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haschischpudel

Illustration: glenn harvey - new york times

in einem bericht über die computerphotographie des smartphones "google pixel 4" hat die "new york times" diese animierte "gif"-illustration des künstlers und illustrators glenn harvey eingestellt.

mir hat dieses sf-"kleinod" so gut gefallen, dass ich es hier gleich wiedergeben muss.

ich habe mir beim betrachten überlegt, "was uns der künstler vielleicht damit sagen will" - und ich bin auf folgende kurz-skizze gekommen:

da stehen 2 künstliche intelligenzen (ki's) - beachte die krückenähnlichen beine bzw. achillessehnen der beiden - aus der galaxis in einem raumschiff aus einer uns fremden hemisphäre und photographieren einen weißen pudel hier auf der erde, um ihn auch gleichzeitig zu röntgen oder anderweitig zu durchleuchten und umfassend wissenschaftlich zu dokumentieren und regelrecht auszuweiden - denn links und rechts am bullauge mit kamera-zentralverschluss befinden sich so etwas wie gps-gesteuerte hochsensibele tiefenfühler, die per röntgenbild das innere des pudels festhalten - und gleichzeitig werden daten seiner physiognomie, chemie und seiner psyche gesammelt und in echtzeit ausgewertet ... 
es geht dabei darum, ob es sich lohnt und auf dem fremden planeten von nutzen sein könnte, den weißen pudel mit kältetechnik lebend für den mehrjährigen rückflug auf den heimatlichen exo-planeten zu konservieren, um ihn dann bei brauchbarkeit gegebenenfalls zu klonen in verschiedenen exemplaren - und so eine neue vielleicht nützliche spezies anzusiedeln - vielleicht auch als ganz schnöder aber brauchbarer drogenhund - als haschischpudel sozusagen - denn die probleme auf den bewohnten planten im tiefen all unterscheiden sich nur in nuancen...

parkland schulmassaker - szenen aus der notfallambulanz kurz danach


"Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich einen Teenager sterben sah"

Szenen aus der Notfallambulanz verfolgen die Helfer oft ihr Leben lang ...

Von Eric Curran in der "New York Times" 
Mr. Curran ist Medizinstudent im dritten Jahr.

So sieht der Aufnahmebereich der Notfallambulanz aus, wenn die Wiederbelebung eines Schussopfers im Temple University Hospital gescheitert ist. Foto: Eric Curran | NYT






New York Times | PHILADELPHIA - Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich einen Teenager sterben sah. Er wurde mit drei Einschusswunden in der Brust auf der Rückbank eines Polizeiwagens liegend in das Temple University Hospital gebracht. Er trug blaue Jeans, die völlig rotverfärbt durchblutet waren.

Die Schwestern schnitten die Jeans einfach ab und warfen sie zum Ende der Liege. Die Bluejeans, die nun nicht mehr blau waren sondern durchblutet, baumelten eine Zeitlang und fielen schließlich in die Blutlache, die sich auf dem Boden darunter gesammelt hatte. Nachdem nichts mehr getan werden konnte, um den jungen Mann zu retten, wurde die Liege, auf der sein dünner Körper lag, weggerollt und ließ Blutstreifen auf dem Boden zurück, die von den Rädern der Liege stammten, die in der Blutlache gestanden hatten.

Als Medizinstudent im ersten Jahr verfolgt mich dieses Bild und ich denke, das wird wohl für immer so bleiben ...

Immer wieder wurden damals junge Menschen aus Parkland gebracht, direkt im Rettungswagen oder eben auch auf den Rückbänken von Polizeiautos. Die Krankenschwestern und die Ärzte in der Notaufnahme heben sie dann auf die Trage oder Liege. Wenn sie wach sind, fragen sie das Personal vielleicht, ob sie nun sterben müssten, was vom Arzt natürlich verneint wird ...

Einmal eingeliefert dann im Notfallbereich, sucht das Nothelfer-Team nach Einschüssen in den Körpern. Und der Medizinstudent klebt an jede Schusswunde kleine Pics ähnlich den Büroklammern, so dass die dann zur Ortung auf dem Röntgenbild sichtbar sind.

Wenn das Herz aufhört zu schlagen, öffnen die Ärzte oft das Brustbein mit medizinischem Hämmerchen und einem meißelartigen Gerät für eine "offene Herzmassage" zur Wiederbelebung...
Einschub sinedi: Eine solche präklinische Notfallthorakotomie dient der Reanimation bei Patienten mit traumatischem Herz-Kreislauf-Stillstand. Dieser Notfall-Eingriff ist in Deutschland weniger bekannt, wird aber jeweils in Extremsituationen schon seit 1902 durchgeführt - vor allem in den USA und in England. Die Notfallthorakotomie sollte nur als "letzte Möglichkeit" bei Herzstillstand durchgeführt werden, und wenn der Patient nicht innerhalb von 10 Minuten nach Eintreten des Herz-Kreislauf-Stillstandes klinisch operativ versorgt werden kann, was ja in diesem geschilderten Fall wegen der unvorhersehbaren "Überfüllung" der Op-Räume gegeben war...
Zwei behandschuhte Hände halten dann das freigelegte offene Herz und beginnen mit den fachgerechten rhythmischen Kompressionen. Weitere Krankenschwestern und Ärzte helfen dann, Medikamente zu injizieren - und die Defibrillationskontakte ("paddles") für die Stromstöße zur Wiederbelebung werden direkt auf das Organ gesetzt, um durch Stromstöße das Leben wieder in Gang zu setzen. Wenn dann Gott oder das Glück oder die Physiologie es wollen und erlauben, fängt das Herz wieder an zu pulsieren. Und dann drehen sich die Räder der Krankenliege erneut in Richtung Operationssaal und hinterlassen auch jetzt wieder diese schrecklichen blutigen Streifen auf dem Boden, mit blutigen Schuhabdrücken ringsum.


Wenn das Herz eines traumatisierten Patienten stillsteht, werden die Defibrillationspaddles direkt auf das Organ gesetzt, um das Leben wieder in Gang zu setzen. Manchmal kehrt ein Herzschlag zurück. Oft aber auch nicht - Foto: Eric Curran|NYT




Nach dem Kampf, ein menschliches Leben zu retten, bleibt ein stiller, besprühter Raum. Gaze, Schläuche, Hemden, Handschuhe, Hosen, Bänder und Turnschuhe liegen verstreut. Krankenhausarbeiter kommen dann und waschen das Blut ab. Sie bringen Wischer, Handtücher, Bürsten und Mülleimer mit und arbeiten mit Herz und Hand. Denn die Notaufnahme muss schnell gereinigt werden, da bald wieder ein anderes junges Opfer eingeliefert werden könnte.

Ich fing an, diesen Raum zu fotografieren - aus der Hilflosigkeit und aus Verzweiflung, die ich angesichts dieser sinnlosen Todesfälle fühlte. Ich will, dass die Gewalt aufhört. Ich habe gefragte, ob ich eine Kamera benutzen dürfte - nicht um die Toten und Sterbenden zu fotografieren, denn sie verdienen Privatsphäre, Pietät und Respekt. Aber ich fragte mich, ob das Erfassen der Momente, in denen Leben gerettet und verloren wird, den Menschen helfen könnten, zu verstehen, was da immer mal wieder tatsächlich passiert - und angerichtet wird ...

Ich schlüpfe in Plastiküberzüge für meine Schuhe - und manchmal höre ich Schreckens- und Verzweiflungsschreie, wenn nämlich die Angehörigen die Nachricht erhalten, dass ihr Sohn oder ihre Tochter, ihr Bruder, ihre Schwester, ihr Ehepartner oder Partner erschossen worden sind - einfach so ...

Das Temple University Hospital hatte im vergangenen Jahr 481 Patienten mit Schussverletzungen behandelt, wovon 97 starben. In diesem einen Krankenhaus - in dieser Wohngegend - in dieser einen Stadt.

In den USA haben 2017 fast 40.000 Menschen ihr Leben durch Schusswaffen verloren. Dieser Bericht soll dir zeigen, was da drinnen in der Notaufnahme passiert. Er soll zum Umdenken anregen. Denn gerade hier in Amerika sollten Bluejeans einfach nur blau bleiben ...

Quelle: New York Times-online - Donnerstag 14.Februar 2019 - übersetzt mit Google-Translator und textlich bearbeitet von sinedi ...
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Das war das Schulmassaker von Parkland

Beim Schulmassaker von Parkland erschoss am 14. Februar 2018 der 19-jährige Nikolas Cruz an seiner ehemaligen Schule, der Marjory Stoneman Douglas Highschool (MSD) in Parkland (Florida), 14 Schüler und drei Erwachsene. Kurz danach wurde er festgenommen; am nächsten Tag gestand er die Tat. 15 Verletzte kamen in Krankenhäuser.

Eine Woche später wurde bekannt, dass zum Tatzeitpunkt ein bewaffneter, uniformierter Hilfssheriff auf dem Schulgelände patrouillierte. Er ging aber nicht ins Gebäude, als die zahlreichen Schüsse fielen.Etwa zeitgleich plädierte der amtierende US-Präsident Trump dafür, Lehrer zu bewaffnen, und die US-Waffenlobby-Organisation National Rifle Association („Nationale Schützenvereinigung“) dafür, mehr bewaffnete Wachen in Schulen einzusetzen. Polizisten aus der Nachbarstadt Coral Springs äußerten, bei ihrer Ankunft seien neben Peterson mindestens drei weitere bewaffnete Hilfssheriffs nicht im Gebäude gewesen.

Gemessen an der Zahl der Todesopfer war die Tat nach dem Amoklauf in Las Vegas im Oktober 2017 mit 58 und dem Amoklauf in Sutherland Springs im November 2017 mit 26 Todesopfern die drittschwerste Tat in dieser Zeitspanne.

Die Tat hatte zahlreiche Proteste gegen die Waffengesetze in den USA zur Folge. (WIKIPEDIA)
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ich habe mir das lange überlegt, ob ich zum jahrestag der tödlichen schulmassaker-schüsse von parkland hier diese blutigverstörenden bilder und diesen text vom medizinstudenten eric curran, den ich in der "new york times" fand, hier in meinem blog bringen kann, darf, soll, oder gar muss ...

der bericht hat mich echt berührt und zeigt quasi von innen, was nach solchem massaker da in den notfallstationen in den kliniken in exakten sekundenbruchteilgenauen hand-in-hand-ablaufplänen abgeht - und wie oftmals mit solchen akuten "letzten" notfallentscheidungen mit gott um jedes leben im wahrsten Sinne des wortes gerungen und gekämpft wird ...  

bei so einer hier von mr. curran beschriebenen "präklinische notfallthorakotomie", die bei solchen massakeropfern und schussverletzten dort wohl schon fast "routinemäßig" auf die schnelle durchgeführt werden - also einer herbeigeführten offenen herzmassage als "letzten versuch", das leben bei einem herzstillstand nach einem solchen trauma mit verletzung und schock doch noch zu erhalten - sprechen englische quellen von einer erfolgsrate von immerhin 18% - fast ohne bleibende schäden - was man als "sehr gut" unter diesen umständen beschreiben muss ... - die alternative wäre ja der unweigerliche eintritt des todes.

und dieses massaker da in parkland geschah ja ohne ersichtlichen oder nachvollziehbaren grund - einfach so - vielleicht aus langeweile oder unter drogeneinfluss oder einem unbotmäßig aufgebauten hass auf alles und jeden um einen herum...

gern machen wir ja alle vor solchen bildern von solchen massakern die augen geflissentlich zu und lassen "den lieben gott einen guten mann sein" - schauen rasch in eine andere richtung und verdrängen das grausame oder auch schon das unangenehme geschehen zumeist ...

hätte dir nach einem jahr der name "parkland" noch etwas gesagt ... ???

aber - wir dürfen nicht vor allem die augen verschließen - wir müssen hinschauen und wahrnehmen - ganz genau sogar - und wir müssen uns körperlich-seelisch berühren lassen... und nur etwas konkret anschauliches kann uns noch - wenn überhaupt - in dieser virtuellen digitalen zeit echt beeindrucken und uns so wachrütteln, dass wir anteil nehmen...
  
und bei all diesem sterben und diesem leid dürfen wir ja - positiv - auch diese tatsächlichen helden mit wahrnehmen, die da in den unfall- und polizeiwagen und in den notfallambulanzen oft zu zeiten, wo andere längst feierabend haben, ihren job machen - und z.b. diese "defibrillationspaddles" ans leblose herz zur wiederbelebung anlegen müssen, und die blutigen jeanshosenbeine abschneiden und die dann das blut wischen und den raum wieder säubern - oftmals für das nächste opfer - kurz danach ...



fotodokument der zeitgeschichte - eine zensur findet nicht statt ...


In aller Unschuld

Die „New York Times“ steht unter Druck, weil sie ein Foto veröffentlichte von den Opfern der jüngsten Terrorattacke in Nairobi. Der Vorwurf: Wären die Betroffenen Weiße, wäre das Foto nicht gezeigt worden

von Bettina Gaus - politische Korrespondentin der taz


Das Foto verstört. Leichen sind darauf zu sehen, zusammengesunken auf den Stühlen eines Cafés. Auf dem Tisch vor einem der Toten steht ein aufgeklappter Laptop. „Aus dem Leben gerissen“: Die abgedroschene Formulierung kommt mir plötzlich gar nicht mehr so abgedroschen vor.

Die Ermordeten sind Opfer der jüngsten Terrorattacke in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Bei dem Angriff der islamistischen Al-Shabaab-Miliz auf einen Hotel-und Bürokomplex starben bisherigen Angaben zufolge mindestens 26 Menschen, darunter 5 Terroristen.

Tragen Fotos der Toten, veröffentlicht von der New York Times, irgend etwas zum Erkenntnisgewinn bei? Viele Kenianerinnen und Kenianer finden: Nein. Über eine der angesehensten Tageszeitungen der Welt bricht Protest herein.

Respektlos gegenüber den Angehörigen sei die Veröffentlichung des Bildes. Wären die Opfer weiß gewesen, hätte es sich um Europäer oder US-Amerikaner gehandelt, dann wäre das Foto nicht erschienen. Inzwischen hat der kenianische Medienrat eine Entfernung des Bildes gefordert, außerdem eine Entschuldigung und mit einem Entzug der Akkreditierung für die Bürochefin der New York Times in Nairobi gedroht.

Als ich von den Protesten hörte, war ich begeistert. Endlich, endlich, endlich können sich Betroffene gegen doppelte Maßstäbe wehren, so mein erster Gedanke. Dem Internet sei Dank! Auch Afrikanerinnen und Afrikaner müssen nicht mehr hinnehmen, was und wie über sie berichtet wird.

Der Protest war nicht bestellt. Wenige Stunden nach den ersten Meldungen über den Angriff telefonierte ich mit einem engen Freund in Kenia. Er war nur tief traurig. Und sagte dann, fast sofort: „Die New York Times postet Fotos der Opfer. Hast du das gesehen?“ Seine Wut war spürbar.

Also war ich darauf vorbereitet, das Foto bestenfalls überflüssig, vielleicht sogar rassistisch zu finden. Meine spontane Sympathie galt denjenigen, die dagegen protestierten. Dann habe ich mir das Bild aus dem Netz herausgesucht. Und hatte ein Problem.

Ich fand und finde es nämlich gut. Hätte ich zu entscheiden gehabt – ich hätte es auch veröffentlicht. Die Gesichter der Toten sind darauf nicht zu sehen. Was hingegen zu sehen ist: arg-und wehrlose Menschen in einer friedlichen Umgebung, die Opfer wurden. Zufällig, ganz und gar zufällig.

Was können und sollen Fotos erreichen? Im Regelfall sprechen sie Gefühle an. Niemals sollen und können sie eine politische Analyse ersetzen. Das Foto der New York Times unterfüttert eine nüchterne Nachricht emotional.

Die Zeitung wurde erkennbar kalt erwischt von dem Shitstorm, der über sie hereinbrach. Sie hat nun ein Interview mit zwei Verantwortlichen veröffentlicht, das vor allem etwas deutlich macht: Hilflosigkeit. Einerseits haben alle alles richtig gemacht, andererseits soll ein Gremium gebildet werden, das dafür sorgt, dass künftig alles noch richtiger gemacht wird.

Hm. Es gibt ja gute Gründe dafür, dass „richtig“ nicht steigerbar ist. Richtiger geht nicht.

Die Foto-Diskussion nach dem jüngsten Anschlag in Nairobi zeigt zweierlei: Medien haben auch in den vermeintlich führenden Mächten dieser Welt nicht mehr die alleinige Deutungshoheit.

Toll. Das bedeutet aber andererseits auch, dass vormals Ohnmächtige, die plötzlich eine Stimme haben, sich an Kritik gewöhnen müssen. Und dass es möglich sein muss zu sagen: Auch Unterprivilegierte haben nicht immer recht.

Die Welle der Wut gegen die New York Times bedroht die Pressefreiheit.


aus: taz am wochenende, 19./20.01.2019 - S. 1
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ich bin bei google fündig geworden: dies ist das Foto, das diesen shitstorm gegenüber der new york times auslöste - foto von khalil senosi / associated press
zum original nyt-beitrag →click here

ich wollte mich nicht an irgendeiner form von sensationslüsterner leichenfledderei beteiligen, beim suchen nach diesem beanstandeten foto bei google, das ich schließlich dann auch aufgetan habe - das internet vergisst ja nichts ...

ich denke mir - wir schauen viel zu oft weg - oder gar nicht erst hin, wir spalten ab, verdrängen, verschweigen ... am leben teilnehmen und auch anteil nehmen heißt auch: nicht den blick abzuwenden sondern auch das elend zu fixieren und dagegen anzugehen - wir dürfen uns mit der hölle auf erden nicht abfinden und all dem gagaesken zeitgeist-gedölmer ...

es geht mir um die "moralische" bewertung dieses kontrovers beurteilten fotos - für mich ist es ein fotodokument der zeitgeschichte - und es geht mir um das, was mir beim anblick dazu durch den kopf geht ... 

afrikaner*innen sind ja wohl oft der meinung, dass die übrige welt ihre problematiken und ihren alltag gar nicht recht wahrnimmt, weil diese übrige welt eben in einer völlig diametralen ereignis-blase verhaftet ist, und die afrika dabei mit seinen lebensbedingungen einfach ausblendet: "was ich nicht weiß - macht mich nicht heiß" ... 

und man wirft dabei der nichtafrikanischen welt oft moralisch oder "innerpsychisch" vor, hier einfach zu verdrängrn und abzuspalten - dieses ausblenden geschehe aus altem scham, aus schlechtem gewissen gegenüber dem von weißen kolonialmächten ausgebeuteten kontinent und dessen nachfahren heutzutage - wo diese schwarzafrikanischen staaten doch längst die souveränität erhalten oder erkämpft haben ...

doch gerade in einer globalen wirtschaftswelt setzen sich die längst überwunden geglaubten abhängigkeiten zumindest ideell und gefühlt weiter durch: nichtafrikaner sind die globalplayer und bestimmen die weltwirtschaft und beuten weiterhin - aber subtiler - aus - und afrika darf bestenfalls beispielsweise den elektronik- und computerschrott der europäer entsorgen und ausschlachten auf der suche nach ein paar gramm receycelbarem edelmetallschrott etc., was unter großen gesundheitlichen gefährdungen und ohne die erforderlichen schutzmaßnahmen oft von kindern für ein paar cent bewerkstelligt wird. 

und hinzu kommen die clans und banden - oft als familienersatz - und manchmal korrupte herrscherhäuser, die in den afrikanischen staaten mit zum teil gefälschtem mehrheitswahlrecht das sagen haben und sich das sagen erkaufen ... - und als abklatsch der alten kolonialherren oftmals weiterhin ihr jeweiliges volk ausbeuten und knechten ... - hinzu kommen eben schwadronierende "glaubens"banden allerlei couleur, die marodierend und mordend durch das jeweilige land ziehen - und kindersoldaten heranziehen und etwas "geborgenheit" gewährleisten, wenn diese kinder dann lernen, rasch mitzumorden - oftmals ohne jeden sinn und verstand oder irgendeiner strategie - einfach so - fast aus so etwas wie langeweile ...

und das berührt mich an diesem foto - genau diese sinnlosigkeit - und diese tödliche ohnmacht der menschen dort, die auch mich betroffen macht in meiner ohnmacht - und dieses foto fordert mich auf zur anteilnahme und zieht mich da hinein: da rennen zuvor wahrscheinlich 2-3 bewaffnete männer direkt vor die veranda, auf der die gäste sitzen - und dann gibt es kurz und trocken ohne vorwarnung ein-zwei todbringende salven aus automatischen schnellfeuerwaffen - die waffen oftmals letztlich vielleicht sogar deutscher herkunft - über dunkle kanäle und schwarzmärkte und internationalen waffenschieberkolonnen ...

das alles lese ich aus diesem bild - dieses vor-sich-hin-dumpfen - und die perspektivlosigkeit ohne horizont: wobei es ja scheinbar einige sogar zum eigenen oder ausgeliehenen laptop und dessen handhabung gebracht haben - und vielleicht nach einer route fahnden, endlich außer landes zu kommen - in sicherere gefilde --- aber wo das internet auch nur zurückspiegelt, wie gefährlich der weg aus afrika nach europa geworden ist - und wieviel eine schlepperbande pro kopf verlangt, um den "passagier" dann mit einem abgetakelten morschen seeuntüchtigen schiffchen vielleicht überzusetzen nach malta oder italien oder spanien - oder ob es noch einigermaßen begehbare wege über israel gibt oder doch noch über libyen ...

und bei diesen planungen und tagträumen springen dann plötzlich bewaffnete freischärler auf den rasen direkt vor die sitz-veranda dieses was auf mich wie ein einfaches nairobi-"internet"-café wirkt - und es knallt und mündungsfeuer blitzen auf und schreie und blut - 

und dann hat es sich mit der zukunft und den plänen und den träumen ...

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p.s.: und in deutschland schreibt die presse heute, dass friedrich merz nach kurzem ausflug in die cdu-parteipolitik jetzt doch wieder als top-lobbyist zum finanzdienstleister "blackrock" zurückkehrt - und harald schmidt gibt in seiner video-kolumne tipps, wie "geld bei ihnen in den speicher regnet" ... - und in china fällt der berühmte sack reis um ...

und mein obligatorisches "nix für ungut - chuat choan" lass ich lieber mal beim anblick dieses fotos weg ...