Das Wort "Hass" in Fraktur, wir gratulieren. Noch schöner wären SS-Runen gewesen
Das Weidel-Gespräch ist nicht verwerflich, es bringt nur keine Aufklärung. Das Gespräch ist nicht alles, es braucht Bilder, das kann der Stern und wappnet sich damit tapfer gegen die erwartete Kritik. Dem Chefredakteur und seinem Artdirektor muss sogar vor lauter Mut das Herz bis zum Hals geklopft haben, als sie das schöne, alte Deutschwort "Hass" in Fraktur nicht irgendwo auf der Titelseite, sondern haargenau so platzierten, dass sich das zweite S einem Amulett gleich in den Halsausschnitt der blonden Frau Weidel schmiegt. Ein bisschen Sex und ein bisschen Nazi, über sowas freute sich schon Henri Nannen, mehr Stern geht also eigentlich nicht. Noch schöner, noch einprägsamer wären nur SS-Runen gewesen.
Nazi und Nazi-Andeutungen auf dem Titel gehörten in Hamburg, wie gesagt, schon immer zum Kerngeschäft. Der Spiegel hat jahrzehntelang mit Hitler und Hitleriana Trilliarden verdient. Als es ihm der Stern dann nachtun wollte, ging es, wie jeder weiß, ganz toll schief, die angeblichen Tagebücher des am ewigen Leben gehaltenen Führers waren leider gar nicht von dem. So wenig echt wie die distanzierende Fraktur, denn diese angebliche Nazi-Schrift (s.o.) ließ Hitler 1941 nämlich als "Judenschrift" abschaffen.
Auszug aus: SZ (click) -
und lies dazu unbedingt nochmal meinen BLOG-Beitrag vom 25.01.2019 - auch da ist schon von der Verwendung der Fraktur-Schrift auf einem SPIEGEL- bzw. STERN-Cover die Rede ...
Dieser Beitrag erscheint auch aktuell auf meiner Website "si-logo in frakturschrift"
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