben, wie er selbst gegen Hetzer vorgeht. Andere Opfer versuchen sich zu schützen, indem sie vorübergehend ihre Accounts in sozialen Netzwerken deaktivieren, also untertauchen in der Hoffnung, dass der "Shitstorm" vorüberzieht.

Nicole Diekmann entschloss sich für einen anderen Weg: Sie veröffentlichte einige der Kommentare und antwortete mit Ironie. Dadurch wurde es noch viel schlimmer. Denn neben Gewaltfantasien bekam Diekmann auch Reaktionen von Nutzern, die versuchten, sie in absurde Diskussionen zu verwickeln. Einer fragte: "Was ist denn für Sie ein Nazi?" Als ob das Wort nicht für sich stände. Um zu zeigen, wie albern die Frage ist, antwortete Diekmann: "Jede/r, der/die nicht die Grünen wählt."

Ich habe gelacht, als ich auf Twitter die clevere Antwort las. Und war erschrocken, als ich feststellen musste: Rechte verbreiteten ihren Witz weiter, behaupteten aber allen Ernstes, die Journalistin würde es tatsächlich so meinen. Und noch irrsinniger: Andere glaubten das. So geriet der Tweet in Kreise, die für Argumente überhaupt nicht mehr zugänglich sind: die Blase der Verschwörungstheoretiker. Eine Blase, in der Menschen an Chemtrails und Freimaurer im Bundestag glauben oder die behaupten, beim Anschlag vom Breitscheidplatz habe es 2016 gar keine Toten gegeben, weil die ganzen blutüberströmten Menschen eigentlich vom Staat bezahlte Schauspieler waren… Mit den Menschen in dieser Echokammer kann man nicht diskutieren, in diese Echokammer dringt keine Vernunft ein, dringt nur sehr viel Hass heraus.

Man kann nur hoffen, dass die Journalistin von ihrem Umfeld alle erdenkliche Unterstützung bekommt, auch von den Kollegen.

# nazis raus.
auch im stadion gilt: # nazis raus - bundesligaclubs solidarisieren sich mit nicole diekmann - nach einem foto von imago (sportbuzzer)
________________________


ich möchte mich dem slogan von nicole diekmann anschließen und mich voll & ganz solidarisieren - als 72-jähriger linksgrünversiffter alt-68er: nazis raus !!!

dazu gab es ja auch schon beispielsweise die "unteilbar"-demonstration im vergangenen herbst, als mehr als 250.000 menschen ein gemeinsames zeichen für solidarität und gegen rechte hetze gesetzt haben.

ja - aber es muss wohl wieder einmal "ein ruck durch deutschland" gehen: denn es ist die aufgabe aller demokraten, lautstark dagegen zu protestieren und den rechten nicht die meinungshoheit zu überlassen: 
# nazis raus aus den behörden, 
# nazis raus aus der bundeswehr und polizei - und 
# nazis raus aus den parlamenten - und ich meine auch: 
# nazis raus aus den leserbrief-meinungsforen der medien, die dort nur noch mehrheitlich einseitig geflutet werden ...

___________________________________________

meinungsmanipulation in den leserbrief-foren 

die meinungsforen unter den infragekommenden zeitungs-onlineartikeln werden inzwischen nach meinen unmaßgeblichen beobachtungen von 70 - 80% rechtspopulistischen vielschreibern - wahrscheinlich auch unter einsatz von meinungsmachenden algorithmengesteuerten bots dominiert - die tatsächlich wie in einer blase massenhaft mit immer gleichen argumenten aber mit unterschiedlichen meist rüden texten völlig einseitig operieren ..., und wo beispielsweise unter dem größtenteils einschlägig zynischen "meinungs"-geschwafel eines henryk m. broder in der "welt" in der regel binnen 120 bis 180 minuten mit bis zu 300-400 "leser" ihm fast ausnahmslos beifall zollen - und ihn euphorisch mit "weiter so" wie einen "messias" feiern...

ich habe auch deshalb mein "'welt'-gold plus"-abo letzte woche nach über einem jahr gekündigt - aber auch, weil ich bei anderen "welt"-redakteuren immer öfter mit einer regelrechten "68er-phobie" - über das ganze 50-jährige "jubiläums"jahr verteilt - konfrontiert wurde ... - unterbrochen allerdings mal von einem interview von stefan aust mit gretchen dutschke - aber wohl mehr unter sozialen aspekten und aus alter verbundenheit - und vielleicht unter der prämisse, den einschlägigen "welt"-lesern eine wasserstands-meldung zu geben, wie die witwe von rudi dutschke  nach all den jahren in freud und leid immer noch tickt ...

ich erlebe diese ad-hoc-kündigung meines "welt-abos" wohl so ähnlich, wie der robert habeck seinen ausstieg aus facebook und twitter ... - als befreiungsschlag und als neues durchatmen ...

ich hatte die "welt" seinerzeit abonniert, um mich - wie oben beschrieben - als alt-68er im "reifen" alter "umfassend" und eben nicht einseitig ausschließlich durch "taz" und "spiegel" usw. zu informieren - allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, eben sporadisch mit solchen verrissen meiner generation und meiner persönlichen wurzeln konfrontiert zu werden - wenn ich mich mal in den foren äußerte und meine für die mehrheit der leserschaft sicherlich "exotische" minderheitenmeinung kundtat, erntete ich meist hohn & spott - von wegen: "meinungsforum" der leser-"community": es ist einfach unmöglich, von leuten, die einen falsch verstehen wollen, richtig verstanden zu werden. und da will man gar nicht "meinungen" austauschen und bewerten und stehenlassen können - sondern da will man lediglich den jeweiligen meistens oft verquer daherkommenden rechts-populistischen mainstream bestätigt bekommen und gesinnungskameraden rekrutieren ... - und sich vergewissern: "wir werden immer mehr" 

und ich muss mich und meine generation ja nicht darüberhinaus auch noch von den machern, die mir ihre meinung gegen knete - in einem zugegeben: hervorragenden layout - verkaufen wollen, auch noch beleidigen und desavouieren lassen  - und deshalb: so long - und ich werde auch mit meinen "clicks" zu den seiten und artikeln des "welt"-imperiums eisern sparen: andere mütter haben auch schöne töchter ...

und trotzdem nix für ungut - und chuat choan