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und jetzt bist du wieder dran... ping-pong-politik: westen - iran

Konflikt zwischen USA und Iran 

Die Zeichen stehen erst einmal auf militärische Zurückhaltung

Von Christoph von Marschall | Tagesspiegel


Der Raketenangriff des Iran auf US-Stützpunkte ist – so paradox es scheint – ein Zeichen der Deeskalation. Beide Seiten wahren ihr Gesicht. Ein Kommentar.


© DPA/AP/VAHID SALEM

Iran sendet mit seinem Vergeltungsschlag auf US-Stützpunkte im Irak widersprüchliche Botschaften – alles in allem aber ein Signal der Deeskalation. Als hätten sie sich abgesprochen, betonten Außenminister Mohammed Dschwad Sarif und Präsident US-Präsident Donald Trump nach den Raketenangriffen: Wir wollen keine Zuspitzung, schon gar nicht offenen Krieg.

Nun besteht die Chance, den riskanten Konflikt zwar nicht zu befrieden, aber auf ein niedrigeres Niveau von Nadelstichen und Feindseligkeiten zurückzuführen, das sich diplomatisch unter Kontrolle halten lässt.

Einerseits wollte Iran den USA einen starken Schlag in dem unerklärten Kleinkrieg versetzen, um dem Volkszorn über die Tötung von ihrem General Qassem Soleimani Ausdruck zu verleihen. Andererseits war Teheran darauf bedacht, amerikanische Opfer zu vermeiden, um keinen US-Gegenangriff zu provozieren und es Präsident Trump zu ermöglichen, nicht erneut militärisch zu reagieren.

Iran hatte die Regierung in Bagdad vorab über mögliche Ziele informiert – wohl wissend, dass damit das US-Militär im Irak vorgewarnt war und sich schützen konnte. Tatsächlich gab es keine amerikanischen Opfer.

Angriff auf US-Botschaft war Überschreiten der „roten Linie“

Ein Signal der Stärke waren die Mullahs ihrer Bevölkerung schuldig, auch aus Selbsterhaltungstrieb angesichts der Massenproteste in den Wochen zuvor wegen Wirtschaftskrise und steigenden Benzinpreisen. Erstmals feuerte der Iran Dutzende Raketen vom eigenen Boden auf US-Ziele und bekannte sich dazu. Zuvor hatte er in der Regel verbündete Schiitenmilizen im Irak, in Syrien, im Libanon zuschlagen lassen und unterstützt, aber die eigene Verwicklung abgestritten.

Zwei der vielen Botschaften in den jüngsten Feindseligkeiten beunruhigen und stellen Teherans ansonsten wohlüberlegte Risikoabschätzung infrage. Vor den Militärstützpunkten hatte der Iran eine US-Vertretung attackiert. Der vorsätzliche Angriff auf diplomatische Niederlassungen ist ein Tabu im Völkerrecht. Der Überfall auf die US-Botschaft in Bagdad war der entscheidende Schritt in der jüngsten Eskalation. Die Mullahs mussten wissen, welche Emotionen dies mit Blick auf die traumatische Besetzung der US-Botschaft in Teheran 1979 auslöst. Dennoch hat Teheran erneut diese „rote Linie“ überschritten.

Zweitens entschied sich der Iran bei der Zielauswahl der Raketenangriffe für Stützpunkte, auf denen neben irakischem und US-Militär Soldaten europäischer Länder stationiert sind, die Teheran in diesem Konflikt auf seine Seite ziehen möchte. Darunter die Bundeswehr. Oder ist es umgekehrt: Die Mullahs kalkulieren kühl und zutreffend, dass Deutschland sich selbst dann nicht gemeint fühlt, wenn seine Soldaten mit Raketen beschossen werden? Das wäre erst recht beunruhigend.

Beide Seiten wahren ihr Gesicht

Für den Moment gönnen sich der Iran und die USA gegenseitig Gesichtswahrung. Trump hat einmal scharf zugeschlagen und kann nun gelassen bleiben. Er bekräftigt, er werde nicht zulassen, dass der Iran Atomwaffen baut. Auf einen besseren Vertrag mit diesem Ziel sollten Berlin, Paris und London ihre Diplomatie konzentrieren. Die Mullahs können behaupten, sie hätten mit Stärke reagiert. Zugleich haben sie US-Opfer vermieden, was sie nach innen mit der Propagandalüge verdecken, sie hätten 80 US-Bürger getötet. Im Mittleren Osten gehören solche Vexierbilder, die man analytisch entwirren muss, zur Tagesordnung. Westliche Öffentlichkeiten sind weniger geübt im Enträtseln.

Risiken bleiben. Voran die Frage, ob der Grund für den Absturz eines ukrainischen Flugzeugs bei Teheran während der Angriffe technisches Versagen war, wie der Iran vorschnell behauptet, oder ein versehentlicher Abschuss beim ersten Masseneinsatz der iranischen Raketen? Nach den vielen Toten durch eine Panik bei den Trauerzeremonien für Soleimani wäre dies ein schwerer Rückschlag für den Iran mit unkalkulierbaren Folgen. Im Ukrainekrieg hatte der Abschuss eines Passagierjets durch prorussische Milizen die internationale Stimmung gegen Moskau gewendet. Auch die inneren Machtkämpfe in Teheran bleiben eine Gefahr für die Entspannung. Ajatollah Chamenei kündigt, anders als Außenminister Sarif, weitere Racheakte an.

Dennoch, fürs Erste stehen die Zeichen auf militärische Zurückhaltung. Eine selten gute Nachricht vom Golf.

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stuttmann-cartoon aus dem tagesspiegel



wach ich oder träum ich - gestern hatte ich noch so ein flaues gefühl im bauch - mit der angst: "es gibt krieg" - und es riecht alles wie damals beim ausbruch des 1. weltkrieges, als bündnisse die verschiedenen staaten gegenseitig mit hineinzogen, weil sie ihren "verpflichtungen" und ihrem "nationalstolz" nachkommen mussten.

und das war vorgestern ja ähnlich: wer tummelt sich da alle im nahen osten: amis, deutsche, trump und die russen, engländer, erdogan und seine truppen, die kurden, syrer, libanesen, is-reste, israel, die palästinenser, hisbollah, schiiten, sunniten, die saudis, iran, irak und und und... - und jeder ist irgendwem irgendwie verpflichtet oder eben spinnefeind - je nach gusto und tagesform und taufbecken.

und heute dann - hat irgendein schiedsrichter (und wenn auch der von ganz ganz oben) das spiel erst einmal wieder abgepfiffen: 1:1 - zumindest halbzeitpause - nach schwachem spiel...

obwohl ich ja darüber eigentlich glücklich sein sollte bin ich mittlerweile schon so public-pervers, dass ich mich in meinen gefühlen dazu ziemlich verarscht vorkomme: 

  • mir scheint nämlich, als würden diese erdölproduzierenden länder aus angst vor den e-fahrzeugen allmählich die große muffe bekommen - und eben einfach mal kleine oder größere scharmützel verabreden, damit der preis an der tanksäule erst einmal noch stimmt - und es soll dein schaden lieber ölbruder nicht sein ...

da weiß der herr trump und sein geheimdienst ganz genau, wann der herr general soleimani auf dem flughafen von bagdad eintrifft - und welches von zwei bereitgestellten autos er denn auch besteigt - und schwupps, wird er dann gezielt zur rechten zeit im richtigen auto ungepanzert getroffen und auch getötet.

und während man den pöbel in iran aufhetzt zu wut und trauer und massenpanik, ob dieses erschröcklichen mordes - erfährt man hinter vorgehaltener hand, dass in gewissen einflussreichen kreisen im iran und im nahen osten eben bei jenem general soleimani der lack ziemlich gelitten hatte - und früher wohl viel mehr lametta gewesen sei... - will sagen: vielleicht hat man ihn auf höchster ebene "zur rechten zeit" zum abschuss freigegeben...

denn der "gegenschlag" der wütenden mullahs entpuppt sich bei näherer betrachtung eher als ein pusten mit wattebäuschchen: da nennt man dem "verhassten gegner" zeit & stunde & ziele & wann & wo & haste nicht gesehen... - und versichert sich gegenseitig, "wahrscheinlich" keinen krieg mehr zu wollen - kein wiederanpfiff für eine zweite halbzeit - schluss - aus - "erst einmal" - und vielleicht auch wieder verhandlungen wegen dem zu guter letzt von beiden seiten aufgekündigten atomabkommen...

trump hat wieder einen deal gemacht für seine tumbe krämerseele und kann sein frackingöl und frackinggas weiter teuer verkaufen - und die mullahs haben das volk wieder hinter sich gebracht, denn das war sauer wegen der amerikanischen sanktionen und ist eigentlich recht kriegsmüde und schob den mullahs die schuld zu für sein dahindarben...: alles wieder vorbei: das volk steht wie eine eins hinter den pfaffen und jubelt im zorn - und der trump hat einen tollen coup gelandet - und der ölpreis stimmt erst einmal wieder  - und ein bisschen schwund ist immer...

und dreht euch wieder um ...

pro "the new york times"



Plan von Donald Trump

US-Behörden sollen „New York Times“ und „Washington Post“ abbestellen

Immer wieder teilt US-Präsident Trump gegen kritische Medien aus. Nun setzt er zwei renommierte Zeitungen mit der Drohung von Kündigungen unter Druck.

Die „New York Times“ und die „Washington Post“ werden wegen ihrer kritischen Berichterstattung immer wieder zum Ziel von Angriffen von US-Präsident Donald Trump. Nun will das Weiße Haus, dass Bundesbehörden die beiden Publikationen künftig nicht mehr beziehen.

Eigenwerbung -
Die Wahrheit ist es wert...
„Die Abonnements über alle Bundesbehörden hinweg nicht zu erneuern, wird eine erhebliche Kostenersparnis für Steuerzahler bedeuten - Hunderttausende Dollar“, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Stephanie Grisham, am Donnerstag (Ortszeit) mit. Trump wirft den beiden Zeitungen und anderen Medien, die kritisch über ihn berichten, regelmäßig die Verbreitung von Falschnachrichten vor.

Kritiker beschuldigen Trump, einer der größten Verbreiter von „Fake News“ zu sein. Nach den Faktencheckern der „Washington Post“ hat Trump in seinen ersten knapp 1000 Tagen im Amt 13.435 falsche oder irreführende Aussagen getätigt.

Aus Grishams Mitteilung ging nicht hervor, wie Bundesbehörden konkret dazu gebracht werden sollen, die beiden Zeitungen nicht mehr zu beziehen. Das „Wall Street Journal“ berichtete unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter, das Weiße Haus arbeite daran, eine entsprechende Direktive umzusetzen.

aus: Tagesspiegel
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screenshut von "meiner" the new yort times


ach - es ist herrlich nun quasi exklusiv und "heimlich" etwas zu haben, was der präsident der vereinigten staaten von amerika und angeblich mehrfache milliardär donald john trump ab nun zu verschmähen gedenkt - und anweisung gegeben hat, dass auch die us-behörden den bezug der zeitung stoppen - und die zutändigen gremien überlegen noch, wie sie das umsetzen und bewerkstelligen...

ich habe nun seit über einem jahr ein online-abo der nyt  - gerade wegen der eskapaden dieses präsidenten - und dank des google-translators und seiner wirklich guten übersetzung (viel besser als die übersetzung z.b. des "the guardian") kann ich das auch gut und flüssig lesen.

besonders aber auch die "magazines" und die kulturnachrichten haben es mir angetan.

die usa - das ist zum glück ja mehr als als donald trump, der ja nun sogar seine mexico-grenzmauer an colorado vorbei hochziehen wollte, was aber fernab vom tatsächlichen grenzverlauf usa-mexico liegt. inzwischen meint er, das sei ein scherz gewesen ...

nun - trump spricht ja immer von den "fake news" der "new york times" und der "washington post", verbreitet aber andauernd ungenauigkeiten und redet im wahrsten sinne des wortes einfach nur viel "dummes zeug", korrigiert seine entscheidungen in sekundenschnelle (soldaten raus aus syrien - soldaten rein nach syrien, "um die ölfelder zu bewachen"...) und ist nicht so richtig informiert - wahrscheinlich weil er zu wenig zeitung liest - oder die falschen...

wann schicken die amis diesen mann endlich in die wüste - und lesen die zeitungen, die sie lesen wollen- und nicht die, die sie lesen sollen: "die wahrheit ist es wert".

ich empfehle ja deshalb ein digitales abo - das kann man auch mal "heimlich" - am präsidenten vorbei - lesen.

eine historische begegnung: "wie konntet ihr es wagen"... - update: die sorge des friedrich merz


Klimagipfel in New York

Als Greta Thunberg auf Donald Trump traf

Ein offizielles Treffen von Aktivistin Greta Thunberg und US-Präsident Donald Trump sollte es am Rande des Klimagipfels nicht geben. Nun sorgt eine kurze, ungeplante Begegnung der beiden für Schlagzeilen.


Der Moment dauerte nur wenige Sekunden, doch ein Video davon sorgt derzeit in den sozialen Netzwerken für Aufsehen und in zahlreichen Medien für Schlagzeilen: Am Rande des Klimagipfels in New York sind sich Greta Thunberg und Donald Trump begegnet.

Der US-Präsident kam unangekündigt zum Klimagipfel in New York. Als er gerade auf dem Weg in die Halle der Uno-Vollversammlung war, wurde er im Gang von Journalisten abgefangen und unter anderem zu einem möglichen Treffen mit Irans Präsident Hassan Rohani befragt. Nur wenige Meter entfernt stand zu diesem Zeitpunkt die 16-jährige Klimaaktivistin. Trump nahm keine Notiz von ihr. Thunberg blickte Trump mit ernster Miene hinterher.

Das Video von diesem kurzen Moment und ein passendes Gif von Thunbergs Blick wird in den sozialen Netzwerken vielfach geteilt.

"Wenn ein Bild mehr sagt als 1000 Worte, dann sagt dieses Gif 100.000", kommentierte beispielsweise die Nachrichtenseite "Now This". 

Das "New York Magazin" scherzte: "Greta Thunberg trägt mit ihrem sengenden Blick aus Versehen zur Erderwärmung bei." Und die US-Abgeordnete Sheila Jackson Lee teilte einen Tweet mit den Worten "Wir sind alle Greta Thunberg". (SPIEGEL)

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ich finde, diese kurze sequenz zeigt das ganze ausmaß dieses historischen dilemmas in der welt und in der epoche in der wir leben - ganz verkürzt und exemplarisch auf den punkt gebracht: und deshalb ist dieses dokumentations-"gif" - vom "guardian" gefischt - es wert, hier geteilt zu werden.

greta thunberg hatte gerade auf dem welt-klimagipfel ihre wutentbrannte rede über das nichtstun der weltpolitik in sachen klimaschutz gehalten - und ihre betroffenheit und ihre angst dort zum ausdruck gebracht - während herr trump diesen gipfel längst aus seinen terminkalender gestrichen hatte und durch abwesenheit und abstinenz seine haltung und meinung zur erderwärmung und zum klimaschutz zum ausdruck bringen wollte. 

und doch betrat er wie von geisterhand gesteuert die halle der uno-vollversammlung, eigentlich nur um am selben tag hier auf dem un-gelände eine eigene veranstaltung "zur religionsfreiheit" durchzuführen, die er wohlmit seinen getreuen selbst organisiert hat - wohl als eine art gegenpol-propaganda-veranstaltung... - und so traf er natürlich gewollt oder zufällig auf greta thunberg - und ignorierte sie - behandelte sie wie luft - und zeigte damit einmal mehr seine bodenlose ablehnung gegen alles - außer gegen sich selbst natürlich: und damit unterstrich er die aussage von greta thunberg ganz konkret: den weltpolitik-entscheidern geht die klimaproplematik im großen & ganzen sowas von am "ar..." vorbei, weil ihnen einfach das hemd näher ist als das sakko - sprich: das aktienportfolio und das bankkonto näher und wichtiger sind als diese kleine 16-jährige krakeelende wut-göre da aus schweden, die sich sorgen macht um ihre zukunft - und um die zukunft ihrer generation.
taz-karikatur, 25.09.19:
howdareyou 

und wer in diesem begegnungsaugenblick der beiden vielleicht derzeitig bekanntesten repräsentanten zweier diametral zueinander stehenden welt-überzeugungen sich wohl eher als der mensch mit der offensichtlicheren narzisstisch-autistischen störung offenbarte, das hat sich für mich wenigstens in dem moment deutlich bewiesen. es war fast so wie die begegnung von feuer mit wasser - oder von gut und böse...

und nach ihrer flammenden wutentbrannten rede auf dem klimagipfel
  • „wie konntet ihr es wagen, meine träume und meine kindheit zu stehlen mit euren leeren worten?“, fragte die schwedin mit tränen in den Augen. „wir werden euch das nicht durchgehen lassen ... die welt wacht auf, und es wird veränderungen geben, ob ihr es wollt oder nicht.“ - 
hat trump dann am montagabend seine meinung zu thunberg getwittert: er teilte einen link, in dem ihre rede und ihr wutausbruch thematisiert wurde. trump schrieb dazu ironisch und herablassend: „sie scheint ein sehr glückliches junges mädchen zu sein, das sich auf eine strahlende und wundervolle zukunft freut. so nett anzusehen!“ (die welt)

würdeloser und beleidigender geht das wohl nicht - besonders auch die formulierung: "eine 'strahlende' zukunft"...

ich jedenfalls bin auch - diesmal wieder - an der seite von greta thunberg, auch noch wenn ich bereits gleichalt bin mit diesem "mr. president"... 

und auch wenn frau merkel nun an greta kritik übt: um die klimaziele wenn auch verspätet noch einigermaßen einzuhalten, benötige man technologien und kapital-innovation - das habe greta übersehen - und sich ja in ihrer wutrede gegen die andauernd geforderte wirtschaftliche wachstumspolitik ausgesprochen.

die taz überschreibt das 4-augen-treffen zwischen greta thunberg mit angelika merkel in einem nebenraum auf schwarzen ledersesseln zu einem kleinen inoffiziellen austausch am rande sehr treffend mit: "aktivistin trifft auf passivistin"... -  

allerdings - greta muss auch auf keinerlei "marktkonforme" klientel rücksicht nehmen und keine lobby bedienen, sie kann frei von der leber weg ...


und schon vor jahren brachte merkel ja den lapsus: 
  • „wir leben ja in einer demokratie und sind auch froh darüber - und das ist eine parlamentarische demokratie und deshalb ist das budgetrecht ein kernrecht des parlaments und insofern werden wir wege finden, wie die parlamentarische mitbestimmung so gestaltet wird, dass sie trotzdem auch marktkonform ist, also auf den märkten - die entsprechenden signale sich ergeben..." - und so ähnlich wird sie mit frau thunberg auch geredet haben...

und ja - das mit dem portfolio und den bankkonten, die oft näher sitzen als die umwelt - das gilt für angela merkel und ihrem cdu/csu-lobby- und kanzler-wahlverein mit seiner naseweisen schützenvereins-moral natürlich allemal... und das kann und darf und muss greta auch nicht verstehen ...

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update: inzwischen hat auch der ewige wiedergänger friedrich merz sich in "sorge um greta thunberg" (münchener merkur) in einem interview mit der "augsburger allgemeinen" zu wort gemeldet:

„Also ganz ehrlich: Meine Tochter hätte ich da nicht hingelassen. Auf der einen Seite ist das Mädchen bewundernswert, aber auf der anderen Seite ist es krank“, so der 63-Jährige. Er habe bei dem Thema ein zwiegespaltenes Gefühl und frage sich, was die Eltern ihrer Tochter antun, führt Merz weiter aus. Am Ende bleibe bei ihm vor allem ein Sorgegefühl zurück, schließt der CDU-Politiker. 

okay - in dem gleichen interview teilt er auch gegen die kanzlerin aus, die ja zu den drögen ergebnissen der klima-koaltionsrunde gesagt hatte, politik bestehe aus dem was möglich sei - merz meint dazu sinngemäß, politik müsse "etwas möglich machen und etwas möglich machen wollen"... - und dann kommt im weiteren verlauf diese passage zu greta thunberg und ihren eltern.

merz will ja mit aller gewalt nun schon seit 10 jahren in einer "1-mann-außerparlamentarischen opposition"  mit hilfe von ein paar verbündeten in bestimmten flügeln der cdu beweisen, dass er der mann ist, der nun von jetzt auf gleich bei jahrelanger kerner-politischen abstinenz aus dem stegreif "kanzler kann"...

aber mit solchen rundumschlägen gegen frau merkel, die sich in ihre selbst auferlegte "lame duck"-rolle zurückgezogen hat - und gegen die minderjährige greta, die am gleichen tag für den "alternativen nobelpreis" genannt wird, disqualifiziert er sich ja selbst für höhere ämter.

denn das ist ja keine auseinandersetzung mit gretas forderungen und ihrer betroffenheit, sondern einfach ein "totschlag"-argument: "...auf der anderen seite ist es (merz sagt nicht: sie) krank...".

da zeigt sich einfach merz' unbeholfenheit, im "hier & jetzt", im "real life" argumentativ zu bleiben. merz hat diese schnöde alltags-realität hier längst verlassen und brilon und das sauerland-milieu hinter sich gelassen und überwunden - up up and away in irgendein finanz-nirwana höheren orts...

denn sonst wüsste er, dass auch eine 16-jährige person mit einem "asperger"-autismus tatsächlich nur "erkrankt", wenn sie sich vielleicht einen infekt auf ihrer schiffsreise einfängt, oder z.b. eine leberzirrhose vom dreckigen schlechtgefilterten meerwasser auf der überfahrt - oder oder oder... 

am asperger - und im übrigen auch der mensch mit dem amputierten gliedmaß oder der handverkrüppelung, oder der trisomie 21 z.b. - an diesen abweichungen, die ja nicht einmal mehr als störung zu klassifizieren sind - im mühsam erreichten zeitalter des "inklusionsgedankens" erst recht - "leidet" man ja nicht: all diese erscheinungen sind sogenannte und nur von menschen definierte abweichungen von von einer von menschen und algorithmen definierten norm, vielleicht ähnlich wie angeborene rote haare, oder die unterschiedliche hautfarben und gestaltbildungen der menschen auf der welt (das unwort "rasse" hat sich ja jüngst durch genforschungen erledigt): der eine tickt so, die andere so...

und ich hab ja bereits hier formuliert, wer bei der begegnung von trump mit greta für mich einen gestörteren eindruck hinterließ ...

aber sich wegen dem von greta offen kommunizierten asperger-syndrom nicht mit ihren forderungen ernsthaft auseinandersetzen zu wollen, hat in diesem falle für mich auch etwas von "diskriminierung" - ja und auch einfachem simplen publicity-neid: wer "krank" ist braucht von irgendwoher medizinische "hilfe" - aber soll gefälligst das (umwelt-)politische feld räumen - und aus der sonne gehen...

und übrigens, herr merz: ein "zwiegespaltenes gefühl" ist bestimmt in mehreren therapie-sitzungen durchaus "heilbar" bei ihren möglichkeiten, es kann sonst anhaltend psychosomatische störungen auslösen ...


und geld stinkt doch

Fotobearbeitung nach einem Foto von: nz-wordpress.com



Kunstwerk aus Schloss entwendet 

Überschwemmung nach Diebstahl goldener Toilette


Donald Trump lehnte es einst als Leihgabe ab - nun ist das 18-Karat-WC von Künstler Maurizio Cattelan in Großbritannien verschwunden.

Diebe haben eine goldene Toilette aus einer Kunstausstellung in Großbritannien gestohlen. Das Werk "America" des italienischen Künstlers Maurizio Cattelan, eine voll funktionsfähige 18-Karat-Goldtoilette, wurde nach Polizeiangaben in der Nacht zum Samstag aus dem Schloss Blenheim Palace in der englischen Grafschaft Oxfordshire gestohlen. In dem Schloss, das zum Weltkulturerbe der Unesco gehört, gab es eine Überschwemmung. Das Klo war zuvor im New Yorker Guggenheim Museum ausgestellt gewesen und soll einen Wert von 1,1 Millionen Euro haben. Im vergangenen Jahr erlangte es eine gewisse Berühmtheit, weil das Museum es US-Präsident Donald Trump als Leihgabe angeboten hatte.

In Blenheim Palace war am Donnerstag eine Cattelan-Ausstellung eröffnet worden. In der Nacht zum Samstag stiegen dann aber Diebe in das Schloss ein. "Das Kunstwerk, das gestohlen wurde, ist eine hochwertige Toilette aus Gold, die im Schloss ausgestellt war", erklärte der Polizeiinspektor Jess Milne. Da die Toilette angeschlossen gewesen sei, hätten die Diebe im Geburtshaus des früheren Premierministers Winston Churchill zudem eine Überschwemmung und "erheblichen Schaden" verursacht. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben am Samstag einen 66-jährigen Verdächtigen fest. Die Ermittler gehen aber davon aus, dass mehrere Täter an dem Diebstahl beteiligt waren und mindestens zwei Fahrzeuge nutzten. Das Kunstwerk wurde bisher nicht wiedergefunden. Die Polizei arbeitete nach eigenen Angaben aber mit Hochdruck daran, das Goldklo zu finden "und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen".

Die Toilette konnte zur Nutzung gebucht werden

Die Verwaltung von Blenheim Palace teilte mit, sie sei "traurig über dieses außergewöhnliche Ereignis, aber auch erleichtert, dass niemand verletzt wurde". Das Schloss war am Samstag für Besucher geschlossen, sollte aber am Sonntag wieder öffnen. Das Klo konnte von Besuchern zur Nutzung gebucht werden - allerdings jeweils nur für drei Minuten, um lange Warteschlagen zu vermeiden. Während der Ausstellung im New Yorker Guggenheim Museum nutzten mehr als 100.000 Menschen die Toilette. Blenheim Palace gehört dem Herzog von Marlborough und dessen Familie. Der Bruder des Herzogs und Gründer der Blenheim Art Foundation, Edward Spencer-Churchill, hatte vergangenen Monat der Zeitung "The Times" gesagt, er sehe die Sicherheitsvorkehrungen für die Toilette entspannt.

Das Kunstwerk sei nicht leicht zu stehlen, sagte Spencer-Churchill. "Erstens ist es angeschlossen und zweitens hat ein potentieller Dieb keine Ahnung, wer die Toilette zuletzt benutzt hat oder was derjenige gegessen hat. Also nein, ich habe nicht vor, sie bewachen zu lassen." Er selbst freue sich darauf, das Klo zu benutzen, fügte er hinzu. Denn obwohl er "mit einem Silberlöffel im Mund geboren" worden sei, habe er noch nie auf einem goldenen Klo gesessen.

Die Ausstellung des für seine provokativen Werke bekannten Künstlers Maurizio Cattelan ist noch bis 27. Oktober zu sehen und zeigt unter anderem ein ausgestopftes Pferd, das von der Decke der Empfangshalle hängt.

Im Blenheim Palace fanden bereits Ausstellungen mit Werken von Ai Weiwei, Yves Klein, Jenny Holzer, Michelangelo Pistoletto und Lawrence Weiner statt.

Quelle: tagesspiegel/dpa


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was machen diebe mit dem wohl weltweit einzigen pur-goldenen 18-karat klo? 

  • a) sie bringen es zum einschmelzen und verhökern die goldbarren, die sich daraus ergießen lassen;
  • b) sie wenden sich nach einiger zeit über mittelsmänner oder einem kunsthändler oder einem rechtsanwalt ganz inkognito an das museum - und bieten das corpus delicti zum "rückkauf" an;

eine menge weiterer möglichkeiten ergeben sich einfach nicht, es sei denn, man zieht sich gummistiefel an und schraubt das gute stück bei nacht uns nebel wieder auf den schloss-abfluss.

ansonsten - rein künstlerisch - ist dieses "kunstwerk" ja eigentlich nur ein gag bzw. "ein teurer spaß" - und nicht einmal ein "echtes" objet trouvé (dt: gefundener gegenstand, der künstlerisch "veredelt" wird), denn ein 18-karätiges goldklo kann man ja nun wahrlich nicht als "alltagsgegenstand" bezeichnen, der damit zum "kunstwerk" hochstilisiert oder veredelt wird.

es ist ja eher umgekehrt: hier wird teuerstes edelmetall einfach im übermut profanisiert - und bekommt damit eine satirische färbung. und ich muss dabei auch an das goldfoliensteak von monsieur ribéry denken.

da war der marcel duchamp in seiner kunst schon 1917  - also vor über 100 jahren - doch noch irgendwie anders und vielleicht doch radikaler, als er ein serien-urinal kopfüber auf einen sockel montierte und zur kunst-skulptur erklärte - zum "ready-made" (dt: fertigware) mit dem bezeichnenden titel "fountaine" - wobei allerdings neuerdings die künstlerin elsa von freytag-loringhoven als urheberin des umgedeuteten urinals favorisiert wird...

um zum echten "ready-made" zu werden, wird also ein gegenstand von seinem ursprünglichen gebrauchszweck gelöst und durch die aufstellung und den gewählten titel "semiotisch" als zeichen in seiner symbolhaftigkeit neu aufgeladen. der künstlerische akt liegt also primär im auswählen bzw. im erkennen des künstlerischen potenzials eines alltagsgegenstandes, womit gleichzeitig der traditionelle kunstbegriff ironisiert wird.

diese definitionsversuche treffen auf ein goldenes klo ja eigentlich nur bedingt zu, allenfalls in der "ironie" an sich: denn das klo musste ja extra als solches angefertigt werden und hatte von vornherein nichts als diese dekadente bestimmung - und dann noch mit dem bezeichnenden und eindeutig ironisierenden titel: "america".

kein wunder, dass diese goldschüssel vom goldhaarigen donald trump ignoriert wurde, obwohl sie auch seiner wohl jüngst ins "orange" gehende hautfärbungs-erscheinung gut "zu gesicht" bzw. zum allerwertesten - wenn man so sagen darf - gestanden hätte.

ich frage mich auch, ob die "kunst"diebe wohl im übermut in ihrem versteck das klo ganz in echt und ganz weltlich für ihre bedürfnisse benutzen oder benutzt haben - und wie sie sich dabei wohl fühlen.

und für ein gutes film-drehbuch eignet sich dieser coup allemal ...