"

geld oder leben

© FREDERICK FLORIN/DPA - Tagesspiegel



Coronakrise und Exit-Strategie 

Jedes einzelne gerettete Leben ist die harten Einschränkungen wert

Von Malte Lehming | Tagesspiegel

Am Montag twitterte Katja Suding, Vize-FDP-Chefin: „Ich starte nachdenklich in die Woche: Was ist das Leben wert, wenn wir uns die Freiheit zu leben nehmen lassen?“ Einen Tag zuvor schrieb Armin Laschet, NRW-Ministerpräsident: „Der Satz, es sei zu früh, über eine Exit-Strategie nachzudenken, ist falsch.“ Es müsse eine „intensive Abwägung aller medizinischen, sozialen, psychologischen, ethischen, wirtschaftlichen und politischen Implikationen“ geben.

Der Verleger Jakob Augstein meint: „Im Moment ruht unser Schicksal in den Händen der Epidemiologen und in denen der Ordnungskräfte. Beiden Denksystemen ist eine totalitäre Logik eigen. Über kurz oder lang müssen Politiker wie Politiker handeln und sich aus dem Totalitarismus von Seuchenbekämpfung und Gehorsam lösen.“

Die Kollateralschäden sind beträchtlich

Suding, Laschet, Augstein – liberal, konservativ, links: Es dürfte nicht oft vorkommen, dass diese Drei in ihren Analysen  ähnlich klingen. Und um das Bild dieser absurd wirkenden Koalition zu komplettieren, ließe sich noch US-Präsident Donald Trump hinzufügen, der einst inständig davor warnte, dass die Folgen der Medizin nicht schlimmer sein dürften als die Krankheit selbst. Doch Trump ist wankelmütig. Diesen Satz hat er nicht wiederholt.

Auf den ersten Blick scheint die Forderung, auch die unbeabsichtigten Konsequenzen der drastischen Anti-Coronavirus-Maßnahmen in das Gesamtkostennutzenkalkül mit aufzunehmen, eine Binse zu sein. Schließlich sind die voraussehbaren Kollateralschäden beträchtlich. In Stichworten: massive Einschränkungen elementarer Freiheiten, Wirtschaft rutscht in die Rezession, Arbeitslosigkeit steigt.

Da werden Äpfel mit Schrauben verglichen

Das Problem daran ist: Tausendfach gerettetes Menschenleben lässt sich nicht gegen zehntausendfach verursachte Arbeitslosigkeit aufrechnen. Das sind grundverschiedene Kategorien. Da werden nicht Äpfel mit Birnen verglichen, sondern mit Schrauben. Eine Frage zu stellen der Art: „Ab wie vielen Arbeitslosen ist es gerechtfertigt, einen Menschen sterben zu lassen?“, verbietet sich. Der Wert eines Menschenlebens ist unendlich groß – und deshalb nicht addierbar.

Gelegentlich heißt es, mit zunehmender Arbeitslosigkeit steige die Zahl der Depressiven und Suizidgefährdeten. Allerdings stehen solche Korrelationsbehauptungen auf unsicherem Grund. Die Zahl der Depressiven in Deutschland nimmt seit 2003 kontinuierlich zu, obwohl die Zahl der Arbeitslosen im selben Zeitraum gesunken ist. Hingegen ist die Suizidrate seit zwanzig Jahren ziemlich konstant. Weder gab es gravierende Ausschläge in der Zeit der Massenarbeitslosigkeit zwischen 2000 und 2005 noch während der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009.

Die Schuld wiegt schwer

Akut bedrohtes Leben muss gerettet werden. Das gebietet die Moral, selbst wenn die Rettung aufwändig ist und Ressourcen bindet.

Ein Beispiel: Mutter, Vater, drei Kinder. Das jüngste leidet an einer seltenen Krankheit, die tödlich verlaufen kann. Die Heilungschancen nach einer Operation sind gut. Doch die Operation ist teuer, nur einen  Bruchteil der Kosten übernimmt die Krankenkasse. Die Familie muss sich verschulden, in eine kleinere Wohnung ziehen, auf Urlaubsreisen verzichten. Aber die Entscheidung steht natürlich fest: Das Kind wird operiert. Nach einer Exit-Strategie fragt keiner aus der Familie.

In einer vergleichbaren Situation befindet sich die Weltgemeinschaft durch die Corona-Pandemie. Kein Verantwortlicher will eines Tages in den Spiegel schauen und sich fragen müssen, ob es richtig war, dass er hat Menschen sterben lassen, um den Wohlstand zu retten. Die Schuld, die eine solche Entscheidung nach sich zieht, wiegt schwer. Unterlassene Hilfeleistung ist ein Straftatbestand.

Gerettetes Leben ist ein Wert an sich

Das Gebot wiederum, Hilfe zu leisten, gilt bedingungslos. In der Berufsordnung für die deutschen Ärzte steht die Genfer Deklaration, eine säkulare Version des Hippokratischen Eides. Darin heißt es: „Ich werde nicht zulassen, dass Erwägungen von Alter, Krankheit oder Behinderung, Glaube, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politischer Zugehörigkeit, Rasse, sexueller Orientierung, sozialer Stellung oder jeglicher anderer Faktoren zwischen meine Pflichten und meine Patientin oder meinen Patienten treten.“

Zweifellos richtet die Bekämpfung der Corona-Pandemie wirtschaftlichen Schaden an. Aber vieles spricht dafür, dass dieser Schaden noch größer wäre ohne die verhängten Maßnahmen. Denn gerettetes Leben ist einerseits ein Wert an sich, kann andererseits aber auch ökonomisch von Vorteil sein. Eine Studie über die Folgen der „Spanischen Grippe“ in den USA zeigt, dass sich die Wirtschaft in jenen Städten und  Regionen relativ schnell erholte, in denen die Pandemie früh und energisch bekämpft worden war.

Suding, Laschet, Augstein: Wer den eingeschlagenen Kurs vorzeitig verlassen möchte, um zu Freiheit und Wohlstand zurückzukehren, sollte bedenken, dass eine Rückkehr zu Freiheit und Wohlstand weitaus erfolgreicher möglich ist, wenn Menschen gerettet wurden statt sie sterben zu lassen.

_______________________________


ach - es ist ja klar wo ich im grunde meines herzens in dieser abwägdebatte zu "geld oder leben" stehe: als jemand, der den "euthanasie"-massenmord an seiner tante seit über zehn jahren publiziert, und der in seinem aktiven wirkungskreis die weichen in richtung "inklusion" zur entwicklung und integration behinderter menschen mit gestellt hat, sehe ich das genauso: "gerettetes leben ist ein wert an sich" - und man darf schon aus ethisch-moralischen gründen nicht "äpfel mit schrauben" vergleichen.

aber ganz natürlich google auch ich nach den zahlen der straßenverkehrstoten in deutschland, die zwar insgesamt zurückgegangen sind in den letzten jahren trotz erhöhter kfz-zulassungszahlen, die aber mindestens genauso hoch sind wie jetzt die corona-toten - aber für die keine "kontaktsperre" verhängt wird und noch nie verhängt worden ist - für sie reicht "schilder aufstellen"... 

natürlich schaue ich auf die billionen und milliarden, die weltweit zur stützung der weltwirtschaft zur verfügung gestellt werden aufgrund der #coronakrise - aber wo man quasi gleichzeitig zehntausende von syrien-schutzsuchende und flüchtlinge aus nordafrikanischen staaten unversorgt über die klinge springen lässt (ca. 20.000 wasserleichen im mittelmeer seit 2015) - auf alle fälle keine rettende luftbrücke einrichtet, um sie vor dem #coronavirus und anderem unbill des lebens zu schützen. 

die flüchtlinge und schutzsuchenden haben keinen dr. wieler vom rki, der alle 2 tage sein #corona-bulletin vor der presse abgeben kann - und auf den die bundesregierung per gesetz hört.

ja - da werd ich schon neidisch, wer hier von den um das leben bedrohten menschen welche lobbygruppen aktivieren kann - und welche summen dafür im nu freigegeben werden, die freilich nicht mit einer art "verhältnismäßigkeit" im risiko errechenbar ist.

aber: "jedes einzelne gerettete leben - jedes einzelne leben - ist diese harten einschränkungen wert" - und zwar gestern und heute und morgen.



laut nachgedacht: je gestern desto heute umso morgen - aber was ist wenn wir uns geirrt haben

also dieses sicher noch neue motto auf meinen titelseiten der website und im blog soll für mich und für dich nicht etwa so ein hingeworfener zusammengesetzter sponti-spruch sein, sondern ich möchte das schon mit einer ernsthaftigkeit unterfüttern.



der erste teil des mottos: je gestern desto heute umso morgen - drückt diese unbedingte verstricktheit aus des hier & jetzt mit dem vergangenen, sowie die dadurch eingestimmten und beeinflussten erwartungen und ausblicke in die vor uns liegende zeit.
  • ich bin davon überzeugt, dass das hier & jetzt in all seinen nuancen stark beeinflusst wird, von dem was gestern war, was zurückliegt, was geprägt hat und einprägsam spuren hinterlassen und wege ausgelatscht hat.
  • die träume der vergangenheit und der hinter uns liegenden nacht wirken darauf, in welcher stimmung und gefühlswelt wir jeweils aufwachen und in den neuen tag hineingehen - und ihn so auch schließlich bewältigen - und diese träume wiederum sind ja der bodensatz unseres unbewussten und unterbewusstseins, dessen dynamiken und handlungen ja aus einem fundus gespeist sind, der oft bis tief - generationen zurück - in die vergangenheit reicht - von unseren altvorderen bruchstückhaft überkommen und übernommen. und aus diesem konglomerat speist sich dann auch dieses situative virtuelle "probehandeln", das wir dann als wegweiser und stütze und prothese abrufen können im realen leben - aber auch die angst und der mut und der humor...
  • und wir gehen dann mit diesen bewältigungsemotionen in die vor uns liegende nacht mit ihren neuen träumen, die dann den tag morgen und die zeit ins übermorgen mit beeinflussen und profilieren werden.


und diese assoziationsketten von gestern über heute ins morgen

summieren sich zu unserer denke, unseren lebensweisheiten, unserer persönlichkeit und unserem sosein.

der zweite teil dann des mottos: "what if we were wrong" - aber was ist wenn wir uns geirrt haben - ist die deutsche übersetzung eines satzes, den barack obama beim verlassen des "oval office" im weißen haus an seinem letzten tag ganz nachdenklich zu seinem fahrer gesagt hat, als er nun seine amtsgeschäfte einem gewissen donald j. trump übergeben musste. und seine liberalität und sein globales denken nun abgelöst sah von einer völlig anderen denke eines "america first" - und damit des bedingungslosen zurückziehens und einigelns in einen neuen und sich rasch weltweit ausbreitenden rechtspopulistischen narzissmus - angestoßen durch einen grenzwertig übergriffigen narzissten, neokapitalisten und ehemaligen tv-entertainer, der aber auch nur als marionette an den fäden dieses konservativ-rückschrittlichen zeitgeistes hängt - und seelenlos und algorithmengesteuert in szene gesetzt wird - wie das fähnchen auf dem turme - und diese rolle dabei perfekt ausfüllt und repräsentiert - als tragikomischer politclown: mit der mentalität eines - sagen wir mal: malermeisters, der plötzlich aufgrund der üblichen internen kungelei der schützenkönig in seinem dörflichen wohnort wurde, aber vorher noch nie einen schuss aus seiner kleinkaliber-präzisionswaffe abgefeuert hatte...

und angesichts dieses radikalen paradigmenwechsels, mit dem man in dem angeblich freiheitlichsten land der welt also sogar mehrheitlich eine wahl gewinnen kann, überkamen obama diese zweifel: 
was ist, wenn wir uns bei der formulierung und der ausgestaltung unserer ziele "geirrt haben" - wenn wir schlichtweg auf dem "holzweg" sind - und die mehrheit doch ohne jeden internen tiefgang gelebt wird, statt zu leben ...

  • das, was die meisten menschen dieser erde gelebt haben und leben und wofür sie sich gefetzt haben und wofür sie sich bedingungslos einsetzen - nämlich für die freiheit und die würde jedes einzelnen als höchstes anzustrebendes gut - ja, auch im deutschen grundgesetz: das ziel schlechthin, zu dem sich meine nachkriegsgeneration auf den weg gemacht hat, auf den "marsch durch die institutionen", die verkrustet und muffig und abgestanden waren - 
  • wofür ich meinen wehrdienst verweigert habe, 
  • um mich dann mein arbeitsleben lang für das erlangen individueller emanzipatorischer - und heute sagt man wohl "inklusiver" persönlichkeitsrechte auch und gerade für alle durch behinderungen benachteiligten menschen einzusetzen. 
  • und jetzt die jahrelangen recherchen, zuerst zur zwangssterilisation, und dann zur ns-"euthanasie"-ermordung meiner tante erna kronshage 
  • und die medialen aufbereitungen zur barrierefrei zugänglichen publikation dieser tödlichen verstrickungen.  
  • angesichts der "vogelschiss"-afd, 
  • der ermordungen durch den "nsu" und die schlampige aufdeckung und aburteilung, 
  • die attentate rechtsradikal verbrämter einzeltäter in halle und hanau usw. - 
  • die bewusste und vorsätzliche nichtbeachtung von hunderttausenden schutzsuchenden u.a. an der syrisch-türkischen grenze, mit ca. 20.000 wasserleichen geflüchteter menschen im mittelmeer, 
  • die verleugnung der vom menschen befeuerten erderwärmung,
  • und diese dominierenden despoten wie orbán, trump, erdogan, kaczyński u.a.m.
ja, was ist, wenn wir uns in unserer denkkette schlichtweg "geirrt haben": aus den trümmern des verlorenen krieges und des holocaust heraus, durch die kulturrevolution der "68er" mit der aufarbeitung der täter und opfer unserer eltern- und großelterngeneration - und unserem damit verbundenen streben und unserem so geprägten anteil an diesem "marsch durch die institutionen" als nachkriegsgeneration --- "what if we were wrong" -

was ist, wenn wir uns geirrt haben - in unserer quintessenz und unseren schlüssen und den von uns angenommenen zusammensetzungen und den daraus abgeleiteten folgerichtigkeiten unserer gewissheiten in dieser vermeintlichen kontinuität je gestern desto heute umso morgen ...

ja - wenn jetzt in der coronakrise, endlich auf die "wissenschaft" gehört wird (im umweltschutz tut man das ja nicht...) - und kurzerhand die meisten freiheitlichen grundrechte wegen "ansteckungsgefahren" mit notverordnungen außer kraft gesetzt werden und wir trotz vermummungsgebot uns vermummen sollen und die video-gesichtserkennung außer kraft setzen: was ist, wenn sich auch diese eherne "wissenschaft" irrt ??? - wenn sie gar nicht alles weiß - und ebenfalls - je nach institut und schule - herumirrt im hier & jetzt - und zuviel oder zuwenig verordnet... ja - und wenn man das transzendenzielle "navi" ganz aus seiner gefühlswelt gelöscht hat, weil es angeblich für diese "wissenschaftlichen" erkenntnisse zu unpräzise arbeitet ... 

dieses weltraum-kreuzfahrtschiff durch das all wird eben nicht "gesteuert" von präzisen algorithmen und digitaler elektronik - und diese menschen-, tier- und pflanzenwelt ist (noch) nicht in laboren künstlich zusammengemixt worden - das alles macht natürlich die "natur", deren antriebsfelder und zufälle oft noch im dunklen liegen... - und dieses positive "chaos" ist auch ein trost:

denn erstens kommt es anders - und zweitens als man denkt...


oberkiefer-teleskop-prothese - endlich richtig abziehen

blog - wikipedia schreibt dazu: 
Das oder auch der Blog // oder auch Weblog // ist ein meist auf einer Website geführtes und damit meist öffentlich einsehbares Tagebuch oder Journal, in dem mindestens eine Person, der Blogger, international auch Weblogger genannt, Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert oder Gedanken niederschreibt. Wikipedia
und deshalb möchte ich hiermit mal meine der aktuellen zeit geschuldeten themen zur #coronakrise oder zur (rest-)kultur, zur politik und zu spiritualität und gedenkkultur verlassen - und einen für mich persönlich sehr aktuellen und hilfreichen tipp zur pflegehandhabung der dritten zähne weitergeben.

am letzten freitag wurde mir von meiner zahnärztin kurz vor der vorübergehenden praxisschließung wg. corona nach langer vorarbeit in verschiedenen sitzungen noch eine oberkiefer-teleskop-prothese eingesetzt - mit 6 teleskopen auf eigenen angeschliffenen (rest-)zähnen.


die prothese war vom techniker hier aus dem ort so gut und exakt gearbeitet, dass sie auf anhieb hervorragend saß - und jetzt nach über einer woche keinerlei druck- oder anpassungsbeschwerden bereitet. 


dazu kam aber auch dieser zahntechniker selbst in die praxis und schaute anhand seines gefertigten wachsmodells, nach unzähligen abdruck-prozeduren zuvor, direkt "vor ort" nach dem rechten, und notierte ein paar "kosmetische" korrekturen - ganz prima.


und dann wurden die sechs innenteleskope gesetzt, auf die dann die außenteleskope passgenau geschoben werden. 


wie gesagt - das alles hat ja nach exakter vorarbeit dann auch prima geklappt.


probleme bereitete mir dann in den ersten tagen das lösen und abziehen der prothese zum säubern am abend und am morgen. die prothese saß nämlich "wie angegossen" und "bombenfest" - und konnte nur mit kraft und rütteln und verkantungen dann endlich nach vielen vergeblichen versuchen abgezogen werden - und dass auch, obwohl ich die teleskope mit dem wattestäbchen ganz leicht mit vaseline "benetzt" hatte, zur besseren "gleitfähigkeit".


ich habe dann manchmal zur besseren handhabungs-eingewöhnung zwischendurch 3- oder 4-mal an einem nachmittag die prozedur zu übungszwecken wiederholt - aber die versuche wurden zwar allmählich erfolgreicher, doch es blieb eine anstrengende prozedur - jedesmal mit unterschiedlichen ergebnissen im "versuch-und-irrtum"-modus - und mit schmerzenden fingerkuppen und eingerissenen fingernägeln.

nach ungefähr 4-/5- tagen stellte sich allmählich so etwas wie "routine" ein - durch unterschiedlichen druckausübungen an den eckteleskopen gelang es mir immer besser mit minimalen verkantungs-rüttelbewegungen die teleskope voneinander zu lösen - und schwupps lag mir die prothese dann endlich auf der hand...


und ich dachte, da muss es doch etwas als hilfsmittel geben: frag mal google, was es zu dieser problematik ausspuckt - und nach einigen erneuten "versuch-und-irrtum"-eingaben zur suche nach dem passenden stichwort wurde ich dann endlich bei "prothesenabzieher" fündig.


zwar wollte mir auch die zahnpraxis eine metall-abziehhilfe mit kugeligem kopf dazu für die ersten tage ausleihen, aber mir schien das nicht passend für mich - und ich wollte zuerst ja auch "mit meiner hände arbeit" erfolg haben.

ich fand dann bei ebay und auch bei amazon einige geräte, die zum lockern und abziehen der prothesen konzipiert worden waren - manche sogar von pfiffigen zahnärzten selbst - oder aber sie gaben zu werbezwecken ihren namen dafür her...


zum teil empfand ich aber die dafür verlangten stückpreise ziemlich astronomisch - und ich dachte mir, dann bleib ich lieber bei der 

handarbeit - bis ich eben auf diesen hier abgebildeten "prothesenabzieher" stieß, den ich mir dann kurzerhand über ebay bestellte.




und schon am nächsten tag lag er dann in meinem briefkasten: - und seitdem "löppt der laden" einwandfrei: zwei kurze dezidierte züge an den beiden seiten-/eckteleskopen und blubb liegt mir der erfolg auf der hand - ganz hervorragend.

und hier - kein professionelles werbefoto, sondern ein selfie von meiner neuen
oberkiefer-prothese mit abzieher

ich will hier jetzt kein zahnprothesen-abzieh-influencer werden - jedoch verspürte ich den drang, meinen erfolg in dieser ja quasi "intimen" angelegenheit vielleicht hier einer danach suchenden leserschaft über diesen blog mitzuteilen.


"viel spaß beim nachkochen" - sagt ja der tim mälzer immer am ende seiner kochsendungen ... - und so meine ich das mit dem prothesenabzieher auch.



  • (übrigens - diese lobhudelei hier zieht keinerlei honorar nach sich - und ist meiner dankbarkeit entsprungen - einfach so - in diesen coronaverseuchten zeiten auch mal ein lichtblick am horizont... - aber warum die krankenkasse oder die zahntechnik oder überhaupt so ein teil nicht gleich zum "service" mitvorsieht, bleibt mir in dieser zeit eigentlich schleierhaft... - ebenso schleierhaft bleibt mir allerdings auch, warum das gleiche modell preislich so unterschiedlich von 18,00 - 26,90 uro im netz angeboten wird - manchmal vom gleichen vertrieb, wie ich im nachhinein gesehen habe, je nach annonce...)


urbi et orbi







"Wir sitzen alle im selben Boot": Papst Franziskus verkündete am Freitag das "Urbi et Orbi" und erinnerte die Menschen in Zeiten der Virus-Krise an ihre Verletzlichkeit.

Papst Franziskus hat im Zuge der Corona-Pandemie den Sondersegen „Urbi et Orbi“ gespendet und die Menschen zu mehr Zusammenhalt in der Krise aufgerufen. „Tiefe Finsternis hat sich auf unsere Plätze, Straßen und Städte gelegt. Sie hat sich unseres Lebens bemächtigt und alles mit einer ohrenbetäubenden Stille und einer trostlosen Leere erfüllt, die alles im Vorbeigehen lähmt“, sagte der Pontifex am Freitag vor dem menschenleeren Petersplatz in Rom. 

„Uns wurde klar, dass wir alle im selben Boot sitzen, alle schwach und orientierungslos sind, aber zugleich wichtig und notwendig, denn alle sind wir dazu aufgerufen, gemeinsam zu rudern.“

Das Pestkreuz von 1522 wird aus
der Kirche San Marcello al Corso
abmontiert,
um es für den Urbi-et-orbi-Segen
auf dem Petersplatz aufzustellen.
AICA(@AgenciaAica)
Der Segen „Urbi et Orbi“ (der Stadt und dem Erdkreis) ist der wichtigste der katholischen Kirche und wird eigentlich nur zu Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl gesprochen. Damit ist eine Generalabsolution, also der Straferlass bei Sünden, verbunden. Angesichts der Corona-Krise entschied sich der Papst zu dem historischen Ereignis. Dabei saß der 83-jährige Franziskus alleine vor den Stufen des Petersdoms, Regen fiel über Rom. Der Petersplatz ist im Zuge der allgemeinen Ausgangssperre in Italien gesperrt. Für die Zeremonie wurde auch ein Pestkreuz geholt, das während der Pest 1522 durch Rom getragen worden, sowie die Marienikone "Salus populi Romani", deren Original-Zeichnung unter den restaurativen Übermalungen wohl bis in die Spätanike zurückgehen..

Franziskus erinnerte die Menschen an ihre Verletzlichkeit. „Der Sturm legt unsere Verwundbarkeit bloß und deckt jene falschen und unnötigen Gewissheiten auf, auf die wir bei unseren Plänen, Projekten, Gewohnheiten und Prioritäten gebaut haben“, sagte der Papst. „Er macht sichtbar, wie wir die Dinge vernachlässigt und aufgegeben haben, die unser Leben und unsere Gemeinschaft nähren, erhalten und stark machen.“

aus: Luxemburger Wort - wort.lu/de



Wortlaut: Papstpredigt beim Gebet in der Pandemie

Wir dokumentieren hier im Wortlaut die Predigt, die Papst Franziskus am Freitagabend, den 27. März, bei einem Gebetsmoment am Petersdom in Rom gehalten hat. Franziskus hielt die Feier, die mit einem außerordentlichen Segen „Urbi et Orbi“ endete, als Zeichen der Hoffnung inmitten der globalen Corona-Pandemie.


Der Papst mit seinem Zeremonienmeister in dem extra montierten Foyer zur Austeilung des Segens - links das Pestkreuz - rechts die Marienikone "Salus populi romani", die extra für diesen Sondersegen herangeschafft wurden. - BR

»Am Abend dieses Tages« (Mk 4.35). So beginnt das eben gehörte Evangelium. Seit Wochen scheint es, als sei es Abend geworden. Tiefe Finsternis hat sich auf unsere Plätze, Straßen und Städte gelegt; sie hat sich unseres Lebens bemächtigt und alles mit einer ohrenbetäubenden Stille und einer trostlosen Leere erfüllt, die alles im Vorbeigehen lähmt: Es liegt in der Luft, man bemerkt es an den Gesten, die Blicke sagen es. Wir sind verängstigt und fühlen uns verloren. Wie die Jünger des Evangeliums wurden wir von einem unerwarteten heftigen Sturm überrascht. Uns wurde klar, dass wir alle im selben Boot sitzen, alle schwach und orientierungslos sind, aber zugleich wichtig und notwendig, denn alle sind wir dazu aufgerufen, gemeinsam zu rudern, alle müssen wir uns gegenseitig beistehen. Auf diesem Boot ... befinden wir uns alle. Wie die Jünger, die wie aus einem Munde angsterfüllt rufen: »Wir gehen zugrunde« (vgl. V. 38), so haben auch wir erkannt, dass wir nicht jeder für sich, sondern nur gemeinsam vorankommen.

Der Papst betet vor dem mittelalterlichen Pestkreuz
AFP/NW
Leicht finden wir uns selbst in dieser Geschichte wieder. Schwieriger ist es da schon, das Verhalten Jesu zu verstehen. Während die Jünger natürlich alarmiert und verzweifelt sind, befindet er sich am Heck, in dem Teil des Bootes, der zuerst untergeht. Und was macht er? Trotz aller Aufregung schläft er friedlich, ganz im Vertrauen auf den Vater – es ist das einzige Mal im Evangelium, dass wir Jesus schlafen sehen. Als er dann aufgeweckt wird und Wind und Wasser beruhigt hat, wendet er sich vorwurfsvoll an die Jünger: »Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« (V. 40).

Versuchen wir zu verstehen. Worin besteht der Glaubensmangel der Jünger, der im Kontrast steht zum Vertrauen Jesu? Sie hatten nicht aufgehört, an ihn zu glauben, sie flehen ihn ja an. Aber schauen wir, wie sie ihn anrufen: »Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?« (V. 38). Kümmert es dich nicht: Sie denken, dass Jesus sich nicht für sie interessiert, dass er sich nicht um sie kümmert. Im zwischenmenschlichen Bereich, in unseren Familien, ist es eine der Erfahrungen, die am meisten weht tut, wenn einer zum anderen sagt: „Bin ich dir egal?“ Das ist ein Satz, der schmerzt und unser Herz in Wallung bringt. Das wird auch Jesus erschüttert haben. Denn niemand sorgt sich mehr um uns als er. In der Tat, als sie ihn rufen, rettet er seine mutlosen Jünger.

Der Sturm legt unsere Verwundbarkeit bloß und deckt jene falschen und unnötigen Gewissheiten auf, auf die wir bei unseren Plänen, Projekten, Gewohnheiten und Prioritäten gebaut haben. Er macht sichtbar, wie wir die Dinge vernachlässigt und aufgegeben haben, die unser Leben und unsere Gemeinschaft nähren, erhalten und stark machen. Der Sturm entlarvt all unsere Vorhaben, was die Seele unserer Völker ernährt hat, „wegzupacken“ und zu vergessen; all die Betäubungsversuche mit scheinbar „heilbringenden“ Angewohnheiten, die jedoch nicht in der Lage sind, sich auf unsere Wurzeln zu berufen und die Erinnerung unserer älteren Generation wachzurufen, und uns so der Immunität berauben, die notwendig ist, um den Schwierigkeiten zu trotzen.

Mit dem Sturm sind auch die stereotypen Masken gefallen, mit denen wir unser „Ego“ in ständiger Sorge um unser eigenes Image verkleidet haben; und es wurde wieder einmal jene (gesegnete) gemeinsame Zugehörigkeit offenbar, der wir uns nicht entziehen können, dass wir nämlich alle Brüder und Schwestern sind.

»Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Herr, dein Wort heute Abend trifft und betrifft uns alle. In unserer Welt, die du noch mehr liebst als wir, sind wir mit voller Geschwindigkeit weitergerast und hatten dabei das Gefühl, stark zu sein und alles zu vermögen. In unserer Gewinnsucht haben wir uns ganz von den materiellen Dingen in Anspruch nehmen lassen und von der Eile betäuben lassen. Wir haben vor deinen Mahnrufen nicht angehalten, wir haben uns von Kriegen und weltweiter Ungerechtigkeit nicht aufrütteln lassen, wir haben nicht auf den Schrei der Armen und unseres schwer kranken Planeten gehört. Wir haben unerschrocken weitergemacht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden. Jetzt, auf dem stürmischen Meer, bitten wir dich: „Wach auf, Herr!“

»Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Herr, du appellierst an uns, du appellierst an den Glauben. Nicht nur an den Glauben, dass es dich gibt, sondern an den Glauben, der uns vertrauensvoll zu dir kommen lässt. In dieser Fastenzeit erklingt dein eindringlicher Aufruf: »Kehrt um« (Mk 1,15); »kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen« (Joël 2,12). Du rufst uns auf, diese Zeit der Prüfung als eine Zeit der Entscheidung zu nutzen. Es ist nicht die Zeit deines Urteils, sondern unseres Urteils: die Zeit zu entscheiden, was wirklich zählt und was vergänglich ist, die Zeit, das Notwendige von dem zu unterscheiden, was nicht notwendig ist. Es ist die Zeit, den Kurs des Lebens wieder neu auf dich, Herr, und auf die Mitmenschen auszurichten. Und dabei können wir auf das Beispiel so vieler Weggefährten schauen, die in Situationen der Angst mit der Hingabe ihres Lebens reagiert haben. Es ist das Wirken des Heiligen Geistes, das in mutige und großzügige Hingabe gegossen und geformt wird. Es ist das Leben aus dem Heiligen Geist, das in der Lage ist, zu befreien, wertzuschätzen und zu zeigen, wie unser Leben von gewöhnlichen Menschen – die gewöhnlich vergessen werden – gestaltet und erhalten wird, die weder in den Schlagzeilen der Zeitungen und Zeitschriften noch sonst im Rampenlicht der neuesten Show stehen, die aber heute zweifellos eine bedeutende Seite unserer Geschichte schreiben: Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, Supermarktangestellte, Reinigungspersonal, Betreuungskräfte, Transporteure, Ordnungskräfte, ehrenamtliche Helfer, Priester, Ordensleute und viele, ja viele andere, die verstanden haben, dass niemand sich allein rettet. Angesichts des Leidens, an dem die wahre Entwicklung unserer Völker gemessen wird, entdecken und erleben wir das Hohepriesterliche Gebet Jesu: »Alle sollen eins sein« (Joh 17,21). Wie viele Menschen üben sich jeden Tag in Geduld und flößen Hoffnung ein und sind darauf besorgt, keine Panik zu verbreiten, sondern Mitverantwortung zu fördern. Wie viele Väter, Mütter, Großväter und Großmütter, Lehrerinnen und Lehrer zeigen unseren Kindern mit kleinen und alltäglichen Gesten, wie sie einer Krise begegnen und sie durchstehen können, indem sie ihre Gewohnheiten anpassen, den Blick aufrichten und zum Gebet anregen. Wie viele Menschen beten für das Wohl aller, spenden und setzen sich dafür ein. Gebet und stiller Dienst – das sind unsere siegreichen Waffen.

»Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Der Anfang des Glaubens ist das Wissen, dass wir erlösungsbedürftig sind. Wir sind nicht unabhängig, allein gehen wir unter. Wir brauchen den Herrn so wie die alten Seefahrer die Sterne. Laden wir Jesus in die Boote unseres Lebens ein. Übergeben wir ihm unsere Ängste, damit er sie überwinde. Wie die Jünger werden wir erleben, dass wir mit ihm an Bord keinen Schiffbruch erleiden. Denn das ist Gottes Stärke: alles, was uns widerfährt, zum Guten zu wenden, auch die schlechten Dinge. Er bringt Ruhe in unsere Stürme, denn mit Gott geht das Leben nie zugrunde.

Der Herr fordert uns heraus, und inmitten des Sturms lädt er uns ein, Solidarität und Hoffnung zu wecken und zu aktivieren, die diesen Stunden, in denen alles unterzugehen scheint, Festigkeit, Halt und Sinn geben. Der Herr erwacht, um unseren Osterglauben zu wecken und wiederzubeleben. Wir haben einen Anker: durch sein Kreuz sind wir gerettet. Wir haben ein Ruder: durch sein Kreuz wurden wir freigekauft. Wir haben Hoffnung: durch sein Kreuz sind wir geheilt und umarmt worden, damit nichts und niemand uns von seiner erlösenden Liebe trennen kann. Inmitten der Isolation, in der wir unter einem Mangel an Zuneigung und Begegnungen leiden und den Mangel an vielen Dingen erleben, lasst uns erneut die Botschaft hören, die uns rettet: Er ist auferstanden und lebt unter uns. Der Herr ruft uns von seinem Kreuz aus auf, das Leben, das uns erwartet, wieder zu entdecken, auf die zu schauen, die uns brauchen, und die Gnade, die in uns wohnt, zu stärken, zu erkennen und zu ermutigen. Löschen wir die kleine Flamme nicht aus (vgl. Jes 42,3), die niemals erlischt, und tun wir alles, dass sie die Hoffnung wieder entfacht.

Das eigene Kreuz anzunehmen bedeutet, den Mut zu finden, alle Widrigkeiten der Gegenwart anzunehmen und für einen Augenblick unser Lechzen nach Allmacht und Besitz aufzugeben, um der Kreativität Raum zu geben, die nur der Heilige Geist zu wecken vermag. Es bedeutet, den Mut zu finden, Räume zu öffnen, in denen sich alle berufen fühlen, und neue Formen der Gastfreundschaft, Brüderlichkeit und Solidarität zuzulassen. Durch sein Kreuz sind wir gerettet, damit wir die Hoffnung annehmen und zulassen, dass sie alle möglichen Maßnahmen und Wege stärkt und unterstützt, die uns helfen können, uns selbst und andere zu beschützen. Den Herrn umarmen, um die Hoffnung zu umarmen – das ist die Stärke des Glaubens, der uns von der Angst befreit und uns Hoffnung gibt.

»Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Liebe Brüder und Schwestern, von
Salus populi Romani (lat. für „Heil 
des römischen Volkes“) ist die seit 
dem 19. Jahrhundert verwendete Bezeichnung 
einer Ikone der Gottesmutter, 
die sich in der Cappella Paolina 
der Basilika Santa Maria Maggiore 
in Rom befindet.
wikipedia
diesem Ort aus, der vom felsenfesten Glauben Petri erzählt, möchte ich heute Abend euch alle dem Herrn anvertrauen und die Muttergottes um ihre Fürsprache bitten, die das Heil ihres Volkes und der Meerstern auf stürmischer See ist. Von diesen Kolonnaden aus, die Rom und die Welt umarmen, komme der Segen Gottes wie eine tröstende Umarmung auf euch herab. Herr, segne die Welt, schenke Gesundheit den Körpern und den Herzen Trost. Du möchtest, dass wir keine Angst haben; doch unser Glaube ist schwach und wir fürchten uns. Du aber, Herr, überlass uns nicht den Stürmen. Sag zu uns noch einmal: »Fürchtet euch nicht« (Mt 28,5). Und wir werfen zusammen mit Petrus „alle unsere Sorge auf dich, denn du kümmerst dich um uns“ (vgl. 1 Petr 5,7).

(aus: vatican news - gs)

_____________________________

also - mich haben diese fast aus der zeit gefallenen segenszenen beeindruckt - und diese unmittelbare geste der geteilten sorgen und des trostes. 

wir leben ja in einer zeit grundsätzlicher gottesferne der meisten menschen - und selbst bei solchen schrecklichen, die ganze welt in atem haltenden medizinischen biokatastrophen wie diese weltweite conora-pandemie, kommen eine vielzahl der wie aufgescheucht herumflatternden menschen zumindest in deutschland zuerst einmal auf die idee, erschreckend viel klopapier zu raffen und zu horten, dass sie sicherlich auf jahre genug haben - wahrscheinlich aus einem inneren impuls heraus, sorge zu treffen für das eigene wohlbefinden, zumal ja vielleicht mal eine ausgangssperre verhängt wird - "man weiß ja nie"... eine völlig überflüssige und fragliche vorsorge, die da von vielen menschen blind übernommen und weitergetragen wird - und die gar nicht genug davon bekommen können - und die dem lapidaren spruch, bei bedrohungen sollte man "zuerst mal seinen ar... retten", eine ganz neue aktualität und dynamik verleihen. 

aber die gleichen menschen können wahrscheinlich nichts (mehr) mit diesen gesten des papstes anfangen - mit den eindrücklichen und einzigartigen symboliken dort auf dem vom regen tropfnassen petersplatz: der papst ganz allein mit seinem zeremonienmeister monsignore guido marini - und einem herbeigeschafften heiligen pestkreuz von 1522 - und dem ebenfalls einer nahen kirche entliehenen uralten ikonenbildnis der maria mit dem jesuskind in antiker byzantinisch anmutender ikonenmalerei-manier.

ja - da fühlt sich der papst bemüßigt, auf dem platz, wo ihm sonst hunderte von menschen zujubeln oder auch in andacht verharren, ganz allein der erkrankten und ängstlichen welt den segen "urbi et orbi" zu spenden: „der stadt (rom) und dem erdkreis“.

mit dem segen "urbi et orbi" ist nach katholischer lehre allen, die ihn hören oder sehen und guten willens sind, eine vollkommene wiedergutmachung aller verfehlungen gewährt. war früher für diesen empfang die physische anwesenheit des empfängers notwendig, so kann nach verschiedenen modifikationen und anpassungen an die moderne welt seit 1995 der segen auch über alle medien und dem internet vollgültig empfangen werden.

und außerplanmäßig wurde er erstmals in der geschichte jetzt anlässlich der weltweiten COVID-19-pandemie erteilt...

in dieser verzweiflung der ganzen welt zu diesen oft tödlichen infektionsherden überall - ganz besonders eben auch in italien, vor allen dingen in bergamo - hat sich der papst nun eben dazu entschlossen, ein besonderes und nie dagewesenes zeichen zu setzen.

nur - wer lässt sich davon in der eigenen betroffenheit beeindrucken - wer hält inne bei der jagd auf diese vermeintlich wichtigeren  dinge wie klopapier, tempotücher, seifen- und desinfektionsmittel, und blickt da in den römischen regen, auf diesen alten einsamen mann im cremefarbenen papstgewand, der da in seiner predigt mahnt, umzukehren aus dieser geschäftigkeit und dem sinnlosen getue und der gottverlassenheit.

und er setzt ja ein zeichen gegen unser aller angst und unseren sorgen um gesundheit und auskommen: "warum habt ihr solche angst? habt ihr noch keinen glauben?" - nun - werden da viele denken, da kann ich mir aber nichts für kaufen...

aber muss man immer kaufen? haben wir nicht "genug" - genug für alle, wenn wir nicht andauernd den nächsten zu übertrumpfen achten.

dieses #coronavirus macht uns alle gleich - egal wieviel wir haben, woher wir kommen, wie wir lieben oder hassen... 

und weil wir alle in dieser angelegenheit gleich sind und in einem boot sitzen, das durch dieses all schippert, sind wir auch aufgerufen, mitzurudern, damit das boot nicht kentert: mit in die riemen legen - und den blick von den börsennachrichten vielleicht doch wieder auf den "steuermann" zu richten

ein alter geschnitzter christlicher wandspruch lautet: "gott hat uns keine sturmfreie fahrt über das meer verheißen - wohl aber ein sicheres (an)landen" ... 

alles anders???



in einigen gesprächen in den letzten tagen zu den 
kernsätzen: "jetzt ist alles ganz anders" - und "das haben wir noch nie erlebt" habe ich "aus dem bauch heraus" immer wieder behauptet, in meinem leben hätte ich bestimmt schon "gefühlte" 2-3 durchaus ähnliche wenn auch nicht vergleichbare pandemien mitgemacht.

aber dies sei sicherlich die erste, die solche umfassenden schutzmaßnahmen auslöse...

okay - schauen wir mal zu den grundlegenden fakten: grundlage für die anordnungen und durchführungen all dieser derzeitigen schutzmaßnahmen hier & jetzt ist das "infektionsschutzgesetz", das 2001 u.a. das sogen. "bundesseuchengesetz" ablöste.

wikipedia informiert dazu: 
Das Gesetz reagierte auf die Ergebnisse des Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages „HIV-Infektionen durch Blut und Blutprodukte“ und setzte die EU-Richtlinie über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch sowie die Entscheidung des Europäischen Parlaments und des Rates über die Schaffung eines Netzes für die epidemiologische Überwachung und die Kontrolle übertragbarer Krankheiten in der Gemeinschaft um. Es institutionalisierte das Robert Koch-Institut als epidemiologisches Zentrum anstelle des schon 1994 aufgelösten Bundesgesundheitsamts und fasste die aufgehobenen Gesetze und Verordnungen zu einem einheitlichen Regelwerk zusammen.
  • Nach den Erfolgen über die Nachkriegsseuchen wie Typhus, Ruhr, epidemische Hepatitis A oder Kinderlähmung und Tuberkulose war im deutschen Gesundheitswesen die Bekämpfung von Infektionskrankheiten in den Hintergrund getreten. 
  • Das Auftreten von AIDS und BSE, die Zunahme multiresistenter Erreger im Krankenhaus und die Befürchtungen vor anderen, noch nicht entdeckten oder zwar bekannten, aber in ihrem Virulenz- und Resistenzverhalten veränderten Erregern haben das öffentliche und wissenschaftliche Interesse an infektionsepidemiologischen Fragestellungen in den 1980er Jahren wieder geweckt. 
  • Zugleich hatte 1994 der Bundestags-Untersuchungsausschuss bestehende Strukturdefizite im Meldesystem und im Risikomanagement bei der frühzeitigen Erkennung übertragbarer Krankheiten aufgedeckt, die zu vermeidbaren HIV-Infektionen über Blut und Blutprodukte geführt hatten. 
  • Über die Verabschiedung des Transfusionsgesetzes im Jahr 1998 hinaus sah der Gesetzgeber deshalb Handlungsbedarf zur Verhinderung übertragbarer Krankheiten durch die Wiederbelebung der klassischen Aufgabenfelder des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Vorbild waren die US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention.

soweit wikipedia hierzu.  - 

nun aber zu "meinen" gefühlten überstandenen pandemien, die sooooo anders als die jetzige neue #coronavirus-pandemie nun wirklich nicht waren. nur der zeitgeist, die globalen informationen "in echtzeit" mittels internet - und die vorsichts-sensibilitäten der verantwortlichen gremien und ämter und die darstellungskriterien und -pflichten des mit der neuen gesetzgebung ab 2001 beauftragten "robert-koch-instituts" statt des früheren und inzwischen aufgelösten "bundesgesundheitsamtes" trifft auf einen jetzt dafür empfänglicheren zeitgeist - der zunächst einmal in der wirtschftswunderzeit nach dem wiederaufbau oder im zuge der wiedervereinigungs-regelung undenkbar gewesen wäre.

ich wurde 1947 geboren - und nach den resten aus den infektionskrankheiten, die der krieg lokal mit sich gebracht hatte (typhus, ruhr, tb, diphterie-epidemie mit ca. 3 mio. erkrankungen!, kinderlähmung,) ergaben sich

  • 1957/1958 eine virusgrippe: asiatische grippe (influenzavirus A/H2N2) ausbreitung weltweit - mit 1–2 mio. todesopfer;
  • seit 1961 eine immer noch schleichend fortlaufende cholera - weltweit - mit mehreren millionen todesopfern;
  • 1968–1970 eine virusgrippe: hongkong-grippe   (influenzavirus A/H3N2) - weltweit - mit mindestens 1 mio. todesopfern - in deutschland 30.000 menschen;
  • 1977–1978 eine virusgrippe: russische grippe  (influenzavirus A/H1N1) - weltweit - mit ca. 700.000 todesopfern - vornehmlich menschen ab jahrgang 1957;
  • seit 1980 HIV - weltweit - bis jetzt ca. 36 mio. todesopfer - deutschland bis 2012: 27.000 todesopfer;
  • 1995-1996 eine virusgrippe - weltweit - in deutschland: schätzungsweise 8,5 mio erkrankte, 30.000 tote;
  • 2002-2003 SARS-CoV - weltweit - mit 774 toten - 1. pandemie des SARS-assoziierten coronavirus (!);
  • 2004-2005 eine virusgrippe - weltweit - in deutschland: 6 mio. erkrankte, 2,4 mio. arb.ausfälle, 20.000 tote;
  • seit 2004 eine virusgrippe: „vogelgrippe“      (influenza-A-Virus H5N1) - weltweit - mind. 450 tote - seit 2016 abklingend;
  • 2009–2010 eine virusgrippe: „schweinegrippe“   (influenzavirus A/H1N1 2009) - weltweit - min. 18.500 tote - in deutschland 258 todesfälle
  • und eben jetzt die covid-19-#coronavirus-pandemie - weltweit - ende offen... 
(Quelle: wikipedia)

und auch die vergangene "normale" "grippe-welle" soll in deutschland ca. 25.000 todesopfer gefordert haben.


und ich habe hier oben ja nur die weltweiten und deutschland-involvierten pandemien und epidemien aufgezählt von 1947 bis heute - nationale und lokale epidemien gab es weitere - und vor 1947 natürlich auch - und zwar reichlich...

alles in allem kann ich also sagen: soooooviel neues unter der sonne gibt es nicht - natürlich haben die erreger immer ein anderes aussehen und eine unterschiedlich aggressive ansteckungsgefahr und ausbreitungsgeschwindigkeit - bzw. unterschiedliche exponentiell sich ausbildende ausbreitungsherde mit unterschiedlichen erkrankungszahlen wie beim wetter - wo es denn so herzieht: die wissenschaft rätselt hier noch über den völlig eigenwilligen sprunghaften "verteilungsschlüssel" der infektionen.

"früher hat man pandemien laufen lassen", sagt auch der staatsrechtler christoph gusy im gespräch mit der redaktion der "neuen westfälischen": "etwa bei der hongkong-grippe von 1968 bis 1970, bei der über 30.000 menschen starben." (s.o.). inzwischen reagiere man schneller auf gefahren. "in unserer gesellschaft ist die erwartungshaltung, dass der staat uns schützt, erheblich gestiegen. und mit ihr die fähigkeiten der medizin."

dieser aussage von herrn gusy hänge ich noch etwas nach - und ich frage mich: was war zuerst - huhn oder ei?: die bürger, die die erwartungshaltung haben, dass der staat sie schützt - oder die regierungen, die die bürger meinen "auf deubel kommraus" schützen zu müssen, mit "knallharten" direktiven und einschränkungen vieler grundrechte - ohne dass man vielleicht in ausreichendem maße an die selbstverantwortung jedes einzelnen für seine ureigene gesundheit und für das nicht-weiter-tragen des eventuellen virus appelliert?

unsere nachbarn, die niederländer, haben das ja versucht - und ähnlich ja auch die briten - aber dort ist man jeweils gescheitert mit solchen appellen und der priorität einer "herdenimmunität" vor dem hier vom robert-koch-institut bevorzugten "shutdown", dem "herunterfahren des öffentlichen lebens".

aber auch auch in den niederlanden und in großbritannien ist man inzwischen immer mehr auf das "shutdown" umgeschwenkt, denn die "herdenimmunisierung" fordert verhältnismäßig viele todesopfer bei solch unterschiedlich verteilten wechselnd prozesshaftem auftreten von infektions-hotspots - und gilt vielen internationalen virologen als "un-ethisch", weil es nicht prophylaktisch schützt, sondern wie beim russisch roulette: es drauf-ankommen-lässt.

ein später dann entwickelter immunisierender impfstoff gegen diese infektion mit dem derzeitig grassierenden #coronavirus ist dann ja nachträglich noch eine gezielte "herdenimmunisierung".

es gibt viel zu tun - aber wie lange müssen wir es noch abwarten? ...

Bilder der Ruhe: OVERVIEW / SKY

click


den ganzen tag zumeist im haus - im #corona-modus: da fällt einem schon mal die decke auf den kopf. und zur prophylaxe muss man wenigstens virtuell und über fotos einen himmel in seinen wolkenformationen und seinen lichtfarben sehen.

das beruhigt - und das macht hoffnung.

nicht umsonst haben die alten den "himmel" als den platz bezeichnet, wo "gott" wohnt. und doch ahnten sie, auch wenn sie ja lange noch glaubten, die erde sei eine scheibe, dass dieser himmel rundherum ist und übergeht in das all - in das "alles" um uns - um mich herum: vor mir, neben mir, über mir und unter mir, zu beiden seiten, oben und unten - und in mir... im "herzen" - und in der "seele" - wer weiß...

also - das was himmelsbilder repräsentieren, ist immer nur ein ausschnitt, meist 2- dimensional und ohne tiefe bzw. höhe: ein winziger ausschnitt aus einer gigantischen, nicht enden wollenden erscheinung, hier beleuchtet durch unseren grellen lichtspot, die sonne.

und um dieses "nichts" abbildbar zu machen, benötigt man dieses licht. und im ensemble mit ziehendem wasserdampf, den wolken, summiert sich das dann alles zu abbildern - abbildern, die also nur eine "kulisse" bilden - wie im theater: das licht als greller spot leuchtet hier die szenen aus - und die wolken - immer wieder neu von szene zu szene, von akt zu akt: mal düster und bedrohlich, mal herrlich frisch und befreiend.

und darinnen - "über-all" ist "allem anschein nach" ein "gott" verortet: ein gott der all das durchströmt und durchdringt und umgibt und umfasst - außerhalb und innerhalb...

und als er gefragt wurde: wer bist du? - antwortete er schlicht: ich bin, der ich bin! - er ist einfach da, immer vorhanden - uns nah und fern, je nachdem wie wir es mit ihm halten und in welcher beziehung wir mit ihm stehen.

so wie auch bei nichtbeleuchtung trotzdem ein himmel über uns und über-all ist, sich um uns und über uns wölbt.

und wenn er auch morgenfrüh wieder im lichtspot ausgeleuchtet unsereins ansichtig wird, dann sicherlich in dieser gewissheit: es gibt nichts neues unter der sonne, ein ewiges werden und vergehen, wie ebbe & flut: 

aber auch bei diesem bild bildet sich ab und zu eine sturmflut aus, vor der auch dieser gott sich auf einer hallig in den schutzkeller mit verziehen würde: gott ist ja in jesus auch nur ein mensch. 

ein mensch - der auch mit uns unseren schiss teilt vor diesem #coronavirus in all seinen konsequenzen und auswirkungen - ein ewiges kommen & gehen...(si)