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vom leben & vom tod

Die Notlage einer Krankenhaus-Seelsorgerin während der Coronavirus-Pandemie

Wie tröstest du das Leiden, wenn du nicht in den Raum darfst?

Von Elizabeth Barber - THE NEW YORKER

Die Krankenhausseelsorgerin Kaplanin Kaytlin Butler sagt,
die Arbeit der Gesundheitsdienstleister sei heilig.
Foto von Caroline Tompkins für The New Yorker


Kaytlin Butler, Klinik-Seelsorge-Kaplanin im Mount Sinai Hospital in Manhattan, sagt den Kranken oft, dass sie nicht allein sein müssen. Sie sagt es ihnen auch jetzt noch, wenn Krankenhäuser viele Patienten daran gehindert haben, Besucher zu empfangen. In den letzten Wochen hat Butler es ihnen telefonisch gesagt und das blanke Leiden in Räumen aufgesucht, die niemand außer maskiertem medizinischem Personal betreten kann. Sie hat es den Familien der Patienten gesagt, auch telefonisch. Und wenn eine Patientin sediert ist und keine Familie gefunden werden kann, hat sie vor der Tür gebetet und darauf vertraut, dass sich die Person im Bett durch das unbeschreibliche Etwas, das sie "Gott" nennt, mit ihr und mit jedem verbunden fühlt, aber für das viele verschiedene Menschen auch viele Bezeichnungen und Namen haben. Butler ist es egal, ob sie es auch "Gott" nennen. Sie kümmert sich ausschließlich darum, dass sie sich geliebt fühlen.

Die 26-jährige Butler ist eine von acht Seelsorge-Kapläne im Spiritual Care-Team des Mount Sinai Hospital. Ihr Team mit vier Mitgliedern besteht aus zwei Rabbinern, einer nicht ordinierten jüdischen Frau, einer Sieben-Tags-Adventistin, einer vom Buddhismus inspirierten Frau und einer evangelischen Christin. Das Krankenhaus wird außerdem auch von zwei katholischen Priestern betreut, die von der Erzdiözese New York entsandt werden. Das Personal ist den einzelnen medizinischen Fachabteilungen zugeordnet: Pädiatrie-Kaplan, Kardiologie-Kaplan usw.. Butler, die Kandidatin ist, später in diesem Jahr zu einer presbyterianischen Pastorin geweiht zu werden, ist hier Kaplanin für Hämatologie und Onkologie. Gerade jetzt aber, sind alle Kapläne auch Covid-19-Seelsorge- und Sterbebegleiter.
von der website-titelleiste des 
mount-sinai-hospital, manhattan

Kapläne insgesamt leisten die existenzielle Unterstützung in "weltlichen" Kontexten - das geht von Gefängnissen über Colleges bis hin zu den Flughäfen - so arbeiten Kapläne schon seit der Antike, seit nämlich alte Könige ihre Ministerien mit Priestern besetzten. Ihre Aufgabe ist es, wie Butler es sieht, Menschen zu begleiten, die nicht wollten oder erwarteten, jetzt dort in der Klinik zu sein, wo sie sind, und um ihre Lieben zu trösten. Ihre Priorität bei dieser Arbeit ist es, zuzuhören. Butler möchte jede Geschichte hören, die die Menschen, mit denen sie arbeitet, erzählen möchten - oder jede Angst, Hoffnung oder jeden Wunsch, den sie ausdrücken möchten. Ihr Ziel ist es, den Menschen zu helfen, ihre derzeitigen Umstände zu verstehen. Dies gilt so, wenn die Diagnose "Krebs" lautet genauso, wie wenn es sich bei der Diagnose um das neuartige Coronavirus handelt.


Butler hat ein Büro im zweiten Stock des Sinai-Hopitals, oben von der Kapelle und gegenüber der Synagoge. Ihr Fenster hatte einen Blick auf den Central Park. Jetzt ist der Blick auf das Zeltfeldkrankenhaus gerichtet, das von Samaritan's Purse, einer evangelischen Organisation, unter der Leitung von Franklin Graham, betrieben wird. Jeden Tag überweist das medizinische Personal Patienten zu Kaplanbesuchen an Butler, oder Verwandte rufen das Krankenhaus an, um nach Seelsorgediensten zu fragen. Am letzten Freitagmorgen hatte Butler drei Anfragen erhalten. Eine bestand darin, von einer Covid-19-Patientin die Tochter anzurufen, da die intubierte Patientin nicht sprechen konnte. Butler telefonierte mit der Tochter, betete mit ihr, und fragte an, ob sie auf irgendeine Weise ihre Mutter ansprechen könne, die nicht Englisch sprach. Butler stand dann mit dem Handy am Lautsprecher vor dem Zimmer der Mutter. Die Familie war katholisch, und aus einem Karton wählte Butler ein kleines Skapulier, einen Andachtsbild-Anhänger auf Stoff, und einen Rosenkranz aus, und steckte sie in eine Plastiktüte, die dann eine Krankenschwester zum Bett der Patientin bringen konnte.


Die beiden anderen Anrufe betrafen ebenfalls Covid-19-Patienten. Beide waren Pfingst-Christen. Butler rief davon eine Frau von ihrem Bürotelefon aus an. Die Frau erzählte Butler, dass sie sich, obwohl sie Angst hatte, sowohl von ihrer Familie als auch von Gott geliebt fühle. Butler bestärkte diese Empfindungen der Frau, und rief dann den weiteren Patienten an. Diesmal erzählte der Patient Butler, dass er Angst habe, dass Gott ihn bestrafe. Der Mann wollte Butler erzählen, wie er Gott verärgert habe: Er habe etwas getan, wofür er sich im Nachhinein schäme, sagte er, und er war sich sicher, dass diese Infektion nun Gottes Vergeltung war. Butler hörte ihm zu, als er erklärte, was er getan hatte -und sie fragte ihn, ob er sich selbst denn vergeben könne.

Nein, antwortete er. Er konnte nicht.

"Gott hat viel mehr Gnade für dich als du für dich selbst", sagt Kaplanin Butler zu ihm. "Wenn ich dir zuhöre, höre ich in dir jemanden, der die Menschen in seinem Leben wirklich liebt, zutiefst treu ist und Verantwortung für sein Handeln übernimmt."

Sie sprechen gemeinsam ein Gebet für den Frieden, und als Butler auflegt, fühlt sie sich unwohl. Sie ist traurig über den Mann und fühlt sich machtlos. Aber was kann sie mehr tun, als erneut anzurufen und zu hoffen, dass er immer noch da sein würde, um den Hörer abzunehmen?

Kürzlich fragte eine Krankenschwester Butler, wo Gott in all dem sei. Butler glaubt nicht, dass es eine richtige Antwort auf diese Frage gibt. "Für mich selbst sehe ich die Katastrophe nicht als etwas, das von Gott gemacht oder bewirkt wurde", sagte sie. "Ich denke, Gott taucht an den Orten auf, an denen Menschen versuchen, Leben zu retten und dieses Chaos zu beseitigen, das andere Menschen ausgelöst haben." Butler sagt der Krankenschwester, dass Gott genau hier sei ("...da bin ich mitten unter ihnen...") und mit uns weine.


Foto: MIGUEL RIOPA/ AFP




An diesem Nachmittag erhielt Butler dann einen Anruf von einer Gruppe von Ärzten. Mit einem Covid-19-Patienten, intubiert und sediert, ging es zu Ende, meinten die Ärzte, aber niemand konnte Familienmitglieder identifizieren. Würde sie zu seiner Zimmerür gehen und ein Gebet für diesen Patienten sprechen? Oben konnte Butler den Mann durch das Glas der Tür sehen. Sie legte eine Hand auf die Tür und schloss die Augen. Butler möchte anderen Menschen ihren "Gott" zeigen, dass sie ihn mit ihr wahrnehmen. Aber wenn Familien Gebete für ihre Lieben erbitten, respektiert sie deren Traditionen. Für Muslime sagt sie die Shahada, das muslimische Glaubenbekenntnis. Und wenn die Patientin oder die Familie Christen sind, spricht sie ein freies Gebet und manchmal ein Vaterunser, das sie besonders schön findet. Wenn sie nicht religiös sind, spendet sie einen neutralen Segen.

Niemand wusste, ob der Mann im Raum religiös war oder nicht. Butler beschloss, einen irischen Segen zu singen: 

„Möge die Straße dir entgegeneilen.
Möge der Wind immer in deinem Rücken sein.
Möge die Sonne warm auf dein Gesicht scheinen
und der Regen sanft auf deine Felder fallen.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich im Frieden seiner Hand.“ 

Butler hoffte, dass er nichts dagegen haben würde, wenn er sie hören könnte.

Kaplanin Butler verlor ihre Mutter im Alter von acht Jahren bei einem Unfall mit einem Dünenbuggy in der Nähe von Pelham, Georgia. Die Stadt war klein: viertausend Menschen, vielleicht weniger. Als sie in der Mittelschule war, heiratete ihr Vater, ein Baptist aus dem Süden, erneut eine Frau, die als Mormonin aufgewachsen war. In einem besonderen Kompromiss einigten sich die beiden darauf, eine presbyterianische Kirche außerhalb von Atlanta zu besuchen, in der Butler dann von den dortigen Pastoren angetan war, die über Gleichheit und Gerechtigkeit sprachen. Am College in Georgia studierte sie internationale Angelegenheiten und Religion, studierte Arabisch und studierte im Ausland in Marokko. Dann ging sie zum progressiven Union Theological Seminary in New York, wo sie hoffte, sowohl ihren Glauben als auch den anderer zu studieren. Butler wollte all die Dinge tun, die ihre Mutter, die mit achtundzwanzig starb, nicht tun konnte. Als nächstes, dachte Butler, würde sie auf die juristische Fakultät gehen.

Stattdessen stellte sie dann aber fest, dass sie zu diesem Dienst berufen war. Nach dem Einführungsseminar begann sie ihre klinische Seelsorge-Ausbildung am Mount Sinai Hospital, wo ihr klinischer Leiter David Fleenor war, ein bischöflicher Priester, der das klinische pastorale Ausbildungsprogramm des Krankenhauses leitet. Ihren jetzigen Dienst war so etwas wie ein Zufall - Butler hatte einen Job gebraucht, und dieser hatte sich ihr vor die Füße gestellt. Sie hatte zuvor nie viel Zeit in einem Krankenhaus verbracht und hatte nun ein Jahr Zeit, um einen neuen Beruf zu erlernen. Aber eines Tages, als Butler etwas Schwieriges durchmachte, war sie bewegt, ihren Ausbilder Fleenor mit ihr weinen zu sehen. Sie verstand also, dass dies der Job war: mit jemandem zusammen zu sitzen, der Schmerzen hatte - und diese Schmerzen teilen - mit-teilen...

Erst vor kurzem war David Fleenor Direktor des spirituellen Betreuungsprogramms am Mount Sinai Hospital geworden. Fleenors Frau war bis dahin in dieser Position, aber nun ist auch sie erkrankt. Das Paar geht davon aus, dass es sich um das Corona-Virus handelt, denn David Fleenor war erst Ende März wieder zur Arbeit gekommen, nachdem er selbst krank und in Quarantäne war. Normalerweise reichen die acht Kapläne und die vier Mitglieder eines Teams nicht für das Patientenvolumen im Krankenhaus mit mehr als elfhundert Betten. Jetzt war das Team also auch noch um drei gesunken - zwei waren krank, vermutlich auch mit Covid-19 - und die andere befand sich im Mutterschaftsurlaub - und das Krankenhaus errichtete zusätzlichen Raum, um mehr als sechshundert Covid-19-Patienten aufzunehmen. Der Bedarf war enorm geworden, und Fleenor und Butler hatten einen neuen Einsatzplan für die "Triage-Pflege" entwickelt, der strukturierte Seelsorge-Dienst strikt nach eingeschätzten "Dringlichkeitsstufen", der nicht nur der Steuerung knapper werdender Ressourcen dient, er reduziert außerdem die Fehlerwahrscheinlichkeit und unterstützt so das Ziel, die Qualität bei der Begleitung zu steigern und Leerläufe zu vermeiden.  
Der Plan teilte die Patienten des Krankenhauses in drei Ebenen ein: Covid-19-Patienten auf der Intensivstation, andere Patienten mit dem Virus, und alle anderen. Die Ebenen waren nicht hierarchisch einander zugeordnet, die Idee war lediglich, dass diese Kategorien den Kaplänen helfen könnten, die Bedürftigsten zu erreichen. Beispielsweise ist es möglicherweise nicht sinnvoll, einen Viruspatienten auf der Intensivstation anzurufen, wenn diese Person nicht ansprechbar ist. Stattdessen könnten die Mitarbeiter dann einsame ansprechbare Menschen in Stufe zwei anrufen.

Die Pflege selbst hatte ihre eigenen Komplikationen. Seit Wochen wird die Covid-19-Seelsorge am Mount Sinai Hospital ausschließlich telefonisch durchgeführt. Einige Mitarbeiter, wie Butler, kommen immer noch ins Krankenhaus. Andere Kapläne arbeiten von zu Hause aus. Beim Telefonieren haben jedoch naturgemäß alle ihre ansonsten gewohnte Sprache geändert. Die Kapläne helfen Sterbenden und Genesenden gleichermaßen, aber Fleenor weiß, dass viele Menschen sie im Moment ihres Anrufes als "Todesengel" wahrnehmen, die schlechte Nachrichten überbringen und auf das Ende vorbereiten. Und Fleenor bat deshalb seine Mitarbeiter, sich als Mitglieder des Pflegeteams zu bezeichnen, um spirituelle Unterstützung zu leisten, und nicht als Kapläne. Und das scheint gut zu funktionieren.

David Fleenor wuchs wie Butler in einer konservativen Tradition auf. Mit achtzehn Jahren war er Pfingstprediger im Südwesten von Virginia. Aber im Seminar in Tennessee absolvierte er ein Praktikum in klinischer Seelsorge, das seine Vorstellungen über das, was wahr ist, änderte. "Es war das erste echte Ding, das ich in meinem Leben erlebt hatte", sagt er. „Predigen und beten - und dann noch ein "charismatischer Prediger" sein - das hat in all den Anforderungen kaum noch Platz und entpuppt sich als Illusion. Und es ist dann ganz nüchtern und "karg", illusionslos, in den Raum einer sterbenden Person zu gehen. Da kann man nämlich nicht bescheißen.“

Fleenor hält Kapläne davon ab, Plattitüden zu benutzen, wenn sie über schreckliche Dinge sprechen. Beim Training hat er einen Lieblingseisbrecher - er fragt: Wie würdest du gerne sterben? "Und niemand sagt: 'Ich würde gerne sterben und dabei allein nach Luft schnappen'". Die Angst vor einem einsamen Tod ist für die Palliativversorgung von grundlegender Bedeutung, und Krankenhäuser im ganzen Land bieten freiwillige Programme von "No One Dies Alone" an. "Jetzt haben wir eine Pandemie, bei der du alleine sterben musst", sagte Fleenor. „Das ist sehr belastend für das Krankenhauspersonal. Es ist sehr bedrückend für die Patienten, Gott helfe ihnen.“ Und doch hat Fleenor in vielerlei Hinsicht festgestellt, dass Kapläne die gleiche Arbeit leisten, die sie immer tun. In gewöhnlichen Zeiten fordert Fleenor seine Auszubildenden auf, „auf Tiefe zu achten und zuzuhören, um die Menschen wissen zu lassen, dass sie von ihnen gehört werden - und so auch 'auf mystische Weise' von Gott gehört werden“. Das sagt er den Bewohnern immer noch. Aber jetzt sagt er ihnen auch, sie sollten ganz bei sich sein, indem sie sie auch mal die äußeren Umstände versuchen auszublenden.

Kaplanin Butler lebt alleine in Harlem und fährt an einem Donnerstagmorgen mit dem Bus zur Arbeit. Sie trägt eine burgunderfarbene Uniqlo-Hose, ein Marinehemd und Schuhe mit Clarks-Absätzen. Im Krankenhaus weiß Butler, dass der Strom von Ärzten, Krankenschwestern und Tests verwirrend sein kann, und sie fordert die Patienten häufig auf, nach der Kaplanin mit dem voluminösen Haarschopf zu fragen, wenn sie ihren Namen vergessen. Aber manchmal betrifft ihre Arbeit nur am Rande einen Patienten selbst. An diesem Nachmittag nahm Butler zum Beispiel einen Anruf entgegen: Da war ein Mann plötzlich an Covid-19 gestorben. Und nun war seine Krankenschwester verstört, die ihn bis zuletzt gepflegt hat - und der Rest seines medizinischen Teams fragte sich, ob Butler sie trösten könne. Butler fand diese untröstliche Krankenschwester weinend in einem Treppenhaus vor.

Butler glaubt, dass die Arbeit der Gesundheitsdienstleister schon etwas heiliges an sich ist. Da nur Pflegende und Ärzte die Patientenzimmer betreten können, sind sie - zumindest während der Pandemie - aufgefordert, sich nicht nur um die direktenn Bedürfnisse der Patienten zu kümmern, sondern auch ihren Abschied aus dem Kreis der Angehörigen zu erleichtern. Kapläne sollen sich auf Patienten und ihre Familien konzentrieren - aber sie haben auch tiefe, vertrauensvolle Beziehungen zu ihren Kollegen und möchten helfen, wo Hilfe benötigt wird. Wenn Pflegeteams langjährige Patienten verlieren, veranstaltet Butler manchmal Besprechungen, bei denen über den Verlust gesprochen und auch damit Platz zum mittrauern eingeräumt wird.
Butler setzte sich in die Nähe der Krankenschwester. Die beiden Frauen trugen Masken über dem Mund. Butler sagte der Krankenschwester, dass ihre Tränen ein Geschenk für ihren Patienten seien - und sie bestätigten, wie sehr sie sich um den Mann gekümmert hat. "Das ist so eine Ehre, die ihm da zuteil wurde, sagte Butler.


Quelle: Rupak De Chowdhuri/Reuters


Die Krankenschwester fragte Butler, ob sie nun "zur Hölle fahren" würde. Und in der kommenden Woche würden viele Krankenschwestern diese Frage stellen: Ihre Patienten sterben. Wird Gott sie dafür zur Verantwortung ziehen?

Butler war betroffen. Sie erzählte der Krankenschwester, dass ihr Patient in einer Krise gestorben war, die größer war als ihre Fürsorge, und dass sie alles getan hatte, um ihn zu retten.

"Ich und Ihr Team werden das für Sie wissen, bis Sie bereit sind, es selbst zu wissen", sagte Butler.

Drinnen war Butler jedoch wütend und hatte sogar Angst. Sie war besorgt darüber, das Virus zu bekommen, und sie war besorgt darüber, dass ihre Familie es im ländlichen Südwesten von Georgia bekommen könnte , wo es nur wenige medizinische Ressourcen gibt. Es war fast Karwoche. In wenigen Tagen würden Christen an den Tod Jesu am Kreuz erinnern und dann seine Auferstehung feiern. "Es ist eine Sache zu sagen, dass die Liebe immer über den Tod triumphiert", sagte Butler. „Einige Jahre, in denen du es sagst, lebst du es nicht. Und dies ist eines dieser Jahre, in denen wir andere Menschen brauchen, um es mit ihnen zu glauben.“

Butler findet es am einfachsten zu glauben, wenn sie Krankenschwestern und Ärzte sieht, die iPads über Patienten mit Beatmungsgeräten halten, um sicherzustellen, dass die Kranken mit ihren Familien sprechen können. Sie glaubt es, wenn sie sieht, wie ihre Mitseelsorger neben ihr arbeiten, und wenn sie ihr Telefon überprüft und alle Nachrichten von der Familie und von Freunden sieht, die wie eine Familie sind, checkt sie ein, um sich zu sagen, dass auch sie nicht allein ist. Sie erinnern sie daran, dass das Leiden außerhalb ihrer Kontrolle liegt. "Die Sache über alle apokalyptischen Jahreszeiten des Lebens, ob es sich um eine Pandemie oder eine Krebsdiagnose handelt, ist, dass die Dinge, die bereits wahr waren, wahrer werden", sagte Butler. "Die Verbindung zwischen Menschen - ich glaube mehr daran als jemals zuvor."

Nachdem Butler die Krankenschwester getröstet hatte, ging sie, um die Frau des Toten anzurufen. Das medizinische Team hatte der Frau bereits die Nachricht gegeben und gefragt, ob sie mit einem Kaplan sprechen möchte. Sie hatte ja gesagt. Oft fragt Butler die Hinterbliebenen gern nach der Person, die sie verloren haben. Aber die Frau war am Boden zerstört, und alles, was Butler gerade tun konnte, war das Versprechen, für ihren Ehemann zu beten. Sie legte den Hörer auf und stand an der Tür zum Zimmer des Mannes. Sie konnte seinen Körper darin sehen. Dann betete sie, dass Gott ihn segnen und behalten und seine Familie halten möge und dass sie sich gegenseitig trösten würden.


Elizabeth Barber ist Mitglied der Redaktion von The New Yorker.


Dies ist die amateurhafte Bearbeitung einer automatischen Google-Übersetzung des Original-Textes im "New Yorker". Sachliche und sprachliche Ungereimtheiten in der Übersetzung habe ich versucht, lesbar und plausibel zu machen.

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mich hat dieser bericht aus dem "new yorker" schon berührt - und ich musste ihn unbedingt hier auch für dich teilen und aufarbeiten, weil er das ganze #corona-getöse aus einer perspektive beurteilt, die hier im alltag und in unseren nachrichten gerne ausgeblendet wird. 

wenn ich hier in den medien zugeschüttet werde, wie es denn nun mit den reifeprüfungen in den schulen weitergehe und die armen schulleiter nicht wissen, wie sie und ob sie und ab wann sie einen stundenplan aufsetzen - und ob auch läden über 800 qm öffnen sollten - oder warum nicht - und das maskentragen, ja oder doch nicht - und all dieses gefeilsche um staatsknete-zuwendungen aller "fakultäten" vereint über alle medien in dieser "wirtschaftlich existenziellen bedrohung", damit auch alle ihre krumen vom ausgelobten großen kuchen abbekommen - dann stellt mich wenigstens dieser bericht hier wieder vom kopf wieder "auf die beine".

wenn dieses geschnärke um luxus-probleme hier konfrontiert ist mit der tatsächlichen not und dem elend in einem nach eigenem bekunden reichsten länder der welt und in der wohl bekanntesten stadt, new york.

und wenn eine junge frau seelsorge und sterbebegleitung vor der tür eines krankenzimmers leisten soll, in dem gerade das sauerstoffgerät abgestellt wurde, weil es jemand anderes im triage-plan dringender benötigt.

und dass begleitet "aus der physischen ferne" in der gewissheit und überzeugung, dass gott neben ihr an der krankenzimmertür durch die getönte scheibe mit auf den gerade elendig erstickten verstorbenen blickt - und "er" zumindest "virtuell" oder "mystisch" sie und den verstorbenen anfasst und die hände hält - und trost spendet... 

und vielleicht aus dem flimmernden fox-news-bildschirm in der flurecke mit weit auseinander gestellten sitzplätzen ein großer blondgetönter und schminkegebräunter mann im blauen sakko und mit roter krawatte brüllt: "america first" - und er werde... - und er hätte ... - und er wollte ... - und die w-h-o sei schuld, und die chinesen - und ob vielleicht doch eher das super-labor in wuhan oder der wildtiermarkt draußen vor wuhan in der peripherie für das #coronavirus als ursprungsort infrage komme - und - und - und...

aber von all diesem getöse hat sister chaplain kaytlin butler nichts - sie eilt gleich auf die treppe, um eine krankenschwester aus dem team zu trösten, die gerade "ihren" patienten verloren hat, der ihr quasi unter den fingern weg ...

da hilft nur noch beten - allein - im stillen kämmerlein, mr. trump.

und dank an den "new yorker" für diesen bericht.